Imruulkaisi Muallaka ed. Mueller.
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gesucht. Ein solches Unternehmen, von einem jungen Gelehrten,
der gründliche Sprachkenntnisse mit gesundem kritischen Sinn und
grosser Belesenheit verbindet, kann die Wissenschaft nur fördern
und verdient volle Anerkennung, wenn auch im Einzelnen vielleicht
sich Manches gegen die Ansicht des Verfassers einwenden lässt.
Bef. erachtet es z. B. nicht für nothwendig Vers 4 (fainna schifa’i)
und V. 7 (fafadbat dumu u) zusammen zu reihen und Letzteren vor-
anzusetzen, Ersteres kann bei der ersten ungenannten Gebebten
statt gefunden haben und Letzteres bei den genannten Ummi-1-
Huweirith und Ummi-r-Ribab.
Mit V. 19 (Afätima mahlan) beginnt, nach der Ansicht des
Verf., ein neues Fragment und der Schluss des Ersten soll fehlen.
Eine absolute Nothwendigkeit zu dieser Behauptung liegt aber nicht
vor. Man kann, auch ohne mit dem Commentator Sausani Fatima
und Uneiza für eine Person zu halten, oder Fatima auf die Schwan-
gere zu beziehen, annehmen, dass die Geliebte, von der gleich im
ersten Verse die Rede ist, Fatima hiess und diess ist um so wahr-
scheinlicher, als es sonst auffallend wäre, wenn in einer Kassideh,
in welcher die zuerst erwähnte Geliebte die Hauptrolle spielen sollte,
weiter gar nicht mehr die Rede auf sie zurückkäme. Am besten
wäre es vielleicht, wenn doch einmal die Ordnung der Verse nicht
beibehalten werden soll, wenn man das ganze sogenannte zweite
Fragment (V. 16 —19 des neuesten Herausgebers V. 19 — 22
der Arnold’schen Ausgabe) nach V. 3 setzte, dann wäre nicht nur
der Zusammenhang zwischen Abtheilung I und II, sondern auch
zwischen II und III hergestellt. Der Dichter spricht zuerst seine
Freunde an und fordert sie auf, mit ihm auf den Ruinen seiner
von ihm getrennten Geliebten zu weinen, er wendet sich dann zur
Geliebten selbst (Fatima) und macht ihr Vorwürfe über ihre Härte
gegen ihn. Das Benehmen der Geliebten erpresst ihm viele Thränen,
in denen er allein Linderung seines Schmerzes sieht, denn er findet
sich in demselben Zustande, wie einst bei Ummu-l-Huweirith und
Ummu-r-Ribab, oder bei Uneizah, mit der er auch glückliche Tage
verlebt und die dann plötzlich sich von ihm abgewendet. Der
Dichter fährt dann fort in seinem Berichte über frühere glückliche
Abenteuer, an welche sich auch das anschliesst, welches Μ. als
ein drittes Fragment auffasst. (V. 20—41.) Dieses Abenteuer, in
welchem die Entführung eines Mädchens unter grosser Lebensge-
fahr geschildert wird, bildet dann, nach der gewöhnlichen Ordnung
der Kassideh, den Uebergang zur angeblichen Abth. IV (V. 42—46),
in welcher er überhaupt seine Ausdauer und Unerschrockenheit
schildert, indem er bald lange Winternächte durchwandert, bald
(Abth. V. V. 47—64) in aller Frühe mit seinem Rosse auf die
Jagd reitet, dessen Beschreibung nun diese ganze Abth. ausfüllt.
Nun bliebe nur noch die sechste Abtheilung des Verf., in welcher
ein schweres Gewitter geschildert und ein Freund oder ein gewisser
Harith angeredet wird, als besonderes Fragment übrig. Dieses
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gesucht. Ein solches Unternehmen, von einem jungen Gelehrten,
der gründliche Sprachkenntnisse mit gesundem kritischen Sinn und
grosser Belesenheit verbindet, kann die Wissenschaft nur fördern
und verdient volle Anerkennung, wenn auch im Einzelnen vielleicht
sich Manches gegen die Ansicht des Verfassers einwenden lässt.
Bef. erachtet es z. B. nicht für nothwendig Vers 4 (fainna schifa’i)
und V. 7 (fafadbat dumu u) zusammen zu reihen und Letzteren vor-
anzusetzen, Ersteres kann bei der ersten ungenannten Gebebten
statt gefunden haben und Letzteres bei den genannten Ummi-1-
Huweirith und Ummi-r-Ribab.
Mit V. 19 (Afätima mahlan) beginnt, nach der Ansicht des
Verf., ein neues Fragment und der Schluss des Ersten soll fehlen.
Eine absolute Nothwendigkeit zu dieser Behauptung liegt aber nicht
vor. Man kann, auch ohne mit dem Commentator Sausani Fatima
und Uneiza für eine Person zu halten, oder Fatima auf die Schwan-
gere zu beziehen, annehmen, dass die Geliebte, von der gleich im
ersten Verse die Rede ist, Fatima hiess und diess ist um so wahr-
scheinlicher, als es sonst auffallend wäre, wenn in einer Kassideh,
in welcher die zuerst erwähnte Geliebte die Hauptrolle spielen sollte,
weiter gar nicht mehr die Rede auf sie zurückkäme. Am besten
wäre es vielleicht, wenn doch einmal die Ordnung der Verse nicht
beibehalten werden soll, wenn man das ganze sogenannte zweite
Fragment (V. 16 —19 des neuesten Herausgebers V. 19 — 22
der Arnold’schen Ausgabe) nach V. 3 setzte, dann wäre nicht nur
der Zusammenhang zwischen Abtheilung I und II, sondern auch
zwischen II und III hergestellt. Der Dichter spricht zuerst seine
Freunde an und fordert sie auf, mit ihm auf den Ruinen seiner
von ihm getrennten Geliebten zu weinen, er wendet sich dann zur
Geliebten selbst (Fatima) und macht ihr Vorwürfe über ihre Härte
gegen ihn. Das Benehmen der Geliebten erpresst ihm viele Thränen,
in denen er allein Linderung seines Schmerzes sieht, denn er findet
sich in demselben Zustande, wie einst bei Ummu-l-Huweirith und
Ummu-r-Ribab, oder bei Uneizah, mit der er auch glückliche Tage
verlebt und die dann plötzlich sich von ihm abgewendet. Der
Dichter fährt dann fort in seinem Berichte über frühere glückliche
Abenteuer, an welche sich auch das anschliesst, welches Μ. als
ein drittes Fragment auffasst. (V. 20—41.) Dieses Abenteuer, in
welchem die Entführung eines Mädchens unter grosser Lebensge-
fahr geschildert wird, bildet dann, nach der gewöhnlichen Ordnung
der Kassideh, den Uebergang zur angeblichen Abth. IV (V. 42—46),
in welcher er überhaupt seine Ausdauer und Unerschrockenheit
schildert, indem er bald lange Winternächte durchwandert, bald
(Abth. V. V. 47—64) in aller Frühe mit seinem Rosse auf die
Jagd reitet, dessen Beschreibung nun diese ganze Abth. ausfüllt.
Nun bliebe nur noch die sechste Abtheilung des Verf., in welcher
ein schweres Gewitter geschildert und ein Freund oder ein gewisser
Harith angeredet wird, als besonderes Fragment übrig. Dieses