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Sillib, Rudolf: Über Verlegungspläne der Universität Heidelberg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.29092#0021
Über Verlegungspiäne cter Universität Iteidelberg
15
begründenden Maximilianeura berufen zu werden, war ja wohl vorhanden.
Allein mit den nun. eintretende'n politischen Ereignissen, dem Übergang
Mannheims an Baden im Spätherbst des Jahres 1802, waren seine Pläne
begraben, seine Hoffnung vereitelt, zumal als er in den vorausgehenden
Yerhandlungen zwischen Bayern und Baden Anlass zum Misstrauen
gegeben hatte. 1) Aber wenn auch Mannheim bayrisch geblieben wäre
und Traitteur eine korrekte Haltung bewahrt hätte, sein Ziel lag den-
noch in weiter Ferne. Trotz aller Krisen der Universität war man in
München unausgesetzt bestrebt, sie wenn irgend möglich zu erhalten;
namentlich in dem einst der Heidelberger Universität angehörigen Pro-
fessor und nun einflussreichen vorträgenden Eat im bayerischen Mini-
sterium, Georg Friedrich von Zentner, der unter Max Joseph das Refe-
rat über die Universitätsangelegenheiten batte, war der Universität ein
eifriger Fürsprecher erstanden. 2) Traitteurs Todesurteil der Universität
und seine Animosität gegen die Professoren hätte wohl Zentners Wider-
spruch erfahren. Und wenn Traitteur gelegentlicb den Universitäten
im allgemeinen die Berechtigung abspricht, so veranlasste ihn dazu
wohl sein gekränkter Ehrgeiz; hatte er sich doch einst, am 12. Januar
1785, um das Lehramt der allgemeinen Geographie an der Heidelberger
Universität beworben und war daraufhin doch nicht berufen worden.
Auch diese letzte Gefalir ging an der ehrwiirdigen Ruperta vor-
über. Karl Friedrich von Baden blieb es vorbehalten, sie auf neuer
Grundlage aufzubauen. Alle Pläne, die Universität von ihrem Heidel-
berg zu trennen, sie gingen nicht in Erfiillung.
1) Vorgl. die Akten im General-Landes-Archiv in Karlsruhe, Mannheim spec.
Xr. 1903 = Acta die befohlone Obsignirung der Schriften und Briefschaften des
churfürstlichen Bibliothocarius tit. von Traitteur betr., 1802 [Nov. 1G], und Jos. Aug.
Beringer, Geschichte der Mannheimer Zeichnungsakademie, 1902, S. 9G und 99 f.
2) Vergl. Winkclmann in der Zeitschrift fiir dio Geschichto des Oberrheins,
Band 3G, S. 70.
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begründenden Maximilianeura berufen zu werden, war ja wohl vorhanden.
Allein mit den nun. eintretende'n politischen Ereignissen, dem Übergang
Mannheims an Baden im Spätherbst des Jahres 1802, waren seine Pläne
begraben, seine Hoffnung vereitelt, zumal als er in den vorausgehenden
Yerhandlungen zwischen Bayern und Baden Anlass zum Misstrauen
gegeben hatte. 1) Aber wenn auch Mannheim bayrisch geblieben wäre
und Traitteur eine korrekte Haltung bewahrt hätte, sein Ziel lag den-
noch in weiter Ferne. Trotz aller Krisen der Universität war man in
München unausgesetzt bestrebt, sie wenn irgend möglich zu erhalten;
namentlich in dem einst der Heidelberger Universität angehörigen Pro-
fessor und nun einflussreichen vorträgenden Eat im bayerischen Mini-
sterium, Georg Friedrich von Zentner, der unter Max Joseph das Refe-
rat über die Universitätsangelegenheiten batte, war der Universität ein
eifriger Fürsprecher erstanden. 2) Traitteurs Todesurteil der Universität
und seine Animosität gegen die Professoren hätte wohl Zentners Wider-
spruch erfahren. Und wenn Traitteur gelegentlicb den Universitäten
im allgemeinen die Berechtigung abspricht, so veranlasste ihn dazu
wohl sein gekränkter Ehrgeiz; hatte er sich doch einst, am 12. Januar
1785, um das Lehramt der allgemeinen Geographie an der Heidelberger
Universität beworben und war daraufhin doch nicht berufen worden.
Auch diese letzte Gefalir ging an der ehrwiirdigen Ruperta vor-
über. Karl Friedrich von Baden blieb es vorbehalten, sie auf neuer
Grundlage aufzubauen. Alle Pläne, die Universität von ihrem Heidel-
berg zu trennen, sie gingen nicht in Erfiillung.
1) Vorgl. die Akten im General-Landes-Archiv in Karlsruhe, Mannheim spec.
Xr. 1903 = Acta die befohlone Obsignirung der Schriften und Briefschaften des
churfürstlichen Bibliothocarius tit. von Traitteur betr., 1802 [Nov. 1G], und Jos. Aug.
Beringer, Geschichte der Mannheimer Zeichnungsakademie, 1902, S. 9G und 99 f.
2) Vergl. Winkclmann in der Zeitschrift fiir dio Geschichto des Oberrheins,
Band 3G, S. 70.