Vergleichende Konfliktforschung: Demokratisierung und externe Konflikte 21
Gesellschaftsordnung noch die Staatsgrenzen noch das staatliche Gewaltmo-
nopol gefährdet, sehr wohl auch friedfertig ablaufen (unteres rechtes Käst-
chen in Tabelle 1). Wie angedeutet, sind hier vielfältige Überschneidungen der
Formen möglich, insbesondere im zeitlichen Verlauf. So wäre etwa der inter-
nationale Terrorismus zwischen dem ersten und zweiten Kästchen in der er-
sten Zeile einzuordnen und zugleich mit der Gefährdung der internationalen
Ordnung sogar eine weitere vierte grundlegende Dimension zu benennen. Es
geht weniger um eine vollständige Klassifikation dieser jeweiligen Herausfor-
derungen als vielmehr darum, die analytische Nützlichkeit der genannten
drei zentralen Kriterien zu erweisen (vgl. auch die Typologie bei Zimmer-
mann 1981,149, wo in diesem Zusammenhang stärker auf Massen und Eliten
eingegangen wird).
Ziel des vorliegenden Beitrags ist (1) der Versuch, die These eines Zusam-
menhangs von Demokratisierung und externen Konflikten, nach ihren stärk-
sten Vertretern Mansfield und Snyder (1995a; 1995b; 1996) auch als Mansfield-
Snyder-These (hier M/S-These) benannt, in diese Typologien der Konfliktfor-
men zumindest ansatzweise einzuordnen, (2) dabei gleichzeitig Formen und
kausale Wege der Verbindung zwischen einzelnen Konfliktformen abzuschät-
zen und (3) zu weiteren Desiderata in der vergleichenden Konfliktforschung
zu gelangen. Angesichts der hier gebotenen Kürze kann vieles dabei nur an-
gedeutet werden. Dennoch sollte die theoretische und empirische Fruchtbar-
keit einer solchen Vorgehensweise erkennbar werden.
Der Kern der Mansfield-Snyder-These
Das Kernmodell von Mansfield und Snyder lässt sich wie folgt explizieren:
Regimewandel zur
Demokratie
geänderte
Interessenlage der
Eliten (Nullsumme)
fehlendes oder
undifferenziertes
Parteiensystem
Mobilisierung von
Koalitionen mit
Maximalforderungen
Externalisierung
interner
Spannungen
Abb. 1. Das Kernmodell von Mansfield und Snyder für die Erklärung des Zusammenhanges
zwischen Demokratisierung und externen Kriegen
Gesellschaftsordnung noch die Staatsgrenzen noch das staatliche Gewaltmo-
nopol gefährdet, sehr wohl auch friedfertig ablaufen (unteres rechtes Käst-
chen in Tabelle 1). Wie angedeutet, sind hier vielfältige Überschneidungen der
Formen möglich, insbesondere im zeitlichen Verlauf. So wäre etwa der inter-
nationale Terrorismus zwischen dem ersten und zweiten Kästchen in der er-
sten Zeile einzuordnen und zugleich mit der Gefährdung der internationalen
Ordnung sogar eine weitere vierte grundlegende Dimension zu benennen. Es
geht weniger um eine vollständige Klassifikation dieser jeweiligen Herausfor-
derungen als vielmehr darum, die analytische Nützlichkeit der genannten
drei zentralen Kriterien zu erweisen (vgl. auch die Typologie bei Zimmer-
mann 1981,149, wo in diesem Zusammenhang stärker auf Massen und Eliten
eingegangen wird).
Ziel des vorliegenden Beitrags ist (1) der Versuch, die These eines Zusam-
menhangs von Demokratisierung und externen Konflikten, nach ihren stärk-
sten Vertretern Mansfield und Snyder (1995a; 1995b; 1996) auch als Mansfield-
Snyder-These (hier M/S-These) benannt, in diese Typologien der Konfliktfor-
men zumindest ansatzweise einzuordnen, (2) dabei gleichzeitig Formen und
kausale Wege der Verbindung zwischen einzelnen Konfliktformen abzuschät-
zen und (3) zu weiteren Desiderata in der vergleichenden Konfliktforschung
zu gelangen. Angesichts der hier gebotenen Kürze kann vieles dabei nur an-
gedeutet werden. Dennoch sollte die theoretische und empirische Fruchtbar-
keit einer solchen Vorgehensweise erkennbar werden.
Der Kern der Mansfield-Snyder-These
Das Kernmodell von Mansfield und Snyder lässt sich wie folgt explizieren:
Regimewandel zur
Demokratie
geänderte
Interessenlage der
Eliten (Nullsumme)
fehlendes oder
undifferenziertes
Parteiensystem
Mobilisierung von
Koalitionen mit
Maximalforderungen
Externalisierung
interner
Spannungen
Abb. 1. Das Kernmodell von Mansfield und Snyder für die Erklärung des Zusammenhanges
zwischen Demokratisierung und externen Kriegen