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Pfetsch, Frank R. [Hrsg.]; Bubner, Rüdiger [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Konflikt — Berlin, Heidelberg [u.a.], 48.2004 (2005)

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.2229#0184

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Konflikt und Konfliktmanagement aus evolutionsbiologischer Perspektive 175

Abb. 1. Bei Konflikten zwischen männlichen Berberaffen spielen Jungtiere, die als soziale Ver-
mittler eingesetzt werden, eine wichtige Rolle. Foto: Andreas Paul

hungsweise in Frage zu stellen.54 Hinzu kommt, dass gerade Konflikte um so-
zialen Status oft mit beispielloser Härte ausgetragen werden.55 Auch in dieser
Hinsicht erhält das von Lorenz im Zusammenhang mit Rangordnungen ge-
brauchte Adjektiv „segensreich" einen reichlich bitteren Nachgeschmack.

Hinweise für aktive Schadensbegrenzung nach aggressiven Auseinander-
setzungen gibt es für verschiedene Säugetierarten; systematisch untersucht
wurde diese Form des Konfliktmanagements bislang aber fast nur an Prima-
ten, für die mittlerweile eine Vielzahl von methodisch ausgefeilten Studien
vorliegen. Der generelle Tenor dieser Untersuchungen lautet: Primaten sind in
der Lage, sich nach einem Streit zu versöhnen, indem sie kurz nach der Aus-
einandersetzung wieder Kontakt aufnehmen und freundliche Interaktionen
austauschen.56

Walters/Seyfarth 1987; Silk 2002.

Z. B. de Waal 1986; ähnliches gilt für territoriale Konflikte bei so unterschiedlichen Tieren wie Schim-
pansen und Ameisen, vgl. Wrangham/Peterson 1996; Hölldobler/Wilson 2001.
Aureli/de Waal 2000; Aureli et al. 2002; de Waal 1991,2000.
 
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