Herausforderungen in der Herzchirurgie 169
Abb. 17. Situs nach Implantation einer Plexusprothese
eine individuelle Abwägung zwischen erwünschter, möglichst kompletter Sa-
nierung und Minimierung der Operation zur Vermeidung sekundärer Folge-
schäden. Allerdings muss der scheinbare Vorteil eines minimalen Eingriffes
dem erheblich höheren Risiko einer Folgeoperation zur Sanierung eines wei-
teren Gefäßabschnittes gegenübergestellt werden. Nicht nur im Rahmen der
thorakalen Aortenchirurgie wurde aufgrund dessen in Heidelberg bereits früh
das Konzept einer weitgehend kompletten Sanierung der Systemerkrankung
mit Erfolg umgesetzt.
7. Neue Verfahren = Weiterentwicklung? - Kritische Betrachtung
der Einführung neuer Techniken in die Klinik
ohne kontrollierte Studien bzgl. Wirksamkeit und Langzeiteffekten
Zahlreiche Entwicklungen gerade auf dem Gebiet der Herzchirurgie wären
ohne rasche Umsetzung experimentell gewonnener Ergebnisse in den klini-
schen Alltag in einer dermaßen rasanten Zeitfolge nicht möglich gewesen.
Die Hochtechnologie gerade auf dem Gebiet der extrakorporalen Zirkulation,
des intra- und postoperativen Managements wäre ohne die Pionierleistungen
überwiegend der sechziger und siebziger Jahre sicherlich nicht auf dem heuti-
gen Stand. Neuentwicklungen bergen jedoch nicht nur das Potential der steten
Fortentwicklung, sondern auch das Risiko von Rückschlägen. Konrad Meß-
mer, der die frühen Entwicklungen in der Herzchirurgie bis heute überblickt,
umschreibt dieses Dilemma mit folgenden Worten:
„Die Erfolge der modernen Chirurgie sind das Ergebnis einer detaillierten
Standardisierung der Verfahren, deren bestmögliche Effizienz und pathophy-
siologische Wirkungen und Nebenwirkungen im Experiment kontrolliert und
mehrfach bestätigt worden sind. Prinzipiell bedarf jedes neue Verfahren zur
Abb. 17. Situs nach Implantation einer Plexusprothese
eine individuelle Abwägung zwischen erwünschter, möglichst kompletter Sa-
nierung und Minimierung der Operation zur Vermeidung sekundärer Folge-
schäden. Allerdings muss der scheinbare Vorteil eines minimalen Eingriffes
dem erheblich höheren Risiko einer Folgeoperation zur Sanierung eines wei-
teren Gefäßabschnittes gegenübergestellt werden. Nicht nur im Rahmen der
thorakalen Aortenchirurgie wurde aufgrund dessen in Heidelberg bereits früh
das Konzept einer weitgehend kompletten Sanierung der Systemerkrankung
mit Erfolg umgesetzt.
7. Neue Verfahren = Weiterentwicklung? - Kritische Betrachtung
der Einführung neuer Techniken in die Klinik
ohne kontrollierte Studien bzgl. Wirksamkeit und Langzeiteffekten
Zahlreiche Entwicklungen gerade auf dem Gebiet der Herzchirurgie wären
ohne rasche Umsetzung experimentell gewonnener Ergebnisse in den klini-
schen Alltag in einer dermaßen rasanten Zeitfolge nicht möglich gewesen.
Die Hochtechnologie gerade auf dem Gebiet der extrakorporalen Zirkulation,
des intra- und postoperativen Managements wäre ohne die Pionierleistungen
überwiegend der sechziger und siebziger Jahre sicherlich nicht auf dem heuti-
gen Stand. Neuentwicklungen bergen jedoch nicht nur das Potential der steten
Fortentwicklung, sondern auch das Risiko von Rückschlägen. Konrad Meß-
mer, der die frühen Entwicklungen in der Herzchirurgie bis heute überblickt,
umschreibt dieses Dilemma mit folgenden Worten:
„Die Erfolge der modernen Chirurgie sind das Ergebnis einer detaillierten
Standardisierung der Verfahren, deren bestmögliche Effizienz und pathophy-
siologische Wirkungen und Nebenwirkungen im Experiment kontrolliert und
mehrfach bestätigt worden sind. Prinzipiell bedarf jedes neue Verfahren zur