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1217 Buntpapiere aus dem XVIII. Jahrh. für Einbände u. Tapeten. 97 Stück. Fol",
4" u. 8°.
Sehr schöne u. kostbare Collection von Buntpapieren, mit Prägedrucken in Gold, mit ornamen-
talen u. bildlichen Darstellungen (Heilige) auf farbigem Untergründe, mit Buntdrucken auf Gold-
gründe etc. Beiliegen 3 Stücke von Tapetenresten aus d. Schlosse Alfter bei Bonn, farbige Holz-
tafeldrucke als Musterstücke.
1218 Buntpapier. Ein unbeschnittener Bogen von grünem Papier mit der in Gold
geprägten Darstellung von 32 Heiligen, Päpsten u. Personen aus d. hl. Schrift.
XVIII. Jahrh. Gr. fol". Kostbares Stück.
1219 Die Sammlung von Wasserzeichen uud Papierproben von H. Lempertz scn.
Grosse Sammlung von Papierproben ältester und späterer Zeit, theils beschrieben,
theils .bedruckt, theils leer, und in ganzen oder halben Bogen, oder in Ab-
schnitten, die noch Wasserzeichen u. Linien und die grössere oder geringere
Vollkommenheit der Papiersorte erkennen lassen. Meist sind zur Verdeutlichung
oder Ergänzung mehr als ein Exemplar und oft auch Notizen über Ursprung
u. Zeit etc. beigefügt. Der Sammler legte die Sammlung an, weil er in seinem
Antiquarberufe oft zur Papierprüfung greifen musste, um Zeit, Vaterland oder
Fälschungen von Büchern u. Kunstblättern festzustellen, und in Berücksichtigung,
dass das Papier, ein so wichtiger Kulturträger, erst spät und nicht genügend
Beachtung des Kulturhistorikers gefunden hat, deponirte er rechtzeitig aus
seiner reichen Erfahrung u. aus seinen Erinnerungen Bemerkungen über den
Ursprung, die Umgebung u. Begleitumstände zu den Einzelpiecen. Ein grosser
Kreis von Fachleuten verfolgte das Anwachsen u. gelegentliche Veröffentlichungen
darüber mit wachsendem Interesse u. wird hocherfreut sein, wenn ein Mann
der Wissenschaft es übernimmt, dem umfangreichen Stoffe und seiner Be-
schreibung u. Nutzanwendung die rechte Form zu geben, nachdem der uner-
bittliche Tod dem Sammler die Feder genommen hat.
Vorhanden sind: Papiere, die sich einen bestimmten Namen geben, wie:
Alamodepapier, Original Oxford, Original Congo Mill, Pro patria et libertate
Waverley (Walther Scott-Papier), Vryheydt, Non plus ultra. Ferner Papiere,,
welche den Fabriknamen nennen, wie Serafini v. Fabriäno, ’G. F. C. Volkert,
Tulipan, A. Schöffel, E. J. Plasman Sohn, Nathanael-Propstey, v. d. Mühlen
& Co., de Loose & Co., C. Hosch, Honig & Zoon, Gismondi, Friesdorf, S. Egger,
Gehr. v. Düren, D. & C. Blauw, J. I). v. d. Becke, S. Bartolomeo. Papiere,
die den Ursprung durch Buchstaben-Monogramme andeuten, z. B. R. v. S. -
Schöller in Düren; P. M. fabricano, d. h. Pietro Milano. Andere sind Papiere
für einen bestimmten Zweck, einen Club, eine Behörde hergestellt, z. B. Königl.
preuss. Adlerpapier von Friesdorf.
Die Wasserzeichen hatten den Zweck, eine Papiersorte bestimmt u. unver-
änderlich zu bezeichnen. Viele Fabriken bedienten sich dazu figürlicher Zeichen.
Wir haben die Abbildung d. Papiermachers, d. Papierverkäufers, d. Postreiters,
d. Kitters, e. Dame, d. Dr. Faust, der Päpste Pius II. u. Gregor XVI., Kaisers
Franz II., K. Friedr. Willi. III. u. IV., Friedr. Wilhelms v. Nassau 1812. Bequemer
waren Theile des Mensch enkörpers, z. B. Hand, Herz, Kopf, Ohr, Arm mit
oder ohne Waffen. Eine Aveitere Gruppe nimmt Thierkörper oder Theile solcher,
oder Bäume, Blumen, Rosetten, Traube, Lilie, Klee; noch andere auch leblose
Gegenstände: Sonne, Mond, Sterne, Anker, Schlüssel, Armaturen, Becher, Waage,
Vasen; viele führen Wappen oder Ersatz dafür: Kronen, Kreuze, Bischofshüte,
verbundene Thiirme, oder Städte-Wahrzeichen u. Andeutungen der Landes-
herrschaft. Bekanntlich hält man für das älteste Wasserzeichen den Ochsen-
kopf, und man nimmt an, dass lange Zeit alles Ochsenkopf-Papier aus ein u.
derselben Fabrik stammte, so dass die Variationen des Zeichens Varietäten der
Fabrikate bezeichnen sollten. Unsere Sammlung enthält gegen 50 Varietäten
davon u. giebt reichlich Gelegenheit zu Forschungen nach dieser Richtung
hin. Eine Gruppe Wasserzeichen fällt in Mystik u. Symbolik, z. B. erhöhete
Schlange; eucharistische'Joder Gralstaube; Pelikan; Pentagramm, verschlungene
Hände, das Einhorn als Symbol der Kraft, Schnelligkeit, Reinheit u. Hülfe
gegen Böswilligkeit etc. Das Herstellen des Papieros gehörte zu den Thätig-
1217 Buntpapiere aus dem XVIII. Jahrh. für Einbände u. Tapeten. 97 Stück. Fol",
4" u. 8°.
Sehr schöne u. kostbare Collection von Buntpapieren, mit Prägedrucken in Gold, mit ornamen-
talen u. bildlichen Darstellungen (Heilige) auf farbigem Untergründe, mit Buntdrucken auf Gold-
gründe etc. Beiliegen 3 Stücke von Tapetenresten aus d. Schlosse Alfter bei Bonn, farbige Holz-
tafeldrucke als Musterstücke.
1218 Buntpapier. Ein unbeschnittener Bogen von grünem Papier mit der in Gold
geprägten Darstellung von 32 Heiligen, Päpsten u. Personen aus d. hl. Schrift.
XVIII. Jahrh. Gr. fol". Kostbares Stück.
1219 Die Sammlung von Wasserzeichen uud Papierproben von H. Lempertz scn.
Grosse Sammlung von Papierproben ältester und späterer Zeit, theils beschrieben,
theils .bedruckt, theils leer, und in ganzen oder halben Bogen, oder in Ab-
schnitten, die noch Wasserzeichen u. Linien und die grössere oder geringere
Vollkommenheit der Papiersorte erkennen lassen. Meist sind zur Verdeutlichung
oder Ergänzung mehr als ein Exemplar und oft auch Notizen über Ursprung
u. Zeit etc. beigefügt. Der Sammler legte die Sammlung an, weil er in seinem
Antiquarberufe oft zur Papierprüfung greifen musste, um Zeit, Vaterland oder
Fälschungen von Büchern u. Kunstblättern festzustellen, und in Berücksichtigung,
dass das Papier, ein so wichtiger Kulturträger, erst spät und nicht genügend
Beachtung des Kulturhistorikers gefunden hat, deponirte er rechtzeitig aus
seiner reichen Erfahrung u. aus seinen Erinnerungen Bemerkungen über den
Ursprung, die Umgebung u. Begleitumstände zu den Einzelpiecen. Ein grosser
Kreis von Fachleuten verfolgte das Anwachsen u. gelegentliche Veröffentlichungen
darüber mit wachsendem Interesse u. wird hocherfreut sein, wenn ein Mann
der Wissenschaft es übernimmt, dem umfangreichen Stoffe und seiner Be-
schreibung u. Nutzanwendung die rechte Form zu geben, nachdem der uner-
bittliche Tod dem Sammler die Feder genommen hat.
Vorhanden sind: Papiere, die sich einen bestimmten Namen geben, wie:
Alamodepapier, Original Oxford, Original Congo Mill, Pro patria et libertate
Waverley (Walther Scott-Papier), Vryheydt, Non plus ultra. Ferner Papiere,,
welche den Fabriknamen nennen, wie Serafini v. Fabriäno, ’G. F. C. Volkert,
Tulipan, A. Schöffel, E. J. Plasman Sohn, Nathanael-Propstey, v. d. Mühlen
& Co., de Loose & Co., C. Hosch, Honig & Zoon, Gismondi, Friesdorf, S. Egger,
Gehr. v. Düren, D. & C. Blauw, J. I). v. d. Becke, S. Bartolomeo. Papiere,
die den Ursprung durch Buchstaben-Monogramme andeuten, z. B. R. v. S. -
Schöller in Düren; P. M. fabricano, d. h. Pietro Milano. Andere sind Papiere
für einen bestimmten Zweck, einen Club, eine Behörde hergestellt, z. B. Königl.
preuss. Adlerpapier von Friesdorf.
Die Wasserzeichen hatten den Zweck, eine Papiersorte bestimmt u. unver-
änderlich zu bezeichnen. Viele Fabriken bedienten sich dazu figürlicher Zeichen.
Wir haben die Abbildung d. Papiermachers, d. Papierverkäufers, d. Postreiters,
d. Kitters, e. Dame, d. Dr. Faust, der Päpste Pius II. u. Gregor XVI., Kaisers
Franz II., K. Friedr. Willi. III. u. IV., Friedr. Wilhelms v. Nassau 1812. Bequemer
waren Theile des Mensch enkörpers, z. B. Hand, Herz, Kopf, Ohr, Arm mit
oder ohne Waffen. Eine Aveitere Gruppe nimmt Thierkörper oder Theile solcher,
oder Bäume, Blumen, Rosetten, Traube, Lilie, Klee; noch andere auch leblose
Gegenstände: Sonne, Mond, Sterne, Anker, Schlüssel, Armaturen, Becher, Waage,
Vasen; viele führen Wappen oder Ersatz dafür: Kronen, Kreuze, Bischofshüte,
verbundene Thiirme, oder Städte-Wahrzeichen u. Andeutungen der Landes-
herrschaft. Bekanntlich hält man für das älteste Wasserzeichen den Ochsen-
kopf, und man nimmt an, dass lange Zeit alles Ochsenkopf-Papier aus ein u.
derselben Fabrik stammte, so dass die Variationen des Zeichens Varietäten der
Fabrikate bezeichnen sollten. Unsere Sammlung enthält gegen 50 Varietäten
davon u. giebt reichlich Gelegenheit zu Forschungen nach dieser Richtung
hin. Eine Gruppe Wasserzeichen fällt in Mystik u. Symbolik, z. B. erhöhete
Schlange; eucharistische'Joder Gralstaube; Pelikan; Pentagramm, verschlungene
Hände, das Einhorn als Symbol der Kraft, Schnelligkeit, Reinheit u. Hülfe
gegen Böswilligkeit etc. Das Herstellen des Papieros gehörte zu den Thätig-