Neueste Erwerbung.
25 Beethovens Siebente Symphonie. Partitur, von Antonio
Dia bell is* **)) Hand ungemein zierlich geschrieben, von Beet-
hoven eigenhändig signiert (mit Tinte) und mit
Bemerkungen für den Stecher versehen (letztere mit
Rotstift geschrieben, einige Worte etwas verblaßt) und mit einigen
Korrekturen (Rotstift) im Innern des Manuskripts. 116 Seiten zu
je 14 Zeilen, von denen die obersten und die untersten nicht
benützt sind. S 4000.—
Siehe das Faksimile auf Tafel III.
Das vorliegende Manuskript stammt aus Beethoven’s Besitz und wurde ur-
sprünglich aller Wahrscheinlichkeit nach zur Durchsicht für einen Gönner
angefertigt, vielleicht für Moriz Graf von Fries,”) dem der Meister
diese Symphonie widmete, oder für seinen Gönner Erzherzog Rudolf. - Auf
dem Titelblatte steht von Beethoven’s Hand:
„Vide bene Beethoven m. p.”
Außer dieser sauber mit Tinte geschriebenen Bemerkung, die wohl auch für
den Stecher bestimmt war, schrieb Beethoven noch folgende Worte in der
bekannten „Cyklopenschrift“ mit Rotstift auf das Titelblatt:
Alle Crescendos u.
diminuend wie d-g [dergleichen]
mit den gehörigen —-—
» —-— zu begleiten,
welches allerhöchster
Befehl ist
Beym Presto müssen
die repetitionen ausgeschrieben
werden, wie in meiner
Partitur. - A. H. B. - [Aller Höchster Befehl].
Mit dem „Allerhöchsten Befehl“ meint Beethoven selbstverständlich scherzhaft
seine eigenen, dem Notenstecher erteilten Weisungen.
Das Manuskript hat als Stichvorlage für die 1816 bei S. A. Steiner & Co.
erschienene Erst-Ausgabe gedient, was man aus den mit Bleistift in die
Partitur eingezeichneten Platten-Nummern, die mit den Seitenzahlen der oben
erwähnten Ausgabe übereinstimmen, deutlich erkennt.
Später gehörte es dem bekannten Musik- u. Theaterkritiker u. Autographen-
sammler Max Kalbeck. Eine Beschreibung von dessen Hand liegt bei.
*) A n t o n i o D i a b e 1 1 i, geb. 1781 zu Mattsee bei Salzburg, gest. 1858 in Wien, erhielt eine
durchaus musikalische Erziehung in Bayern — seine leichten Klavierkompositionen werden noch
heute gern gespielt — kam 1803 nach Wien, gab Unterricht im Klavierspiel u. auf der Gitarre,
wurde später Musikverleger, erst Praktikant bei Steiner, seit 1818 mit Cappi verbunden, 1824
selbst firmierend: Diabelli & Co., im Leben B.’s kommt er häufig vor (siehe Frimmel, Beethoven-
Handbuch I, S. 107.)
**) Der bekannte Bankier u. verschwenderische Kunstsammler, ihm sind außer dieser Symphonie
noch mehrere hervorragende Werke B.’s gewidmet und zwar die Violin-Sonaten Op. 23 u. 24,
das Quintett für Streichinstrumente Op. 29. Über B.’s Beziehungen zu ihm siehe Frimmel’s Beet-
hoven-Handb. I, S. 153 f.
25 Beethovens Siebente Symphonie. Partitur, von Antonio
Dia bell is* **)) Hand ungemein zierlich geschrieben, von Beet-
hoven eigenhändig signiert (mit Tinte) und mit
Bemerkungen für den Stecher versehen (letztere mit
Rotstift geschrieben, einige Worte etwas verblaßt) und mit einigen
Korrekturen (Rotstift) im Innern des Manuskripts. 116 Seiten zu
je 14 Zeilen, von denen die obersten und die untersten nicht
benützt sind. S 4000.—
Siehe das Faksimile auf Tafel III.
Das vorliegende Manuskript stammt aus Beethoven’s Besitz und wurde ur-
sprünglich aller Wahrscheinlichkeit nach zur Durchsicht für einen Gönner
angefertigt, vielleicht für Moriz Graf von Fries,”) dem der Meister
diese Symphonie widmete, oder für seinen Gönner Erzherzog Rudolf. - Auf
dem Titelblatte steht von Beethoven’s Hand:
„Vide bene Beethoven m. p.”
Außer dieser sauber mit Tinte geschriebenen Bemerkung, die wohl auch für
den Stecher bestimmt war, schrieb Beethoven noch folgende Worte in der
bekannten „Cyklopenschrift“ mit Rotstift auf das Titelblatt:
Alle Crescendos u.
diminuend wie d-g [dergleichen]
mit den gehörigen —-—
» —-— zu begleiten,
welches allerhöchster
Befehl ist
Beym Presto müssen
die repetitionen ausgeschrieben
werden, wie in meiner
Partitur. - A. H. B. - [Aller Höchster Befehl].
Mit dem „Allerhöchsten Befehl“ meint Beethoven selbstverständlich scherzhaft
seine eigenen, dem Notenstecher erteilten Weisungen.
Das Manuskript hat als Stichvorlage für die 1816 bei S. A. Steiner & Co.
erschienene Erst-Ausgabe gedient, was man aus den mit Bleistift in die
Partitur eingezeichneten Platten-Nummern, die mit den Seitenzahlen der oben
erwähnten Ausgabe übereinstimmen, deutlich erkennt.
Später gehörte es dem bekannten Musik- u. Theaterkritiker u. Autographen-
sammler Max Kalbeck. Eine Beschreibung von dessen Hand liegt bei.
*) A n t o n i o D i a b e 1 1 i, geb. 1781 zu Mattsee bei Salzburg, gest. 1858 in Wien, erhielt eine
durchaus musikalische Erziehung in Bayern — seine leichten Klavierkompositionen werden noch
heute gern gespielt — kam 1803 nach Wien, gab Unterricht im Klavierspiel u. auf der Gitarre,
wurde später Musikverleger, erst Praktikant bei Steiner, seit 1818 mit Cappi verbunden, 1824
selbst firmierend: Diabelli & Co., im Leben B.’s kommt er häufig vor (siehe Frimmel, Beethoven-
Handbuch I, S. 107.)
**) Der bekannte Bankier u. verschwenderische Kunstsammler, ihm sind außer dieser Symphonie
noch mehrere hervorragende Werke B.’s gewidmet und zwar die Violin-Sonaten Op. 23 u. 24,
das Quintett für Streichinstrumente Op. 29. Über B.’s Beziehungen zu ihm siehe Frimmel’s Beet-
hoven-Handb. I, S. 153 f.