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VORWORT DES HERAUSGEBERS

Winckelmanns Werk ist längst zum Thema ver-
schiedener wissenschaftlicher Disziplinen ge-
worden. Den klassischen Archäologen gilt er als
heros ktistes, als ein Begründer ihrer
Wissenschaft, den Kunsthistorikern als einer der
ersten, der eine wissenschaftlich betriebene
Kunstgeschichte am Beispiel der antiken medi-
terranen Künste geschaffen hat und in der
deutschsprachigen Literatur gilt er als Schöpfer
der wissenschaftlichen Prosa.
Die Veröffentlichung von Forschungen zu
Winckelmann und zur Geschichte und
Methodologie der Archäologie und Kunstge-
schichte gehörten seit Jahrzehnten zum beson-
deren Profil der Winckelmann-Gesellschaft. Sie
hat sich immer wieder mit dem unterschiedlichen
Verhältnis der neuzeitlichen Epochen zur Antike
und den verschiedenen Formen der Rezeption der
Antike beschäftigt und dazu Kolloquien und
Ausstellungen veranstaltet. In ihren eigenen
Publikationsreihen, den »Schriften der
Winckelmann-Gesellschaft« und den »Akzidenzen
- Flugblätter der Winckelmann-Gesellschaft« ha-
ben diese Themen ihre Drucklegung gefunden.
Neben diesen beiden bewährten Reihen eine
neue Serie von monographischen Arbeiten un-
ter dem Titel »Stendaler Winckelmann-
Forschungen« zu begründen, geschah nicht ohne
Not und erst nach reiflicher Überlegung. In der

Regel waren es bisher Vorträge oder Aufsätze,
meist Ergebnisse von Kolloquien, und kleinere
monographische Titel, die erschienen waren. In
letzter Zeit fragten Autoren - meist Mitglieder der
Winckelmann-Gesellschaft - nach Möglichkeiten,
ob auch größere monographische Arbeiten zum
Druck gebracht werden könnten. So hat sich das
Kuratorium der Winckelmann-Gesellschaft ent-
schlossen, eine in Format und Profil neue Reihe,
die »Stendaler Winckelmann-Forschungen« zu
begründen.
Die als erster Band der Reihe zum Druck ge-
brachte Arbeit von Volker Heenes zur Geschichte
der Archäologie fügt sich in die Überlegungen zu
den »Stendaler Winckelmann-Forschungen« be-
stens ein und gern haben wir seine Arbeit als er-
sten Band zum Druck gebracht. Untersucht der
Verfasser doch wissenschaftliche Bemühungen zur
Erforschung der Antike im 16. und 17.
Jahrhundert und damit das Umfeld, das zum
Entstehen der Archäologie durch Johann Joachim
Winckelmann ein Jahrhundert später geführt hat.
Max Kunze
November 2003

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