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1885

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Herrn

ater in











Donnerſtag.

Ver autworil. Redakteur Phil i »P Klausner in Heidelberg.

erſchemnt tägliH außer nonlaß Abonnementspreis mit dem
wöchent!. Unterhaltungsblatt für Heidelberg: monatlich 45 .4
mit Trägerlohn, durch die Poſt bezogen viertelj. 1 M, 254







26. Mär;

Druck und Verlag von Wurm & Pfeffer in Heidelberg.
Expedition Brunnengaſſe A.

Anzeigen: die Lſpaltige Petitzeile oder deren Raum 5 y
für Ausmwärts 10 Reclame 20 J. Bei mehrmaligem





ohne — hr.
1

— zum Abonnement

auf das II. Quartal.

Mit dem 1. April beginnt ein neues Abonne⸗
ment für unſer Blatt. Wir verſäumen nicht jetzt
ſchon zu demſelben ergebenſt einzuladen und ver—
fichern, daß das „Heidelberger Tageblatt“, welches
ſeiner parteiloſen Haltung und gemeinverſtändlichen
Sprache wegen jetzt ca. 6000 Abonnenten zaͤhlt,
fortfahren wird, ſeine verehrlichen Leſer in raſche—
ſter Weiſe ſtets mit dem Neueſten und Wiſſens—
wertheſten auf allen Gebieten des öffentlichen und
ſozialen Lebens bekannt zu machen. Trotzdem wir
mit Beginn des neuen Quartals eine gewiß jedem
Abonnenten willkommene Neuerung mit Bezug auf
den feuilletoniſtiſchen Theil unſeres Blattes einführen,
wird der Preis der gleichniedrige wie ſeither bleiben.
Eine ſtets zunehmende Zahl von Correſpondenten
in allen Gauen unſeres Heimathlandes machen es
uns moͤglich mehr und mehr Originalartikel zum
Abdruck bringen zu können; aber aͤuch den lokalen
Intereſſen werden wir ſtets die Serteechtihung ſchen⸗
ken, welche die große Zahl unſeres hiefigen Leſer⸗
kreiſes bedingt.

Alle Poſtanſtalten, Landbriefträger, ſowie unſere
bekannten Herren Agenten und unſere Trägerinnen
nehmen jetzt ſchon Beſtellungen auf das „Heidel-
berger Tageblatt! entgegen. Preis vierteljaͤhrlich
frei in's Haus 1 Mk. 65 Pfg., hier monatlich 45 fs.

Die Expedifion.

Dentſches Keich.

Berlin, 24. März. Der Reichttag ermächtigte
das Präſidium, dem Fürften Bismarck zu deſſen 70.
Geburtstage die Gluͤckwuͤnſche der Verſammlung
darzubringen. Bei der weiteren Berathung wurde
die Vorlage über die Ergänzung des Reichsbeam—
tengeſetzes nach kurzer Debatte von der Tagesord—
nung abgeſetzt; zwei kleinere Vorlagen wurden in
dritter Leſung genehmigt. Bei der Berathung des
Cichorienzolles ſtellte ſich heraus, daß die beſchluß—



fähige Anzahl von Mitglieder nicht vorhanden
war! Die Sitzung mußte daher abgebrochen wer—
den. Die nächſte 2* wurde vom Präſidenten

auf Dienſtag, den 14 *M anberaumt.

Berlin, 24. März.



gabe an den Fürften Bismarck beſchloß, die Hälfte
der eingegangenen Gelder zum Ankauf des Gutes
Schönhauſen zu verwenden, die andere Hälfte dem
Fuͤrſten für offentliche Zwecke zur Verfügung zu
ſtellen. Der Geſammtertrag der Samml ung dürfte
im Ganzen 2,300,000 Mark betragen.

Zatniſtadi⸗ 23. Närz. Heute Vormittag 9 Uhr
verſammelte ſich die zweite Kammer der Stände,
nach längerer Vertagung zu ihrer 17. Sitzung. Vor
Eintritt in die Tagesordnung bringt Präſident
Kugler ein Handſchreiben des Großherzogs zur
Verleſung, in welchem den Ständen der Tod der
Prinzeſſin Karl bekannt gegeben wird. Die Kam⸗
mer erhebt ſich zum Andenken an die Verſtorbene
von den Sitzen und beſchließt eine Beileidsadreſſe
an den Großhexzog. — Die Neuwahl des Abg.
Voigt in Butzbach⸗Bad Nauheim wird diskuſſionslos
für gültig erklärt. — Der Entwurf des Finanzge—
ſetzes wird nach längeren Angriffen des Abg. Ellen⸗
berger gegen die neue Steuergeſetzgebung, die wenig
Gluͤck im Lande haben wurde, weil ſie die niederen
Klaſſen zu hoch belaſte, und einem Schlußwort des
Berichterſtatters, Abg. Wolfskehl, der vor allen
Dingen bei nächſter Gelegenheit den Coefficienten
bei der Einkommenſteuer herabgeſetzt ſehen will,
einſtimmig angenommen. Ohne Debatte wird
eine Vorlage acceptirt, betr. Verwendung von Mk.
5500 zur Mobiliarausſtattung des Provinzialarreſt⸗
hauſes zu Gießen. — Folgt Geſebentwurf, betr.
die Koſten des — ts der Straflinge im Landes⸗
zuchthauſe und in den Gefängniſſen. Abg. Büchner

erklärt, gegen den Geſetzentwurf, der den Sträf—
lingen die Koſten ihres Unterhalts aufbuͤrdet, ſtim—
men zu wollen. Aus drei Gründen: 1, ſeien die

Sträflinge ſiberhaupt mehr beklagens⸗ als verab⸗
ſcheuungswerth, 2. ſchädigt man duͤrch den Entwurf
nicht den Verbrecher ſelbſt, ſondern hauptſächlich
deſſen unſchuldige Familie, und 3. entzöge man
damit den Sträflingen den aus ihrer Arbelt ange—
ſammelten Verdienſt, der ihnen nach der Entlaſſung
den Anfang eines anſtändigen Lebens ermöglicht.
Redner ſpitzt ſeine Ausführungen ſchließlich zu einem
Angriff auf die Einrichtungen des —
zu, ſpeziell auf daſelbſt herkfchende „muckeriſche Geiſt⸗
liche“, — die Gefangenen direkt „demorzliſirten“
Naͤch einer Replik des Berichterſtatters wird der


Erſcheinen Rabatt.
8
1885.

Büchner angenommen. — Zwei weitere unbedeutende
Vorlagen gehen diskuſſionslos vorüber. Eine
lange Debatte veranlaßt dagegen die Vorlage, betr.
Abänderung der Art. 45—50 der allgemeinẽn Bau⸗
ordnung, die zuletzt an den Ausſchuß zurücver-
wieſen wird. Zum Schluß legt das Bureau den
inzwiſchen — — Adreß⸗Entwurf vor, der
ohne weſentliche Debatte genehmigt wird. — lachfie
Sitzung morgen
Oeſterre ich⸗ungarn.

Wien, 24. März. Das offizibſe Fremdenblatt“
bezeichnet alle Meldungen, welche Oeſterreich-Ungarn
militäriſche Aktionen und Expanfivgeluͤſte auf der
Balkanhalbinſel zuſchreiben wollen, als jeder Grund—
lage entbehrend und weiſt dfelben nochmals auf
das Entſchiedenſte zurück. Ganz im Ge egentheile ſei
die Regierung im Einkl ang mit der Bevölkerung vom
Friedensbedürfniß und dem aufrichtigen Wunſche er⸗
füllt, die Ruhe und Ordnung auf Grund der be—
ſtehenden Verträge ungeſtört gewahrt zu ſehen. In
dieſem Beſtreben finde Oeſterreich-Ungarn in der
Friedenspolitik der Kaiſermächte eine fichere Stüße
und an allen übrigen Staaten gleichgeſinnte, verläß—
liche Genoſſen.

England.

London, 23. März. „Daily“ News wird aus
Auahahad und Kalkutta telgraphirt, daß die den 13.
März im Kriegsamte verfügte Mobilmachung zweier
Armtecorps nunmehr von den dortigen Behörden
ausgeführt ſei. Es werde beabſichtigt, dieſe Trup⸗
pen theils nach Piſchin, theils nach Quettah — alſo
an die afghaniſche Grenze — zu ſenden, ehe die heiße
Jahrrszeit einſetzt.

London, 23. März. Man ſchätzt die Zahl der
Araber, welche die enaliſchen Verſchanzungen bei
Sualin geflern angriffen, auf 4000 Mann. Der
Angriff erfolgte ſo plötzlich und ſo unerwartet, daß
die dageg mit den Kameelen und Mauleſel von
den Trüppen abgeſchnitten wurde. Eine telegraphiſche
Meldung der „Fr. Ztg.“ ſagt: Eine Scene unbe—
ſchreiblicher Verwirrung folgte. Das Schreien der
Araber miſchte ſich mit dem Angſtgeſchrei der Kulis
und dem Bruͤllen der Thiere und die ganze Maſſe
drängte fich nach dem britiſchen Viereck, da ein
Widerſtand hoffnungslos war. Es erfolgte nun ein
Handgemenge zwiſchen den angreifenden Arabern
und den britiſchen Truppen auf zwei Seiten des



Das Comite für die Ehren—




Entwurf mit allen gegen die Stimme des Abg.

— — — —



das Geheimniß des Herrn von Brede.

(17 Fortſetzung)

„Immer dieſelben Zeremonien,“ fuhr Herr von
Brede fort, „ſelbſt wenn wir entre nous find.
Handelte es ſich etwa um einen kleinen ehelichen
Regenſchauer ſeitens meiner werthen Frau Schwie—
germutter in spe? Hm, ja Schwieger⸗
mutter!“

Der Gedanke ſchien ihm neu und ſpaßhaft

„Schwiegermütter ſind die weniger ——
Spezies des Menſcher Eſchehtes fuhr er dann
fort, „darum auch haſt Du es verſtanden, Dir
die Deinige zu jeder Zeit hübſch vom Leibe zu
halten?“

„Es war der freie Wille der Frau von Walters⸗

te Beatens Gatte, der
zwiſchen den daraͤnf

dorf, in Berlin zu leben,“ Jag
neben dem Tiſche ſtand und
liegenden Heften kramte.

8 wußte wohl warum! Warum ſie
ſich einem gewiſſen Stirnrunzeln lieber fern hielt,
ſie, die, wo fie fich aufhielt, gern ſelber das Regi—
ment führte!“

Herr von Brede warf ſich auf die Chaiſelongue
zurück und lachte ein paar Minuten lang ohne auf—
zuhören, als ſei ihm niemals eine komiſchere Idee
gekommen.

Der Herr des Hauſes ſtieß einen tiefen Seufzer
der Ungeduld aus.

„Was meinen Sie, Brede, machen wir jetzt unſern
Spaziergang?“ fragte er.

Der kleine Mann erhob ſich, wiſchte die Thrä—



nen ab, welche ſeine Heiterkeit ihm
und warf einen Blick nach der auf
Bücherſchränke ſtehenden Stutzeruhr von
Marmor.

„Schon?
lieber Freund,
erſt zu gehen,
recht!“

Er ſtand damit bereits auf den Fuͤßen, und Herr
von Waltersdorf ſagte —— indem er nach
ſeinem Hut griff: „Ich hab Lute das dringende
Verlangen friſche Luft zu choͤpfl

ausgepreßt,
einem der
ſchwarzem

Du beſtehſt ja ſonſt immer
ſpäter, faſt mit einbrechender Na
aber mir kann es recht ſein, ſehr

darauf,
cht

„Es iſt allerdings ein wenig ſchw öül hier, gehen
wir denn.“
Der Sprechend etrat hiermit vor den breiten,

die Wand wſſchen den Fenſtern gänzlich ausfuͤllen⸗
den Spiegel, beſah ſeine Geſtalt prüfend von beiden
Seiten, fuhr mit der Hand durchs Haar und wen—
dete ſich langſam als koſte es ihm ein? Ueberwin—
dung auf den Anblick zu verzichten, ſeinem Gefähr—
ten wieder zu.

„Ich batte gehofft meine Zukünftige vorher noch zu
ſehen“, ſagte er. „Später denn: Tröſten wir
uns mit einem: Aufgeſchoben iſt nicht aufge—

hobe *
Kurze Zeit darauf hetrat das Paar die Straße.
Die kleine ſtutzerhafte Geſtalt des Herrn v. Brede
kontraſtirte eigenthuͤmlich mit der reckenhaften Ge—
ſtalt ſeines Begleiters und würde e& noch auffallen—
xxr geweſen ſein, hätte letzterer nicht im Laufe der
Jahre ſich eine gebeugte Haltung angewöhnt.
war beſtaͤndig dem Erdboden
als ob er

ſuche. —

Sein
zugewendet
einen verlorenen Gegenſtand daſelbſt





Die beiden, indem ſie den Anlagen zuſchritten,
gingen die große Thorſtraße entlang. Es befanden
fich daſelbſt eine große Vreei, von Gaſthäuſern, in
welchen die nach der Stadt kommenden Landleute
ihre Abſteigquatiere zu nehmen pflegten. Vor dem
— derſelben hielt eben der Hausknecht
ein Reitrferd am Zügel, und deſſen Herr, damit
beſchäftigt, die Enge des Sattelgurtes zu pruͤfen,
hatte ſich, durch ſeine Beſchäftigung gaͤnzlich in An—
ſpruch genommen, tief hinter dem Ruͤcken des Thier⸗
— — Er hattẽ alſo nichts von dem Heran—
nahen der beiden Syaztergaͤnger bemerkt, bis er die
oͤrte: „Ei God dam, Du wirſt doch nicht im Ernſte
nicht an meiner ?amqfut mit ihr mnq :‚x. werden,
zweifeln?“ deutlich vernehmbar an ſein Ohr ſchlugen.

Er ſchnellte empor und ſah den * vorüber⸗
gehenden Herren nach.

„God dam!“ wiederholte Erich Holm, denn er
war es.

God dam! ah!“ Wie ein * zer⸗
riſſen die eben vernommenen Worte den Nebel der
ſein Erinnerungsvermögen umlagert hatte. „God
dam!“ Ein Irrihum war unmöglich. Das Ohr be⸗
ſaß diesmal eine entſchieden feinere Unterf heldungs⸗
fraft als das Auge gehabt hatte. Der Tonfall mit
dem die beiden Worte von den Lippen des Mannes
fielen, ließen keinen Zweifel aufkommen und doch
Es waren nur Gedankenblitze, die in
dem Raum von Sekunden durch Erich’® Lopf.
zuckten.

„Wer iſt der Herr,“ rief er,
knecht an der Schulter und wendete des
nen Angeſicht den beiden nach.

„Sie meinen den Großen, das iſt ja —

packte den Haus-
Erſchrocke⸗


































































 
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