Unterthanen zu verbieten, Waffen und Spirituoſen
dorthin zu bringen, und ferner angeregt, andere
Seemächte aufzufordern, ein ähnliches Verhalten
bezuͤglich ihrer Unterthanen einzuſchlagen. Soweit
die Regierungen Englands unz Deutſchlands in
Betracht kamen, ſei begründete Ausſicht vorhanden,
daß das Einvernehmen über die zwiſchen ihnen
befprochenen Angelegenheit zu Stande komme.
Qondon, 19. Mai. Dem Standard zufolge be—
zöge fich die Schwierigkeit hei den Verhandlungen
aber die Afghanengrenze auf den Befitz von Zulficar,
indem der ESmir verlangte, Zulfiear folle zu Afgha⸗
niflan gehören, während die militatziſchen Autoritã⸗
ten Rußlant8 das Verbleiben der Pofition von Zul⸗
ficar bei Rußland wünſchten. Es verlautet ferner,
Rußland beanſtande die Anweſenheit engliſcher Of⸗
fiziere in Herat und verlange dagegen die Zulaſſung
eine8 ruſſiſchen politiſchen Agenten in Kabul.
Rußland.
Petersburg, 18. Mai. Wie die St. Peters⸗
burger „Wiedomofti“ zu welden weiß, fragte der
zuifijche Gefandte in Waſhington diefer Tage bei
jeiner Regierung an, wie er fih den unzaͤhligen
Anträgen der Amertkaner und Irländer gegenuͤber,
welche im Falle eines engliſch⸗ruſfiſchen Krieges
ihre Dienſte Rußland zu widmen wuͤnſchen, vex⸗
halten ſolle. Die Amerikaner bieten naͤmlich Ruß⸗
land nicht nur ihre perſonlichen Dienſte alg Marine⸗
Offiziere, Matroſen, Chirurgen u. ſ. w., ſondern
auch als Kreuzer⸗Fahrer, Torpedo⸗Verſenker, Kund⸗
ſchafter u. dergl. an. Was aber die Irländer in
Mmerika betrifft, ſo erklaren dieſelben dem ruſſiſchen
Geſandten, daß fie im Falle eines engliſch⸗ruſfiſchen
Krieges einige Kaperſchiffe und Torpedoboote aus eigenen
Mitteln ausrkften und gegen die engliſchen Schiffe
verwenden wuͤrden. Mehrere amerikaniſchen Schiffs⸗
befitzer erklärten ſich dem ruſfiſchen Geſandten gegen⸗
über bereit, eine kleine Kriegsflotte mit amerikani⸗
ſchen Freiwilligen auszuruͤſten und in die Dienſte
der ruffiſchen Flotten⸗Commandanten zu ſtellen.
Welche Inſtructionen die ruſſiſche Regierung ihrem
VBertreter in Waſhington ertheilte, das iſt natuͤrlich
noch ein Geheimniß.
Amerila.
Die Meldung, daß das Oberhaupt der Aufſtän⸗
diſchen in Britiſch⸗Canada, der Miſchling Riel, ge⸗
fangen ſei, kommt ſehr uberraſchend. Iſt fie wahr,
dann darfte die Sache bald zu Ende ſein, oder
doch in einen ungefährlichen kleinen Krieg zerſplittert
werden.
San Fraucisco, 15. Mai. Es verlautet hier,
daß zwijchen Honduras. San Salvador, Coſta,
Rica und Nicaragua ein Vertrag und Buͤndniß unter-
zeichnet worden iſt. Dr. Zaldiyar, der Präſident
von San Salvator, macht im Intereſſe des Frie⸗
dens naͤchdrucklich geltend, daß Guatemala ʒerſtuͤckelt
werden müffe. Dieſe Republik dürfe nur ſo viel
Gebiet behaͤlten, als dazu hinreiche, ſie auf gleichen
Fuß mit den anderen mittelamerikaniſchen Staaten
zu ſtellen.
Aus Ya aus Feru.
Mauuheim, 18. Mai. Einem Schreiben aus
dem Geh Kabinet zufolge wird S. R. H. der Groß⸗
herzog einer der beiden angezeigten Aufführungen
Die Geheime Räthin ſchwieg.
Heldreich hatte mit wachſendem Staunen ZUge-
hört. Nachdem Herr von Alt mit den Geheimen
Rath geſprochen, dieſem alſo dieſelben Mittheilungen
wie ihm ſelbſt gemacht bhatte, empfing derſelbe
— den Beſuch eines Menſchen, der nach dem
Bericht des Polizei⸗Lieutenants im Verdacht ſtand,
In Raubmörder zu ſein. Er fühlte ſich durch eine
folche Leichtfertigkeit in der Seele des Geheimen
Raths, den er bisher beſonders hoch geachtet hatte,
verlebt, und wurdẽ es bald noch mehr.
Der Geheime Rath benutzte eine kleine Pauſe
im Geſpraͤch, um dem Baron die Unterhaltung mit
dem Minikter zu aberlaſſen. Er winkte Heldreich
mit den Augen in eine Fenſterniſche; hiex fagte er
viel erniter, al8 ſein junger Freund dies bisher
je gehört hatte: „Sie waren, und unzweifelhaft ab⸗
fichtlich, ſehr unartig gegen den Baron von
Laßberg!“
„Ich kann es nicht leugnen,
Rath.
Sie werden ihre Gründe dazu gehabt haben,
aber Sie haͤtten bedenken ſollen, daß der Baron
mein Gaſt iſt.“
„Das haͤbe ich bedacht und ihm deshalb auf
ſein beleidigendes Kopfnicken nur den Ruͤcken ge⸗
dreht. Diefer Menſch iſt doch wahrhaft zu einer ſo
empörenden Herablaſſung nicht berechtigt. Ich bin
aer durch mein Ehrenwort gebunden, nicht uͤber
einen Vorfall zu ſprechen, bei welchem dieſer Herr
Baron eine Haͤuptrolle ſpielt — —“
„Dann ſollten Sie auch einen Vorfall, über den
Sie nicht ſprechen dürfen, nicht andeuten.“
Heloͤreich fühlte das Wahre des Vorwurfes; er
Herr Geheime
der „Goͤtterdammerung“ anwohnen.
zwei Kinder und eine Nichte Richard Wagner's
Frl. Iſold v. Bülow, Frl. Eva Wagner und Frau
Ritter) beiden Auffſihrungen anwohnen. Zugleich
dürfte es nicht ohne Intereſſe ſein, zu erfahren,
daß auch Franz Liszt zu einer der beiden Vor⸗
ſtelungen mit Beſtimmtheit erwartet wird.
A Dojjenheim, 19. Nai. Ein recht roher
Streich wurde dieſer Tage dahier verübt, indem
die in unferem Friedhofe ſtehende Warnungstafel
herausgeriſſen und in den Bach geſtellt wurde Der
Thaͤter konnte leider noch nicht ermittelt werden.
Die Einwohnerſchaft iſt empört über dieſe Schaͤn⸗
dung des Gottesackers.
+ Doſſenheim, 19. Mai.
ſogen. Bleiknopfs eine erhebliche Wunde am Kopfe
beigebracht wurde.
b Zoͤſſenheim, 19. Mai. Dieſer Tage ſo gegen
11 Or Abends, vernahmen einige in der Naͤhe
des Thatortes wohnende Leute Hilferufe und be—
merften bald darauf zwei ſich auf der Patraullie
befindliche Gendarmen aus Heidelberg dem That⸗
orte zueilen. Daſelbſt wurde ihnen von dem Ver⸗
letzten, einem Burſchen aus einer Nachbargemeinde
mitgetheilt, daß er unverhofft von einigen Burſchen
überfallen und ebenfalls mit Bleiknoͤpfen aufs gröb⸗
lichſte mißhandelt und verletzt worden ſei. Einer
der Ehäter hieb mit ſolcher Vehemenz auf ihn ein,
daß der ſogen. Todtſchläger in der Mitte zerbrach.
Der Haupttädelsführer konnte in der Perſon eines
hieſ. Dienſtknechtes ermittelt werden und wäre es mit
vdem Verletten geſchehen geweſen, wenn nicht die
Gendarmerie, der alles Loh gebuͤhrt, ſo raſch zur
Stelle geweſen wäre.
E Mosbach, 19. Mai. Nach 3 Rechtszůgen wurde
nunmeht von der hieſigen Straflammer gegen 7
Mitglieder des Gemeinderaths in Schillingſtadt endgil⸗
tig eine Geldſtrafe von je 1400 Mk. erkannt weil ſich die⸗
jelben de8 ſitafbaren Vergehens gegen Landrechtsſas
2202 ſchuldig gemacht haben. Die Anklage hatte
nämlich eine eigenthümliche Praxis des Pfandgerichts
in Schillingſtadt zum Gegenſtande, die darin beſtand,
daß in Grund⸗ und Pfandbuchseintraͤgen und in
Bucherauszugen oft von ſolchen fruͤheren Ein—
tragungen keine Erwähnung gethan wurde, welche,
wenn aͤuch formell noch nicht geſtrichen, doch dem
Pfandgericht oder dem Rathſchreiber wegen erfolgter
Zaͤhlung oder aus anderen Grunden bedeutungslos
Lrſchienen. In 7 ſelſtſtändigen Handlungen hatten
ſich die 7 Angeklagten in obigem Sinne verfehlt
und hatte fich nicht nur die Strafkammer, ſondern
au das Oberlandesgericht und ſogar das Reichs⸗
gericht
weſen ſo wichtigen Sache zu befaſſen.
Gemeinderathoͤmitgliedern war auch der Rathſchreiber
in Anklagezuſtand verſetzt, wurde jedoch von der be—
ſchuldigten Beihuͤlfe freigeſprochen.
Raſtatt, 18. Nai. Heute hat der Auffichts⸗
und Berwaltungsrath des Veteranenſterbkaſſe⸗Vereins
die Einberufung einer außerordentlichen Generalver-
fammlung auf den 21. Iuni D. J. beſchloſſen, der
die ſtreitigen Punlte zur Entſcheidung unterbreitet
werden ſollen.
der Spiegel ſeiner Seele, ſo daß der Geheim⸗Rath
die Beſchaͤmung ſeines jungen Freundes deutlich in
denſelben leſen konnte. Er war ein wenig ärgerlich
geweſen, jetzt aber drängte ihn ſeine Guimlithigkeit,
den Verlegten wieder zu verſöhnen.
„Sm, hm, es war nicht ſo bos gemeint. Ich
weiß wohl, man ſpricht Nanches gegen den Baron.
Hert von Alt hat mir Alles mitgetheilt; aber —
hm, — es gibt Verhaltniſſe, — hm, Sie wiſſen
wohl, ich bin eigentlich ſehr wähleriſch, empfange
nicht Jeden in meinem Kreiſe; aber — — nun
mit einem Worte, der Baron iſt entfernt verwandt
mit meinem Miniſter; da muß man wohl ein Auge
zudruͤcken. Und wenn ichs thue, können Sie es
auch thun, junger Herr! Ich verlaſſe mich darauf,
* Sie zu keinem meiteren Streit Veranlaſſung
geben.“
Sicherlich nicht, Herr Geheime Rath!“
Ein Mann, ein Wort Und nun ieine Silbe
mehr über dieſen Baxon, Ich hoffe, er wird das
Wiederkommen vergeſſen.“
Der Abend verging nicht ſo heiter wie gewöhn⸗
lich. Es lag auf der kleinen Geſellſchaft ein Gefühl
der Bekleminung, des Druckes.
Der Baron fühlte ſehr wohl, daß er die Ur—
ſache dieſer Mißſtimmung ſei; er bemühte ſich daher,
ſich geiſtreich und liebenswuͤrdig zu zeigen, aber
ohne Erfolg. Was er mit der Abficht geiftreich zu
ſein ſagte, ging nie ſiber das Maß des Gewöhn⸗
lichen hinweg, und ſeine Liebenswuͤrdigkeit trug ſo
ſehr den Chäralter des Abſichtlichen, daß alle ſeine
Bemühungen ihn nur noch unangenehmer machten.
Zu alljeitiger Befriedigung ſchlug es 10 Uhr,
gouſtanz, 18. Mai. Der Schaden, welchen
der Schneefall am letzten Freitag angerichtet hat,/
ſcheint fich, ſoweit Nachrichten aus dem badiſchen
und württenibergichen Oberland vorliegen, auf das
Aniden der Teſt? unter der Schneelaſt zů beſchränken.
Daß ein Schneefall zur Zeit der Blüthe an ſich
nicht ſchadet, iſt eine alte Erfahrung. Man er⸗
innert fich namentlich, daß in dem geſegneten Obſt⸗
jahr 1847 um dieſelbe Zeit ebenfalls reichlicher
Schnee fiel und eine ahnliche Witterung herrſchte.
Bleiben wir fernerhin, wozu ja jetzt ale Hoffnung
vorhanden iſt, vom Froſt bewaͤhri/ ſo iſt verhältniß⸗
mäßig ſehr wenig von den frohen Hoffnungen dieſes
Jahres verloren.
Zraukfurt, 15. Mai. Eines der großartigſten
Etablifjement8, welche in neuerer Zeit hier entitan-
den find, iſt das Cafee Bauer in der Nähe des
Aber Wenige dürften einen Begriff
von den BetriebhsEoften deſſelben haben. Sier eine
Ueberſicht, die zuverläffig iſt Jür Miethe werden
26,000 Mt. bezahlt, die elektriſche Beleuchtung
fojtet etwa 16 606 Mk. das zahlreiche Perſonal
verſchlingt einen Poſten von La. 40,000 Mk. per
Jahr, dazu kommt noch der Bruchſchaden, Steuer
Ind Waſſergeld, ferner im Sommer monatlich 75
M£. Miethe für das Trottoir und noch eine Reihe
unbedeutender, aber fich ſummirender Kleinigkeiten,
jo daß ſich die Unkoſten auf beinahe 100,000 Mt.
belaufen werden. — Dem von den hieſigen Letzgern
gegebenen Beiſpiele, ihrem Handwerk das Trichele
ſind nun auch mehrere Co-
ihre Kunden bedienen lafen; auch ein Milchhaͤndler
hat fich eine derartige Maſchine in der Dienſt ge⸗
ſtellt. Das Neueſte auf dem Gebiete der Bicycles
iſt ein Sicherheits⸗Bichele, welches das Umfallen zu
einem Dinge der Unmöglichkeit macht.
* MMainz, 16. Nai. Der Waſſerſtand iſt gegen-
wärtig ein recht günftiger, und wendet ſich ein Theil
des Güterverkehrs wieder der Waſſerſtraße zu.
Schlepper mit 5—6 Anhaͤngen kann man täglich
die hiefigen Brucken paſſiren ſehen, ebenfalls viel
ſchwer beladene Remorqueure, deren Zahl ſich von
Jahr zu Jahr bedeutend vermehrt. Waͤhrend die
Getreide-Einfuhr erheblich geſtiegen. — Eine Waſſer⸗
fahrt von Patis nach Vainz hat eine Geſellſchaft
von 5 Herren aus der Seineſtadt dieſer Tage aus⸗
geführt.
einem kleinen Schraubendampfer hier an, nachdem
e die Seine und den Marnecanal durchgefahren
und bei Straßburg in den Rhein eingelenkt waren.
Von hier aus fol die Reiſe mit deinſelben Fahr⸗
zeug den Rhein hinab nach Amſterdam und Ant⸗
werpen gehen.
* Mus Baden, 19. Mai. Aus Eberbach
wird milgetheilt, daß in der Nacht vom Freitag
auf Samſtag die Bohnen, Guxken und zum Theil
auch die Kaͤrtoffeln erfroren ſind; die Nußbäume
Auch
für das Rindengeſchäft iſt das Wetter ſehr ungünftig.
Durch die täglichen Regenſchauex wird die Rinde
nicht trocken, ihr
derſelben kann nicht erfolgen.
Verträge abgeſchloſſen
Die, welche feſte
haben, kommen am beſten
vavon. — Scheuer, Stallung und Schopf des Land⸗
— — — — — —
die im Hauſe des Geheimen Rathes anerkannte
Abſchiedsftunde. Die Hetren empfahlen ſich. Als
Heldreich dem Geheimen Rath zum Abſchied die
Hand gab, ſagte dieſer leiſe: „Denken Sie an
Ihr Verſprechen!“
„Ich wiederhole es, Herr Geheime Rath!“
„Dann verlaſſe ich mich auf Sie!“
Der Bediente leuͤchtete den drei Hexren die
Treppe hinunter. Vor dem Hauſe wollte ſich Held⸗
reich verabſchieden; er empfahl fich dem Miniſter
und machte auch dein Baron eine leichte Verbeugung,
indem er den Hut lüftete.
Er war faum einige Schritte gegangen, als er
den Baron neben ſich erblickte.
„Mein Herr, ſagte
gegen mich auf eine
nommen, indem Sie
ſtellung von mir abwendeten und mich ſtehen ließen
Sie werden ſich hieruͤber zu erklaͤren haben.“
Eine folde Frechheit war zu bodenlos, um f
zu ertragen. Heldreich wollte losbrauſen, aber im
Achtigen Augenblide erinnerte er ſich des Verſprechens/
welches er dem Geheimen Rath gegeben hatte
„Herr Baron“, erwiderte er, ſich mit höchfter
Kraft bezaͤhmend, „ich habe dem
Rath mein Ehrenwort gegeben, jeden Streit mit
Ihnen zu vermeiden. Deshalb und nur deshall
erfläre ich Ihnen, daß mein Betragen veranlaß
wurde durch eine Miene der Herablaſſung be
der Vorſtellung, zu der Sie nicht berechtigt
waren.“
Gortſetzung folgt.)
virths Fra
Offenburg,
geworden.
— Von 3
landelaber a
heim gzertı
ind bis jetzt
verther Un
Schaukeln
Vaͤhrend ei
Und niederg
Gartners R
demſelben n
Lnabe mit
Tammenbrad
‚5 RET
Aten Nagol
heim, die Q
ſchmettertem
angebeite
ie Felſen
Jacoͤb Fried
—
irch,
Unglücliche
r Tod vor
reibur
Trau 16 M
des Lang
am 17
Derfammlun
eltion Qgl
Wwelder zur
uine Gero
owie zur
ezten verw
eine N
Loß eine ı
chutter⸗ D
I
SM noch zu
— Ser
48* ein
d In
* zünd
en Mund
gan
X vorzügliche
earg?
Samẽ
* Seidelberg,
;m.glgllnfidu
'vtuste“ L
» * en
—— — |
* Teinen (
Mpt und b
eorg
A
® Anı
inrichtu
eeem
ereit,
In die
net u
a“fl'"bätrei
—
In
und
Hä