VDonuerſtag,
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erſcheinen Rabatt.
X 175,
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1885.
— IO — —
Beſtellungen für die Monate
Auguſt u. September
T das „Heidelberger Tageblatt“ werden
— von ſaͤmmtlichen Poſtanſtalten, Brief⸗
Ägern,
beſtätigt, daß die Anweſenheit des ruſſiſchen Kaiſer⸗
paares in Kieff im Laufe des Sommers Gelegen⸗
heit bieten werde, eine Begegnung des Zaren mit
dem Kaiſer von Deſterreich auf einem Punkte des
oſterreichiſchen Gebietes zu veranſtalten. Zeit und
Ort der Zuſammenkunft find bisher noch nicht feſt⸗
General Grant wird am 8. Auguſt im Newyorler
Centralpark ſtattfinden.
Die letzte Lebengarbeit des am 23. Jull ge⸗
ſtorbenen Generals Grant iſt, wie man weiß ein
Werk über den von ihm ſo ruhmvoll zu Ende,
geführten nordamericaniſchen Buͤrgerkrieg. Die
n y} aeſeren befannten Mgenturen, fowie von | defiei — Minifter v. Gler8 wird einen 6—8- „Ball Mal Gazette“ veröffentlicht jeßt SGrants
* * * Tragerinnen entgegengenommei. D. Erp. wöchentlichen Urlaub antreten. * zu bieicm8 Werke, welche * noch am
* Frit — ; 2 — * 2 verfloſſenen * 1. Juli. niedergeſchrieben hat, in welchen er .22
am 8 im Stadtbezixke Faporiten zu einem großen Tage ſpäter die Augen für immer Ichloß. In
eine Weh Deutihes Keich. Straßenkampfe zwiſchen Militär und Wachleuten, 8 SS
tre Voraul⸗
8 Berlin. Die Ausfuͤhrungen des zu dem fran⸗
welche Letzteren gegen renitente Soldaten in einem
dieſer Vorrede erklärt der General ganz offen, daß
er lediglich infolge druͤckender Geldverlegenheiten
4 — — in engen Beziehungen Eaſhauſe. einſchritten. Ein Artilleriſt wurde er= | zum Schriftſteller zeworden ſei. Trotz der großen
} deg Den „Temps“, nach welchen eine Rexmehrung ſchoſſen fünf Soldaten wurden verletzt und drei Geldveriuſte, welche Grant im Laufe der lebten
achs un Savallerteftande® an dex, franzöfijden Oſt Wachleute verwundet. Jahre erlitten hat, hinterlaͤßt er ſeine Familie übriz
— — erforderlich fei, haben in hiefigen Ztalien. Ö gens in guter Lage, da fein Antheil an dem Er-
arfi Man riſchen Kreiſen große Aufmerkſamkeit errẽgt. Nom, 27. Juli. In Torrecajetant jand am | frage für jein letztes Werk an die Wittwe zahlhar
* ag das * hier von der Sclußſolgerung zu ber } 23. d. M. ein grvfieß_ Ungluͤck durch Blitzſchlag | {jt. E$ find Bbereits Beftelungen für 200000
} { fl: 8 ariſer Blatt kommt, um ſo mehr Überraſcht, tatt; 36 Landleute flüchteten während eines ſehr Exemplare eingegangen, und ſo iſt eine Einnahme
lageb ll 10 S felbft.zugeben muß, daß Deuͤtſchland nur heftigen Gewitters in ein Haus auf dem Felde. | vyon 300 000 Dolars ſicher, ja man glaubt ſogar,
fiii uere eenter an der Weſtgrenze, aber | Der Blitz ſchlug daſelbſt dreimal ein, tödtete 13 { er Verkauf des Buches dürfte für Frau SGrant
* gr | B, téie? 5eirfetn8 4 7 — * * und verletzte 23 *— 500000 Dollars abwerfen.
gefucht. %, | ja Ferne u beachten, daß dieſe elf franzöſi⸗ en.
ienſt *7 * Reai * 8 5 ;
Ö r e gimenter ſich beſtändig auf dem Kriegsfuße Simla, 25. Juli. Die indiſchen Truppen in
dachuan 4* während die ihnen — — zehn Sualim werden wahrſcheinlich im Herbſt durch zwei Aus Aatb un& kern.
8 zu Kriegszwecken erft vervollſtaͤndigt werden Bataillone Sepoys aus Madras und ein Bataillon Larlsruhe, 27. Juli. Zur Veranſtaltung
ethen, al Die Ueberlegenheit des franzoͤfiſchen Ca ! au8 Bombay abgelöft werden. — Bezuͤglich ver | von Feſtlichkeiten anläßüch der Vermählung des
ch fra lf‚ief_tcmbeß vor dem deutſchen an der deutſch⸗Meldung von dem Ausbruch einer Rebellion in Erbgroßherzogs beantragt der Stadtrath beim Buͤr—
— %1 Bat SÖfiihen Grenze iſt ſonach unbeſtreitbar und Cabul hat die indiſche Regierung keine Information gerausſchuß die Bewilligung eines Credits bis zum
Ter, Spei®% | e er‘ßvn ſeit längerex Zeit unſere militaͤriſchen | erhalten. Die heutige „Bombay Gazette“ meldet, Betrage von 40000 Mt In den Kunftwerkftätten
Foſe vien 8 beſchaftigt. Es find verfchiedene Naßregeln | fie erfahre aus verlaffiger Quelle, daß der Emir | des Frauenvereins herrſcht gegenwartig große Thätig-
ıjehen Do* 2* und erwogen vorden, vor allen die Ver- die Errichtung eines btitiſchen Cantonnements in keit behufs Anfertigung der für das erbgroßherzoß⸗
— Un Ung des Praſenzſtandes der Cavallerie-Regimenter | Candahar mit einer Beſatzung von 10000 Mann liche Paar beſtellten Geſchenke. Während der
[a : CM der ; °r Batterieen der Feldartillerie (ſechs ‚anftatt | Truppen ſanttionirt habe. Es herrſcht die Mei- | Mandvertage und der Feſtlichkeiten zu Ende Sep⸗
1885. ä‘mem Frieden üblichen vier) im Bereichẽ des 15, nung vor, daß in Folge der Schwierigkeit eine | tember ſind faſt alle hieſigen Fahrgelegenheiten in
etien. —, ran D1p8, Es iſt anzunchmen, daß man diefe herrſchende Anzahl Laſtthiere aufzutreiben, die Anſpruch genommen, außerdem werden SO Droſchken
x 130 neuege“ infolge des „Temps“Artikels hier von ſchweren Kanonen, die dem Emir von der indijhen | von auswaͤrts eintreffen, um den Gäften des Hofes
* 219 und mit erhöhtem Eifer behandeln wird. Regierung zum Geſchenk gemacht wurden, nicht über zur Verfügung geſtelit zu werden. Nachdem die
5 Ri Deſterreich⸗ungaru. Candahar hinaus befördert werden wuͤrden. Die Bahnhofreſtauratlon II. Claſſe ſchon vor Kurzem
1941 det * 27. Juli. Die „Polit. Korreſp.“ mel- „Gazette“ meldet ferner, daß das Gerücht, es ſei den Schmuck zweier Oelbilder von Hörter, das
A 2 rttel Rom: Das Miniſterium des Aeußern be- in Cabul ein Aufſtand ausgebrochen, der Begrün: Schloß Hohenbaͤden und den Hohentwiel darſtellend,
2 2 8 ©n Entwurf zu einer Konvention mit Eng- dung entbehre. — In Rungpur, Präfidentichaft erhalten hat, iſt man heute im Wartſaal II. Claſſe
ed. Att; wa⸗ welche Italiens Flotte die gleiche Rechte | Bengalen, ereigneten ſich drei Erdftöße, die ernft: | mit der Befeſtigung eines großen Delgemäldes das
1361 Men ſoll, weiche die vritiſche Flotte in der lichen Schaden anrichteten. Ein Dorf unweit Nat⸗ Schloß und Stadt Heidelberg darſtellendes Gemaͤlde
7 des Rothen Meeres behufs Hintan⸗ tore verſank vollſtändig in der Erde. eine recht tüchtige Leiſtung des hieſigen Malers
* — ꝛes Sklavenhandels genießt. — Eine der „Pol. Amerila. Leſſe beſchaͤftigt. Zum großen Leidweſen jedes
119% — — Petersburg zugehende Meldung Newyort, 25. Juli. Die Beerdigung des Kunſtverſtändigen iſt aber daͤs ſchöne 22 ſo mangel⸗
fe. 6 2 — *
108 R „ | den Diener und war wie immer überall und „Siehe da, eine Schwerleidende. Treten ſie in
ae kwagtes Spiel, oder der Kampf | nirgends. 7 Madame, id werde fogleich bei
. z 2 ique-Behn, Grunert, endlich war in ſeiner nen ſein.“
enbent um eine Million. — * Droguiſt und Apotheker bei den Ein dienſtbarer Geiſt hob einen im Hintergrunde
enbank ‚gih — — beiden als Doctoren fungirenden Haͤuptern der Bande befindlichen Vorhang in die Höhe und die Fremde
* beſchäftigt. trat in einen Verſchlag, der dem Budenbefiber als
— — (42. dortſesung. Um 'dieſe eigentliche Crme des Kartenſpiels eine Art von Privatzimmer diente und mit einigen
— 102 gd)_lugee Befiber, die ihre Buden nebeneinander auf» | gruppirten ſich auch eine Anzahl untergeordneter | Stühlen und einem tunden Tiſch außgeftattet
* 2 * — denen fich auf ** Weiſe — als — ** — — fnl
5* a ahrungsneide eine Art von kamerad⸗u. ſ. w. e waren zum Theil gar nicht, zum e erſchöpft ließ ſie in einen Stuhl finken,
6 —* Verhältniß herausgebildet hatte, die Theil nur in ganz geringem Maße in die Pläne ſchlug den Schleier zurück und entfernte die Ban—
8 116° ;'“‘lnbeeß unftäten Weſens fich gewiſſermaßen unter Derer eingeweiht, mit denen fie umherzogen und | dagen von ihrem Kopfe — e& war Frau von
2 7 * * als Nachbaren betrachteten und behandel⸗ dienten, waͤhrend fie Gauklerkuͤnſte zu treiben glaub⸗ Liebermann.
vy 8 T ſchaͤrfer zuſah, und es gab doch viel- | ten, Zwecken von denen die Meiſten von ihnen keine „Seien Sie mir willkommen, gnädige Frau,“
— 2 die dies thaten, fand einen Zuſammen⸗ Ahnuͤng hatten. begruͤßte Sie Heinrich Fahlteig, der nach wenigen
20 9*;„ 8'Iigfettter den Gauklern, der nicht auf folchen Zu⸗ Es war am zweiten Tage der Meſſe, um die | Minuten ſich zu {br geſellte mit ſeiner gewohnlichen
; 2 2* berahte und der guten Stadt Paderborn Mittagsſtunde, wo das Gewuͤhl fich für kurze Zeit ſpottiſchen Foflichkei.
en. . 04 Beſorgniſſen hätte Anlaß geben können, | zu verlieren pflegt, um fpäter, wenn den An⸗ WVerzeihen Sie, daß ich Ihnen keinen Ihrer
* 87 hewußt geweſen, wozu die Leute, von denen forderungen des Magens Rechnung getragen iſt, | würdigeren Platz zum Ausruhen anbieten tann
2 2 hig ſiitt beluſtigen ließ, vorkommenden Falls alles mit um ſo ſtaͤrkeren Wogen zurückehren, al eine | und“ —
9 9/15 g %ern konnten. dunkelgekleidete Dame, deren Kopf unter dem Hute „Laſſen wix die Redensarten,“ untexhrach fie
— 1 Al %%‘Ber Sflbnargt und der Magnetiſeur waren keine | mit einem Tuche umwunden war und die, trogdem | ihn mit einer Geberde der Ungeduld, „Sie haben
2 48 ® Berfonen, als unfere Bekannte Heinrich | fie dicht verſchleiert ging, mit allen Zeichen des wiederholt und dringend meine Anweſenheit in Pa⸗
i8cont0 4* * Und Louis Luͤdemann, welche wir aber hier heftigſten Schmerze8 das Tuch an die Baͤcken drücte, | derborn verlangt —“
* in 8 Namen des Doctors Peiti und des Ma- | auf die Buden der Doktoren zuſchtiit „Und Sie find mit der Punktlichkeit und Be⸗
l⸗ ll n Dey AanowSiy wiederfinden. Ohne den marktſchreieriſchen Begrüßungen des | reitwilligkeit, die uns Ihre vundesgenoſſen ſchaft
ſta * Befiper des Wachsfigurenkabinets iſt Nie- | vor der Thuͤr ſtehenden Hanoͤwurſtes die geringſte werth niachi, gekommen“ fiel ihr Pique-⸗Aß ins
u 8 eenere als Pique⸗Drei, der ehemalige Kunſt⸗ Beachtung zu ſchenken, warf ſie ein Geloͤſtuck in | Wort.
zoot ſI NN Drechsler; in dem ſtarken Mann er- | die Kaſſe und traͤt in die Buͤde. Sie war augen⸗ „Noch ein Mal, laſſen wir die Redensarten,
— 4—— Pique Acht, den Schmied, wieder; die blicklich nicht ſo ſehr gefüllt, dennoch waren ſowohl verſetzte Frau von Feherenn heftig. „Kurz und
—— \ 4 der tin {ft die Kartenſchlägerin und Trödlerin | der Doctor, wie der Magiſter auf das Eifrigſte mit | bündig, was ſoll ich hier?
19 6 Ya Sanı Bengaffe in Ber.in; mit einem Worte, | ihren Arrangements beſchaͤftigt. X Nicht ſo laut, gnädige Frau, wenn ich bitten
le — * Kartenſpiel war beiſammen, denn der Nur einen Blick warf Pique-⸗Acht auf die Ein- darf,“ ſagte Heinrich ohne ſich aus der Faſſung
pielte bald hier den Bajazgo, bald dort getretene, dann rief er fogleich: bringen zů laffen. Wir wuͤnſchten Ihre Nahẽ, weil