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in Wössingen gesandt, um über den Vermögensstand des
dortigen Kaufmanns Wetzel Auskunft zu erlangen. Der
Bürgermeister gab sein Gutachten dahin ab, daß Wetzel
überschuldet sei, häufig wegen Zahlung von Schulden ge-
richtlich betrieben werde und zu viel im Wirthshaus sitze.
Letzterer erhielt davon Kunde und belangte den Bürger-
meister wegen Beleidigung. In der darüber gepflogenen
schöffengerichtlichen Verhandlung konnte der Bürgermeister
nicht den vollen Beweis der Wahrheit für seine Beschuldi-
gung beibringen und wurde demgemäß zu einer Geldstrafe
von 50 Mark verurtheilt. Er legte hiergegen Berufung
ein, dieselbe wurde in gestriger Sitzung verworfen, sondern
die Strafe von 50 auf 100 Mk. erhöht und hat der Be-
strafte auch noch die nicht unbedeutenden Kosten beider
Instanzen ca. 600 Mark zu tragen.
* Mannheim, 30. Juli. Der gestrige Tag war für
unsere Stadt ein wahrer Unglückstag. Ein 13 Jahre
alter Knabe ertrank im Floßhafen beim Baden; ein beim
Abbruch eines Hauses beschäftigter Maurer wurde von
einem steinernen Fenstergestell so schwer getroffen, daß er
in wenigen Stunden den Verletzungen erlag. Um 11 Uhr
Vormittags sprang vom Trajectboot zwischen hier und
Ludwigshafen ein ca. 30 Jahre alter, gutgekleideter Mann
in den Rhein und ertrank. Gegen Abend wurde ein
Dienstmädchen, welches die Unvorsichtigkeit begangen hatte,
Petroleum in das Feuer zu schütten, derart am ganzen
Körper verbrannt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.
* Mannheim, 31. Juli. Das internationale Preis-
fechten wurde heute Nachmittag halb 4 im großen Saale
des „Stadtparkes" eröffnet. Hw Bürgermeister Bräunig
begrüßte in einer warmen Ansprache die erschienen Fechter,
woraus die Mensuren begannen. Es find nahezu alle an-
gemeldeten Concurrenten erschienen und erregte das Fechten
lebhaftes Interesse bei dem zahlreich erschienenen Publikum.
Beim internationalen Preisfechten für Flourett erhielt
den ersten Preis Franz Bieberhofer aus Wien, den zweiten
P. Langsdorf aus Darmstadt, den dritten Josef Stiasny
aus Wien und den vierten Wilhelm Schmal aus Mannheim.
* Bom oberen Neckar, 27. Juli. Einer der er-
schütterndsten Trauerfälle, von welchen die Zeitungen diesen
Sommer in Folge Blitzschlag schon so häufig berichten
mußten, wird uns soeben von Weil in Schönbuch gemeldet:
Vier Feldarbeiter suchten gestern Nachmittag bei Ausbruch
eines Gewitters Obdach unter einer Schutzhütte. Kaum
hatten sie diese erreicht, als ein Blitzstrahl herniederfuhr
und mitten in das niedrige Bretterhäuschen eiuschlug.
Alsbald eilten andere Arbeiter, welche sich unter die Bäume
des nahen Waldes geflüchtet hatten, zur Hilfe herbei; aber
der Anblick, der sich ihnen darbot, war schaudererregend.
Drei ihrer Gefährten lagen todt mit verbrannten Extre-
mitäten neben einander; den vierten mußten sie unter
den Leichen seiner Kammeraden mühsam heroorziehen; er
lebt noch, ist aber so schwer verletzt, daß, wohl schon be-
vor diese Zeilen die Presse verlassen, der Tod seinen Leiden
ein Ende gemacht haben wird. — Dasselbe Gewitter
zündete in der hohenzollern'schen Gemeinde Grosselfingen
und legte ein schönes großes Wohn- und Oekonomiegebäude
binnen kaum dreißig Minuten in Asche.
* Baden-Baden, 30. Juli. Bei dem gestern bei
Flörch, Amt Ettlingen, stattgefnndenen Divisionsmanöver
wurden 1 Offizier und 5 Mann eines Rastatter Regiments
vom Hitzschlagr betroffen und liegen schwer krank im
Lazareth in Rastatt darnieder. Der Ausmarsch dieser
Truppen erfolgte Morgens halb 5 Uhr, der Einmarsch in
die Garnison Abends 5 Uhr.
* Darmstadt, 27. Juli. In Zwingenberg an der
Bergstraße fand dieser Tage unter Vorsitz des Medicinal-
rathes Dr. Vix von hier eine Zusammenkunft rheinischer
Leichenverbrenner statt. Es wurde eine Vereinigung der
Anhänger der Feuerbestattung in den Rheinlanden (Sitz

Wir wollen die Einzelheiten der folgenden Kämpfe
übergehen. Einer nach dem andern von Max's Gegner
ritt voll Wuth und kampfbegierig in die Schranken und
einer nach dem andern ward von ihm besiegt. Die Ent-
rüstung über die empfangene Beleidigung schien den Arm
des jungen Mannes gestählt zu haben; aber auch das Be-
streben, sich in den Augen seiner Braut auszuzeichnen,
verlieh ihm heldenmäßige Kraft.
Endlich hatten die zehn Ritter ihren Lohn von der
Hand des Beleidigten empfangen und Max ritt als Sieger
durch die Arena, begrüßt von dem endlosen Jubel der
Zuschauermenge.
Wieder blies der Herold und rief den Sieger herbei,
daß er seinen Lohn von der „Königin der Liebe und
Schönheit" empfange.
Max ritt mit zurückgeschlagenem Visir zu dem thron-
artigen Aufbau, wo Lord Conelly und Lady Blanche
saßen. Er stieg vom Pferde, beugte ein Knie vor der
Dame seines Herzens, vor der Königin des Waffenspiels,
und Lady Blanche, stolz und leicht erröthend, beugte sich
zu ihm nieder und befestigte einen Kranz mit langen Bän-
dern an seinen Helm, während der Graf in einem Tone,
aus welchem sein Groll sprach ihm seine Anerkennung
seiner Geschicklichkeit und seines Muthes bezeugte.
Der Haß des Grafen stieg mit jedem neuen Erfolge
des Jünglings und er würde viel darum gegeben haben,
hätte ihn die Lanze eines Gegners durchbohrt. Er schwur
im Herzen, seinen verhaßten und gefährlichen Rivalen zu
verderben, während er ihn mit erzwungenem Lächeln zu
seinem Erfolge beglückwünschte.
Max Annesley erhob sich und war im Begriff, sich
zu entfernen, als Vincent, in Begleitung mehrerer Männer
herzutrat und dem Sieger seine Freude aussprach.
„Ich wußte," sagte Vincent, „daß der Mann, für
welchen ich mich verbürgte, ein ächter braver Kämpe war;
aber Max hat heute eine Tapferkeit an den Tag gelegt,
die ihresgleichen sucht. Max, ich bin stolz auf Sie. Sie

der Leitung Heidelberg-Mannheim-Ludwigshafen) begründet,
womit der fünfzehnte Verein für Feuerbestattung in den
Ländern deutscher Zunge ins Leben gerufen ist. Mit Ge-
nugthuung wurde die Mitthcilung ausgenommen, daß in
Zürich und Hamburg die nöthigen Mittel zur Errichtung
von Krematorien nunmehr vorhanden sind und an beiden
Orten mit entsprechenden Bauten in Bälde begonnen wird.
* Heppenheim, 29. Juli. Ein großer Brand wüthct
seit heute Morgen halb 9 Uhr in unserm Städtchen. Auf
bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise entstand, wie das
„Ber. u. Anz. Bl." berichtet, in der Scheuer der Wittwe
Blumenschein in der Löhrstraße Feuer, welches schnell um
sich griff. Bis 10 Uhr war das Boll'schc und Bauer'sche
Wohnhaus ein Raub der Flammen. Ein kleines Wohn-
häuschen und ein Schuppen mußten abgerissen werden,
um das Weiterschreiten des verheerenden Elements zu ver-
hindern. Als die größte Gefahr beseitigt schien, entließ
man die zu Hilf gerufene Bensheimer und Lorscher Feuer-
wehr, welche jedoch nicht in Aktivität getreten war. Kurze
Zeit darnach erschollen abermals die Feuerglocken. Das
hart an die Brandstelle grenzende Blumenschein'sche Wohn-
haus, welches am Morgen mit großer Mühe vor dem
Feuer bewahrt worden war, stand in Flammen und brannte
in kurzer Zeit wie auch das angrenzende Mischler'sche
Wohnhaus bis auf den Grund nieder.
* Mainz, 28. Juli. Aehnlich wie in andern deut-
schen Garnisonen, wird nunmehr auch bei dem hier liegen-
den Jnf.-Regiment Nr. 88 bei den Mannschaften die Ver-
abreichung von Fischnahrung eingeführt. Es ist bereits
mit einer Hamburger Fischexportfirma ein Vertrag für die
Lieferung von Fischen abgeschlossen worden, nach welchem
sich das Pfund Seefische mit Fracht und Verpackung auf
etwa 13—14 Pfg. stellt. Sollte sich die Fischnahrung
bewähren, dann soll dieselbe für die ganze Garnison ein-
geführt werden und jeder Soldat wöchentlich einmal ein
Pfund erhalten.
* Mainz, 30. Juli. In den ersten Tagen des
nächsten Monats finden innerhalb unseres Festungsrayons
interessante militärische Belagerungsübungen statt, an welchen
sich außer unserer Festungsartillerie und des 11. Pionier-
bataillons auch noch sächsische, bayerische und badische
Pioniere betheiligen werden. Zu diesen Hebungen traf heute
die militärische Luftschiffer-Abtheilung in einer Stärke von
etwa 160 Mann von Berlin kommend hier ein. Die
Hauptübungen werden auf dem sog. „großen Sande" ab-
zehalten, auf welchem bereits große Schanzen aufgeworfen
wurden; ebenso werden von den Pionieren bedeutende
Sprengungen vorgenommen werden.
* Köln, 29. Juli. Die gefährliche Manipulation
vieler Hausfrauen und Mägde, das niedergebrannle Feuer
im Heerde durch einen Guß Petroleum wieder zu beleben,
hat schon so viele Opfer gefordert, daß man glauben sollte,
endlich sei man vorsichtiger geworden. Dem ist aber durch-
aus nicht so. Gestern Nachmittag vesuchte in der Schilder-
gasse eine Dame wieder mit dem gefährlichen Mittel ihrem
erkalteten Ofen aufzuhclfcn, die Flasche cxplodirte und die
Dame stand sofort in Flammen. Schrecklich verbrannt
brachte man die Unvorsichtige in dasHospital, wo sie noch
am selben Abend ihren Qualen erlag.
* Aus Baden, 29. Juli. In Worms ist eine
Leiche gelandet worden, welche als die der in Mann-
heim seit einigen Tagen vermißten Margaretha Schäfer
erkannt wurde. Es liegt ein aus Liebeskummer begangener
Selbstmord vor. — Im Dorfbach zu Freistett ertrank
der 17jährige Karl F. Durban. —Im Floßhafen beim
Waldhof (Mannheim) sind 2 Knaben, die dort badeten
ertrunken. — Einem Waldhüter in H amb rück en wurden
nächtlicherweile über 300 Hopfenstöcke abgeschnitten, ebenso
eine Anzahl Tabakpflanzen. — In Bruchsal ist Professor
Becker, Lehrer der Mathematik und Physik am dortigen

haben die Kraft meines Bruders Albert in ihrem Arm,
und es scheint mir, daß Sie auch seine Gesichtszüge haben;
sonderbar, daß mir das nicht früher ausfiel."
Der Graf erblaßte und beugte sich vorwärts, um den
Schrecken zu verbergen, der ihn plötzlich übermannte.
Max Annesley entfernte sich aus der Arena; das
Waffenspiel war beendet und der Graf ging in's Schloß
zurück, begleitet von Lady Blanche, seiner Schwester und
den meisten Gästen.
Kaum hatte Lord Conelly sein Zimmer betreten, als
er einen Diener beauftragte, Clement aufzusuchen und zu
ihm zu bescheiden. Einige Minuten darauf trat der Ge-
rufene ins Zimmer, niedergeschlagen und das Gesicht von
Schmerz und Rachedurst verzerrt. Er konnte seine er-
littene Niederlage nicht ertragen und haßte Mr. Annesley
bitterer als je.
„Kommen Sie näher, Clement," rief der Graf halb
mitleidig und halb spöttisch. „Der Kampf fiel zu ihren
Ungunsten aus. Nie in meinem Leben war ich mehr über-
rascht, als in dem Augenblick, als ich Sie vor der Lanze
des jungen Annesley fallen sah."
„Es war Zauberei, Mylord," entgegnete Clement
verwirrt. „Zehn der muthigsten Kämpfer von Man sind
geschlagen worden und vier davon befinden sich in den
Händen des Arztes, während der Sieger unverletzt ein-
hergeht."
„Ihnen ist eine tiefe Demüthigung durch ihn wider-
fahren," sagte der Graf in der Absicht, seinen Vertrauten
noch mehr zu reizen. „Annesley wird sich rühmen, Sie
besiegt zu haben."
„Er hat mein Blut vergossen, Mylord, und es war
von jeher mein Wahlspruch: „Blut um Blut!" sprach
Clemmt mit tiefer Stimme, welche verrietst, wie wild es
in ihm tobte und wie schwer es ihm wurde, seinen Groll
in Schlanken zu hatten. „Ich will ihm sein heutiges
Werk vergelten.
(Fortsetzung folgt.)


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Gymnasium, nach kurzem Krankenlager gestorben. —.
Obermeitingen, A. Watdshut, beklagt man das E-'
schwinden des Bierbrauers und Holzhändlers Günter!'
dort. Der Vermißte hat eine Familie, sowie zähste'
Bürgen und Gläubiger hinterlassen. — In Konst"
haben sämmtliche Abiturienten des Gymnasiums, 38
der Zahl, die Prüfung bestanden. Einen Schatten '
die allgemeine Freude warf die Nachricht von dem '
leben des Komilitoncn Leonhard Meidet von Ebenheit»/
Taubecbischofsheim, der laut „Konst. Ztg." vor etw"
Wochen krank in die Heimath entlassen wurde. Die h
graphische Todesanzeige traf gerade hier ein, als
Corfcrenz beschlossen hatte, den Meidet als bestanden
erklären.

Loksrles.
Heidelberg, 31. Juli. (Prüfungen an der ReayÄ
Die öffentlichen Prüfungen der Realschule dahier haben ailff
29. und 30. d. M. stattgefunden. Nach dem uns vorliegeft
Jahresberichte betrug die Schülerzahl am Ende des Schuljcft
302 Schüler, unter denen sich 34 außerbadische befanden.
dieses Jahr weist das Schüler-Effectif wieder eine erstem!
Zunahme auf. Im Laufe des Frühlings wurde der Untern
der mathematisch-naturwissenschaftlichen Disciplinen einer M
sion des Großh. außerordentl. Oberschulraths, Dr. W. Sch"
Professor der analytischen Mechanik am Polytechnikum in Kft
ruhe, unterworfen und hat sich derselbe sehr befriedigend ft
Ziel und System dieser Unterrichtsgegenstände geäußert. ft
nahmen Veranlassung, den Prüfungen mehrerer Klassen bet
wohnen und fassen wir heute den gewonnenen Eindruck in ''
genden Ergebnissen zusammen: In Quarta unterrichtete"'
prüfte Hauptl. Dr. Behschnitt im Französischen. Lehrer"
Schüler haben tüchtig gearbeitet, um das vorgeschriebene Uft
richtsziel zu erreichen, was in Berücksichtigung'des störenden s
standes, daß die systematische Grammatik und das methodt
Lese- und Usbungsbuch von Dr. Karl Plötz nicht überall es
gruent zusammen gehen und im Hinblick darauf, daß die!
botenen Uebungsstücke für diese Altersstufe viel zu schwer ft
keine leichte Aufgabe ist. Von einzelnen, bei Deutschen uift
weiblichen Flexen in der Aussprache abgesehen, übersetzten '
Schüler durchschnittlich recht wacker und zeigten, daß sie in:
Formenlehre gut bewandert sind.— Lehrer Gerwig entwich
viel Geschick in der Methodik der Morphologie der von ihm
den Schülern durchgenommenen Pflanzenfamilien. — An
Unterprima unterrichtet Prof. Gern: Er nahm das Stück.
Illörs äo la umrguws" von Ed. About mit den Schülern du"
welche dasselbe in das Deutsche übersetzten und analystft
Namentlich müssen wir des Schülers K. Wiesbader erwähft
welcher rücksichtlich seines zur französischen Aussprache tret
sich eignenden Organs und der Schnelligkeit der gegebenen ft
warten sich recht vortheilhaft hervorthat. Besonders aber nm
wir der ausgezeichneten Aufmerksamkeit desLehrers gedenken,
derselbe bei seinem Unterrichte auf eine richtige und idiomatv
reine deutsche Uebersetzung verwendete. — In der OberpM
ging Prof. Holzer mehrere Verse eines Gesanges der „U"
ok Uw ImLv" von Walter Scott mit den Schülern durch "
befriedigte uns die richtige Wiedergabe der poetisch so schöft
aber ziemlich schwierigen Scenerie vollkommen. Die Ausspr"
war sorgsam gepflegt, jedoch hätten wir gerne gesehen, rft
die Analyse durchgängig in englischer Sprache gegeben worden ft"
was dem Lehrer u. den Schülern ein Leichtes gewesen sein dsft
— Professor Treiber nahm in der Unterprima eine Dreie"
berechnung durch, welche durch die gewandte Darstellung
form, sowie durch die praktische Verwendbarkeit der da"
geknüpften trichonometrischen Uebungen und die schlagfsrtft
Antworten der Schüler die Aufmerksamkeit des für diese lüft
richtsdisciplin sich interesstrenden Publikums im höchsten Grs
fesselte. Einer der wichtigsten Unterrichts-Zweige derReaW
liegt in guten Händen. Davon können die Angehörigen "!
Eltern der Schüler überzeugt sein. — Der Schlußact n»ft'
Samstag von ION Uhr Vormittags an vollzogen. AnwE
waren hierbei ebenfalls Oberbürgermeister Dr. Wilckens " s
Bürgermeister Dr. Walz. Die bei dieser Feierlichkeit von,"
Schülern unter Direction und Begleitung des Capellmeift
Heber vorgetragenen L. Hoffmann'schen Lieder zeichneten!
durch Präcision, Zartheit und die feine Nüuncirung der einzeln
Tonsätze des Meisters seitens der Schüler durchschlagend
recht vortheilhafter Weise aus. — Die Ansprache des DireE
der Anstalt, Prof. Salzer, hatte sich die Regierungszeit sft
Theodor's von dessen frühester Jugenderziehung an bis zum ft"
bruche der französischen Revolution zum Thema gewählt. ME
haft schilderte Redner die Schwächen und Vorzüge dieses <
giernngsregimes, in dem er die Verkäuflichkeit der Stellen, sft
das politische Treiben eines Ministers Oberndorfs bitier rügte,ft
zugleich des hervorragenden Antheiles dieses Fürsten an der Gft
düng des Mannheimer Hofschäuspiels, sowie seiner BoE
fürKunstu. Wissenschaft rühmend gedachte. Der Zweck dieses»"
träges war eine richtigere, zutreffendere Ansicht über die Regier" i
Karl Theodor's, weichem zu ost ein übertriebenes Lob zu A
ward, hierseits herzustellen. — Es erfolgten nunmehr die ft
Motionen. Am Schlüsse wies der Director darauf hin, daß '
nicht räthlich fei, wenn, bei der gegenwärtigen Ueberfüllung ft
Personal, die austrelenden Schüler so häufig dem Postfach" '
zuzuwenden versuchten; die Anstalt werde sicher in absehbft
Zeit die Berechtigung für die Geometer-Candidaten und der"
deren Finanzstellen u. s. w. erhalten und damit der Jugem
der Folge ein Hinweis auf eine lohnendere Zukunft bei der M
ihres Berufes gegeben sein. ,
* Heidelberg, 1. Aug. (In den Ruhestand getretft
Se. König!. Hoheit der Großherzog haben unterm 23. Juli ft!
gnädigst geruht, den Maschineninspector bei der Main-Neckar-Bft
Herrn Friedrich Wohnlich in Heidelberg, auf sein unterthämSft
Ansuchen wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung E
langjährigen treuen Dienste in den Ruhestand zu versetzen.
* Heidelberg, 1. Aug. (Besitzwechsel.) Wie uns ftft'
theilt wird, gmg dieser Tage die, der Frau Kaufmann W»ft
gehörende Restauration am Carlsthor, um die Summe
50000 Mk. in den Besitz des Herrn Wirth Wagner, über.
* Heidelberg, 1. Aug. (Einquartirung.) Anläßlich 5
diesjährigen Herbstübungen werden der Stab des 2. Badlift
Grenadier-Regiments Kaiser Wilhelm Nr. 110, sowie
Bataillon und das Füsilierbataillon dieses Regiments aw
August d. I. hier einquartirt werden. o
* Hetdeberg, 1- Aug. (Die Zehnwöchigen.) Am 18> z
Mts., Nachmittags 12 Uhr, haben die Ersatzreservisten 1. 6'ft
unseres Bezirks sich dahier zu stellen, um einen zehnwöchentstft
Uebungscours mitzumachen.
* Heidelberg, 1. Aug. (Aron'sche Bilder.) Wie uns e.
Firma „Pfeiffer u. Beith" mittheilt, gelangte dieselbe heul",
den Besitz der ganzen Collection der reizenden Bilder aus ft
Münchener Bürgerbräu auf dem Schützenfestplatz in Franuft
Die Bilder verdienen wegen ihres hohen künstlerichen Wert?)
neben ihrer Komik die Beachtung aller Freunde der Kunst
des Humors.
* Heidelberg, 1. Aug. (Belästigt.) Gestern Abend 'ft
11 Uhr verübten in der östlichen Hauptstraße zwei junge
dadurch Unfug, daß der eine in seiner Trunkenheit sich mshrft,
f zu Boden fallen ließ und ihn dann der andere jeweils fortz
' Daß diese Scene nicht ohne den nöthigen Scandal" sich absp'"'
 
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