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Khalifa, dem Nachfolger des Mahdi, sind in Wady
Halfa angekommen mit Briefen an die Königin Victoria,
den Khediv und den Sultan der Türkei. Die Briefe
drohen den Empfängern, daß, falls sie nicht Anhänger des
Mahdi werden, er (Abdulla Khalifa) mit einem Heere
vorrücken werde, um die Welt zu erobern. Die an die
Königin und den Khediv gerichteten Briefe wurden von
Wady Halfa unbeantwortet zurückgesandt, aber der für den
Sultan bestimmte ward nach Konstantinopel weitergesandt,
da Achmed Mukhtar Pascha nicht ermächtigt war, eine
Antwort im Namen des Sultans zu ertheilen.
Aus Ratz ««d Feem.
* Karlsruhe, 6. Sept. Die Concurrenz-Ausstellung
deutscher Kunstschmiedearbeiten dahier, welche vor-
aussichtlich am 20. d. M. geschlossen werden wird, erfreut
sich fortwährend eines günstigen Besuchs. Auch die An-
käufe in der Ausstellung mehren sich in erfreulicher Weise.
Der wirklich prächtige, von Schlossermeister K. Bühler in
Offenburg angefertigte Rococo-Ofenschirm ist in den Be-
sitz des Großherzogs übergcgangen. Auf mehrere in der
Ausstellung verkaufte Arbeiten sind Nachbestellungen erfolgt,
sodaß den Ausstellern aus dem Unternehmen mancherlei
Vortheile erwachsen dürften. In der letzten Zeit hat die
Ausstellung noch mancherlei Bereicherungen erfahren.
* Mannheim, 5. Sept. Gestern Abend wurde auf
dem Bahngeleise in der Nähe des sogen. Neckarauer Uebcr-
gangs eine gräßlich verstümmelte männliche Leiche aufge-
funden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt und die
übrigen Körpertheile mußten förmlich zusammengesucht wer-
den. In den Kleidern der Leiche fand man außerdeutsche
Münzsorten vor, weßhalb wohl anzunehmen, daß es ein
Ausländer ist, der sich vermuthlich freiwillig den Tod ge-
geben hat. Ein Unglücksfall des bis jetzt noch Unbekannten
dürfte wohl ausgeschlossen sein.
* Mannheim, 5. Sept. Herr Hofmetzgermeister Al-
bert Imhoff hat, wie das „M. Tagbl." meldet, die
Absicht, der hiesigen Stadt das Schauspiel zu bieten, einen
ganzen Ochsen am Spieß zu braten. Herr Imhoff wird
bei dem Stadtrath um die Genehmigung nachsuchen, daß
ihm hierzu der große Meßplatz überm Neckar zur Verfü-
gung gestellt wird. In allen Städten, wo ein derartiges
Schauspiel stattfand, gestaltete sich dasselbe zu einem wahren
Volksfeste und haben die Unternehmer stets glänzende Ge-
schäfte dabei gemacht. Das Braten dauert gewöhnlich 5
Stunden und der Eintritt kostet 20 Pfg., während die Portion
Fleisch von dem gebratenen Thier zu 50 Pfg. verkauft wird.
— Weinheim, 6. Sept. Die Besichtigung der Neben-
bahn Mannheim-Weinheim fand gestern durch die Großh.
Badischen und Großh. Hessischen Behörden statt. Ob da-
bei ein befriedigendes Resultat erzielt wurde, können wir
leider noch nicht berichten. Der Probezug, welcher um
10 Uhr in Mannheim abging, fuhr schon gegen 1 Uhr in
den hiesigen Bahnhof ein. Nachdem der Bahnhof besich-
tigt war, fuhr der Zug wieder weiter zur Station „Pfälzer
Hof". Als auch hier die Besichtigung zu Ende war, be-
gaben sich sämmtliche Herren zu einem gemeinschaftlichen
Diner in den „Pfälzer Hof" und erfolgte die Rückfahrt
nach Mannheim gegen 7 Uhr Abends. Zu unserm großen
Erstaunen nahmen wir wahr, daß von der hiesigen städt.
Behörde auch nicht eine Persönlichkeit zugegen war. Sollte
es denn von Seiten der Bahngesellschaft vergessen worden
sein die hiesige städtische Behörde zu dieser kleinen Feier
einzuladen oder sollte unsere Behörde sich böswillig fern
gehalten haben? Letzteres können wir nicht glauben, da
sich unsere städtische Behörde jener Bahngesellschaft während
des ganzen Bahnbaues mehr als zuvorkommend gezeigt
hat und so bleibt uns immer nur der eine Gedanke, daß
an unsere Behörde eine Einladung nicht ergangen ist.
Auffallenderweise gewahrten wir auch bei den Zugsinsassen
Niemand von der Mannheimer städtischen Behörde.
Künftighin sollten zwischen Weinheim und Mannheim nur
fünf Züge (heißt das fünf an und fünf ab) coursiren;
wir denken sie reichen aus.
* Bruchsal, 5. Sept. Gestern Nachmittag gegen
4 Uhr sprang das Dienstmädchen des Schmiedmeisters Frei
im Oppenloch aus dem Fenster des zweiten Stockwerks
auf die Straße herab und erlitt dabei erhebliche Verletzungen
an den Füßen. Derselben war von ihrer Dienstherrschaft
der Ausgang verboten und die Thüre abgeschlossen worden.
Durch den kühnen Sprung wollte sie sich aus ihrer un-
erwünschten Gefangenschaft befreien.
* Straßburg, 5. Sept. Der wegen Laudesverraths
in Untersuchungshaft befindliche Steindrucker am Bezirks-
präsidium hier, Namens Klausinger, hat sich, lt. „Frkf.
Journ.", heute früh in der Krankenabtheilung des Gefäng-
nisses erhängt.
* Aus Baden, 6. Sept. Auf dem Bahnhose in
Offenburg wurde der verheirathete Eduard Seipel von
Schutterwald durch eine Rangirmaschine überfahren und
derart am Fuße verletzt, daß ihm derselbe abgenommen
werden mußte. Auch sonstige schwere Verwundungen er-
hielt der bedauernswerte Familienvater.— Zu Singen
ist der lUzjährige Knabe des Landwirths Hugo Weibel
von dort in den Blaichenbach gefallen und ertrunken. —
An einem Neubau in Mannheim, in Z. 3., stürzte gestern
Mittag eine Zimmerdecke in Stücken von kolossaler Größe
mit gewaltigem Krachen und Poltern herab. Zum Glück
waren die Arbeiter beim Vesper, so daß Niemanden ver-
letzt wurde. — In der Nähe der Schiffbrücke bei
Gressern ist ein elsässer Gymnasiast aus Marienthal
(15 Jahre alt) beim Baden ertrunken. — In Oberkirch
gerieth während eines heftigen Gewitters das Anwesen des
Altbürgermeisters Kappler in Brand und wurde völlig in
Asche gelegt. Dabei kamen 3 Stück Rindvieh im Feuer
um. — In Untersiggingen ist ein 14/Ahriges Kind,
das von seinem L^jährigen Geschwisterchen in den Bach
geführt wurde, ertrunken.

Vermischtes.
— Berlin, 5. Sept. Heute Nachmittag schoß die
Schildwache der Gardepioniere bei den Schanzen am
Kreuzberge auf einen Arbeiter, welcher den Posten trotz
wiederholter Warnung provozirte. Der Arbeiter soll der
erhaltenen Verwundung erlegen sein.
— (Die Actienbrauerei Neustadt-Magde-
burgj, eine der größten Brauereien Deutschlands ist am
Freitag Nacht theilweise niedergebrannt. Das Feuer hat
einen ungefähren Schaden von 1^ Millionen Mark ver-
ursacht, welcher von der Elberfelder, Gladbacher und
Schlesischen Feuerversicherung und die North Britisch and
Mercantile aufzubringen find. Das erst im Jahre 1879
erbaute vierstöckige, von zwei mächtigen Thürmen flankirte
Mälzereigebäude, in welchem etwa für 300000 Mk. Malz
lagerte, brannte vollständig aus. Das an dieses Gebäude
grenzende Maschinenhaus blieb unversehrt.
— Pesth, 5. Sept. Gestern ist, lt. „Köl. Ztg.,"
der größte Theil der Stadt Weßprim abgebrannt; über
200 Häuser sind zerstört und viele Menschenleben zu beklagen,
weil Viele ihr Hab und Gut zu retten versuchten. 500
Familien sind obdachlos.
— London, 6. Sept. In dem Theater zu Exeter-
brach gestern Abend während der Vorstellung eine Feuers-
brunst aus, welche das Gebäude gänzlich zerstörte. Es
sind bereits 130 Leichen aus den Trümmern gezogen,
meist von Galleriebesuchern, die sich nicht rechtzeitig retten
konnten, da die Gallerie nur einen Ausgang hatte.
20 Verletzte wurden in das Hospital gebracht. Von den
Besuchern des Parquets, des Parterres und der Logen
retteten sich die meisten, ehe die Flammen um sich griffen,
doch trugen Viele in dem Gedränge schwere Verletzungen
davon. Das Haus ist gänzlich ausgebrannt, das Theater-
personal gerettet.
Lokales.
* Heidelberg, 7. Sept. (Besuch unseres Großherzogs.)
Zu Ehren der Anwesenheit unseres geliebten Landesvaters hat
heute die Stadt ihr Festgewand angelegt; sie prangt im schönsten
Flaggenschmuck. Schon um 7 Uhr 3 Minuten traf Se. Kgl.
Hoheit der Großherzog von Waibstadt hier ein und wurde am
Carlsthorbahnhof von den Spitzen der Staats-, Universitäts-,
Civil- und Militärbehörden empfangen. Es waren als Ver-
treter der Staatsbehörde Herr Amtmann v. Krafft-Ebing, als
solcher der städt. Behörden Herr Oberbürgermeister Dr. Wilckens,
als Vertreter der Universität, deren Prorector Herr Professor
Holsten und als Vertreter der Garnison Herr Premierlieutenant
Lodemann, erschienen. Nach dem Empfang fuhr der hohe Gast
ins Prinzenpalais.
* Heidelberg. 7. Sept. (Befördert.) Herr Kaplan Laub,
der schon lange Zeit als Geistlicher in unserer Stadt segensreich
gewirkt, ist zum Pfarrverweser nach Wertheim und Religions-
lehrer am dortigen Gpmasium ernannt worden.
* Heidelberg, 7. Sept. (Versetzungen.) Herr Hecker, der
längere Zeit als Gendarm in Eppelheim statiomrt war, ist aus
dem Dienste der Gendarmerie ausgetreten, um denselben mit dem
eines Steuerbeamten zu vertauschen. In Herrn Hecker, der in
letztgenannter Eigenschaft nach Adelsheim versetzt wurde, verliert
die Gendarmerie einen tüchtigen und pflichtgetreuen Beamten,
zu dem wir der Steuerbehörde gratuliren können. Herr Gendarm
Zimmermann dahier, eine ebenfalls sehr tüchtige, gewandte Per-
sönlichkeit, ist zum Stationscommandanten befördert worden und
wird seinen Dienst als solcher in Leimen antreten, wenn dem
dortigen Stationscommandanten Herrn Stetter die, von ihm
verlangte Pensionirung bewilligt ist. Herr Stetter hat eine lange
Reihe von Jahren dem Staate treu gedient, es ist ihm daher
der Ruhestand von Herzen zu gönnen.
* Heidelberg, 7. Sept. (Fleischertag.) Aus allen Theilen
unseres engeren Vaterlandes trafen heute früh in erfreulicher
Zahl die Metzgermeister hier ein, um an der 7. Generalver-
sammlung des Landesverbandes bad. Fleischer-Innungen und
Fleischermeister Theil zu nehmen. Die Verhandlungen, über
deren Verlauf wir morgen eingehender berichten werden, nahmen
um 11 Uhr heute Vormittag, im Saale des „Prinz Max" ihren
Anfang. Nach dem Festessen werden die Festtheilnehmer eine
Droschkenfahrt durch die Stadt, über Schloß, Sanatorium und
Wolfsbrunnen nach Ziegelhausen machen, woselbst im Adler-
garten ein Gartenfest stattfinden wird Heute Abend 7 Uhr be-
geben sich die Herren per Festschiff nach Heidelberg, woselbst
Beleuchtung des Schlachthauses und der alten Brücke, sowie Feuer-
werk auf derselben stattfindet. Mit einer geselligen Unterhaltung
schließt der erste Tag der Metzgerversammlung in unserer Stadt.
):( Heidelberg, 7. Sept. (Zitherverein.) Der hiesige Zither-
verein beabsichtigt, am Sonntag den 18. September, unter der
bewährten Direction des Herrn Dietzsch, in den Sälen der Har-
moniegesellschaft ein größeres Concert zu veranstalten und zwar
zum Besten der deutschen Generalfechtschule Lahr. Das sehr
umfassende und gutgewählte Programm läßt in Verbindung mit
den bekannten Leistungen dieses tüchtigen Vereins einen genuß-
reichen Abend erwarten. Wir wollten es deßhalb nicht unter-
lassen, die Freunde dieses lieblichen Instrumentes schon zum
Voraus auf diese Aufführung aufmerksam zu machen.
* Heidelberg, 7. Sept. (Seltener Besuch.) Freiherr von
Soden, der derzeitige Gouverneur von Kamerun, traf mit seinem
„Kameruner Pagen" von Wiesbaden hier ein, um auf kürzere
Zeit seinen Aufenthalt hier zu nehmen.
* Heidelberg, 7. Sept. (Ein Bubenstreich.) Wie man
uns mitrheilt, wurde in einer der letzten Nächte an dem Eigen-
thum des Herrn Bürgermeister in Dostenheim ein Act Lchter
Büberei verübt, indem durch ruchlose Hand vier, dem Herrn
Bürgermeister gehörende Kirschenbäume umgeknickt wurden. Den,
oder die Thäter hat man leider noch nicht ermittelt.
* Heidelberg, 7. Sept. (Erschossen.) Heute früh verbreitete
sich in hiesiger Stadt das Gerücht, ein Taglöhner sei erschossen
worden. Glücklicherweise bestätigte sich dasselbe jedoch nicht, denn
der Todtgesagte zeigte sich alsbald gesund und munter auf der
Hauptstraße.
* Heidelberg, 7. Sept. (Zu ungenirt.) Gestern Abend
erregte ein offenbar stark angeheitertes Frauenzimmer aus Mann-
heim dadurch Aergerniß, daß es in einem Biergarten beim Bahn-
Hof einem bei ihm befindlichen Herrn mehrfach um den Hals
fiel und ihn in nichts weniger denn anständiger Weise küßte,
wobei die „Dame" noch unanständige Worte fallen ließ, so daß
sich die übrigen Gäste beschwerden und die Allzuungenirte an
die Luft gesetzt wurde. Weil sie dann noch Scandal verführte,
verbrachte man die edle „Mannemern" dorthin, wo weder ge-
küßt noch randalirt wird — ins Gefängniß.
* Heidelberg, 7. Sept. (Verunglückt.) Gestern Morgen
waren einige Gehilfen eines hiesigen Blechnermeisters mit dem
Renoviren der Blechdächer auf den Werkstätten einer hiesigen
Fabrik beschäftigt, als einer der Arbeiter, ein etwa Wjähriger
Mensch, das Unglück harte, in Folge eines Fehlschrittes aus einer
Höhe von etwa 6 Metern herabzustürzen. Durch diesen Sturz
i zog sich der Verunglückte eine schwere Verletzung oberhalb des
i einen Auges, sowie einen Fingerbruch zu. Der schwerverletzte

) Da

228"/,
182V,
65'/.
172'/,
196.60
105'/.
8IV-
74.90
67.
14.15
die gegeirw^

Weueste Nachrichten.
Berlin, 6. Sept. Der Kaiser und die Kaiser,,
sind heute Abend 7 Uhr nach Schloß Babelsberg abger^ ,
Wilhelmshaven, 6. Sept. Das Angriffsgesch^.
der ist heute früh zum Beginn des Manövers in .
gegangen. Prinz Ludwig von Bayern, der wäE
seines Aufenthaltes hier der Reihe nach alle Marines
blissements eingehend besichtigt halte, befand sich an D»
des Panzerschiffes „Kaiser".
Lübeck, 6. Sept. Der Petersburger Dampfer
stantin", der Doroulöde und Goupil am Bord hatte, i
in der Ostsee bei der Insel Gotska nördlich von GoW",
auf den Grund gerat Yen. Däroulsde, welcher "
Absicht hatte, nach Kopenhagen zu reisen, wurde "
einem hierher fahrenden Schiff ausgenommen und ist
gelandet. (Frkf. Ztg.)
Sofia, 6. Sept. Die Antworten der Mash
betr. die Mission des Generals Ernroth sind
Berlin gestern hier eingetroffen. Oesterreich legt gE
die Entsendung Ernroths kategorisch Verwahrung
Italien und England bedauern gleichfalls die ZustimmM
versagen zu müssen, nur Frankreich stimmt bedingung^s.
zu. — Fürst Bismarck erledigte sich seiner Aufgabe
als Kanzler des deutschen Reiches, sondern als PräM,
des Berliner Congreffes, unter welcher Form ihm aU i
die Mission seitens der Türkei angctragen worden ist-
Die bulgarische Regierung sandte heute eine Milita ,
commision nach Budapest ab zwecks sofortigen Ankauf-
von tausend Pferden. (Fr. Ztg.)

junge Mann wurde alsbald ins academische Krankenha^ lle i
bracht, woselbst er dis nöthige ärztliche Hilfe fand.
* Heidelberg, 7. Sept. (Herabgestürzt.) WäW,,z
gestern Mittag 1 Uhr die Mutter eines 3jährigen Madast, s
die Stadt begeben hatte und der Vater des Kindes jaMMU.
dieses aus der im dritten Stockwerke eines Hauses in U
straße belegenen elterlichen Wohnung. Trotz der
Höhe zog sich das herabgestürzte Kind, außer einer Verstau
des linken Fußes keinerlei Verletzungen zu. Auch M
Falle hatte das Kind seinen Schutzengel zur Seite. , M °
' HMelSerK. 7. Septbr. (Fremdenliste.) Die gfst
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe führt an Fremden am- I
Personen.

Landgericht.
* Mannheim, 4. Sept. In heutiger Strafkammer-«' M
kamen u. A. folgende Fälle zur Verhandlung: »iM'M
1) Johannes Buß, 25jähr. led. Schneider von DestwE-,1
schon vielfach vorbestraft, stahl ein Paar Zugstiefel im
von 5 Mk., welche auf der Treppe zur Wohnung der uck o
Margaretha Dinkel in Heidelberg standen. Er wird iss, «Hf
Zuchthausstrafe von 1 Jahr 3 Monaten nebst 3jährige^
Verlust und zur Stellung unter Polizeiaufsicht verurthemv,« "k
2) Joseph Heckner, 46jähr. Dienstmann, und dessen
Ehefrau geb. Bauer von Heidelberg, wegen Kuppelei,
ersterer zu einer Gefängnißstrafe von 10 Tagen, letztere I
solchen von 3 Wochen ver^xtheit.
3) Wilhelm Affenmann, 29jähr. led. Graveur von
schott mehrfach vorbestraft, ist beschuldigt, in einer WirtW"Z K
Heidelberg einem Schlafenden das Portemonnaie im WeE.4K
30 Pfg. mit 60—70 Pfg. Inhalt entwendet zu haben. >
wegen Mangel an Beweisen freigesprochen.

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Frankfurt, 6. SepteE ^Zi
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Heidelberg, 7. September. (Nnfangs-Course der hem" t,«,
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DiSconto-Commandit .
Gotthard Eisenbahn-Actirn.
4 pTt. Ungar. Goldrente .
4 pTt. Eghpter ....
Spanier..
Türken.
Schwetzingen, 5. Sept. (Hopfen,
Witterungsverhältnisse den weitaus meisten, sogar den besseren PA
ackern nicht besonders günstig sind, so ist leicht begreiflich, daß allcp^I
in Bewegung gesetzt werden, die Hopfen sammt und sonders AM
als möglich Heimzuschaffen, zu pflücken und zu trocknen. Zu MA
ist aber die Witterung nicht förderlich. Die Thätigkeit Aller coMA
sich aus das Hopfengeschäft, sonstige Geschäfte ruhen. Von a H
Morgens an hört inan schon die schwer beladenen Hopfenkarren A
die Straßen fahren. Fast in jeder Scheuer, oder Einfahrt WA
Hopfenpflücker in großer Zahl bis in die späte Nacht bcisannMA
Hoppe zu zoppe. Fast in keinem Haus ist ein Plätzchen uE^
finden, wo nicht Hopfen zum Trocknen ausgebreitet sind. N
Wohnungen ärmerer Leute sind sogar Fußböden, Tische, StülstVj,
Hopfen belegt. Um Zeit zu ersparen, nimmt man mit kalter A
„aus der Faust" vorlieb. — Dem Familienvater geht aber nmA
sehr im Kopf herum, als die Hopfenpreise; hängt doch davon V
ganzes Ach und Weh ab; vom Hopfenerlös sollen alle SchnA,
welche das Jahr über sich gesammelt haben, geheilt werden. A
gaugeneu Samstag war das Geschäft etwas lebhaft und es wurA
65 bis 85 Mark ziemlich gekauft. Manche Producenten gebens
am Sabbath nichts her; sie halten die Nachfrage an diesem Tagest,,
eine gute Bordeutung für die kommende Woche, was aber auch A
sehr oft nicht der Fall war. lieber die Stadtwaage gingen bi» V
etwa 200 Centner, wovon die Hälfte nach Nürnberg und nach A
berg bestimmt war. Bierbrauer waren noch keine da, es findest,^
auch nur selten gute, wirklich trockene Parthien. Bei den gepstA
Hopfen findet man alle denkbaren Qualitäten. Die Preise
Nachbarorten schwanken zwischen 45—65 Mark.
Bruchsal, 6. Sept. Die Hopfenpreise sind zum Trost
Producenten in den letzten Tagen wieder um 10—12 Mark 'A
Höhe gegangen, und zwar in Folge von Berichten, wonach das HA,
Ernte-Erträgniß hinter den Schätzungen erheblich Zurückbleiben V,
Gestern und heute wurden am hiesigen Platze, wo sich dieses A
die auswärtigen Käufer auffallend zahlreich eingestellt haben,
Mark, für bessere Waare sogar 70—75 Mark bezahlt.
 
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