s
s
l-
e
id
c-
d-
h-
z»
er
rs
N,
u-
en
it-
ist-
>er
vit
en-
;er
ort
che
>ste
Donaueschingen bad. Schwarzwald.
LLin praktisch erfahrener selbstständiger
Ingenieur, Bauführer, findet sogleich
beim Tunnelban Anstellung.
H. v. Mulert,
_Ingenieur und Bauunternehmer.
Heilbronn.
Ein tüchtiger Bildhauer
der selbstständig arbeiten kann, findet
dauernde Beschäftigung bei gutem Lohn.
Val. John, Bildhauern. Grabsteingeschäft
Marktplatz 6.
Renchen (Baden).
Maler-Gehilfen gesucht
von_F. Wchrle, Maler.
Unentgeltlich'LLf'LS
. ter Heilmethode zur sofortigen radi-
La kalen Beseitigung der I imrli
8nel»t, mit, auch ohne Borwissen,
X zu vollziehen, unter Garantie. Keine
kM Berussstörung. Adresse: Privat-
anstalt für Trunksuchtlcivcnde
in Stet» - Säckinge» (Baden).
Briefen sind 20 Pfg. Rückporto bei-
zufügen!_
Unterleibskrankheiten S
Geschlechtskrankheiten, Folgen von An- 8
steckung oder Selbstschwächnng, Man- W
nesschwächc, Ausfluß, Pollutionen, W
Wasserbrenneu, Bettnässen, Blut- W
harnen, Blasen- und Nierenleiden be- W
handle brieflich mit unschädlichen Mit- U
teln. Keine BernfSflörung! Strengste W
Verschwiegenheit! Keine Geheim- M
mittel. Adresse: Bremicker, pract. W
Arzt postlagernd Konstanz.
l^annk88okwäl:ti6
heilt gründlich und andauernd
kiok. Neä. vr. Li86L2
^/ien, >X., ?oi-rell3ng288s 31s.
Auch brieflich sammt Besorgung der
Arzneien. Daselbst zu haben das Werk:
„Die geschwächte Manncskraft,
deren Ursachen und Heilung".
(13. Aust.) Preis I Mk. in Briefmarken.
in kleinen nnd größeren Beträgen ans
erste Hypotheke zu 4'/, Prozent sogleich
auszuleihen. Ebendaselbst werden auch
Güterzieler nm einen ganz billigen Nach-
laß übernommen. Näheres durch I.
j Löbmann, Große Mantelgasse 18.
Militär-Verein Mauer.
Sonntag, den 8. Juli
IM" Fahnenweih-Feft "HW
wozu wir sämmtliche Militärvereins-Mitglieder sowie Freunde und
Gönner höfl. einladen.
Der Vorstand.
Strohhut- »
Ausverkauf, k
Knaben-, Mädchen-, h
Damen- und Herren-
hüte wegen vorgerückter
Saison äußerst billig, h
T. Ernst llWicht.»
Auf die Wrrthschaft „zum
Pflug" in Eppelheim wird
auf 1. September d. I. ein
tüchtiger, solider und cautions-
fähiger Zäpfler gesucht.
M. Klemfchmitt,
z. Schwanen in Schwetzingen.
Kommt nicht mehr!
15,HM Ster
I. Klasse forlen Scheitholz, zwar
etwas blau und belzig, werden zu
jedem Preise ans Haus geführt.
Chr. Dunstrnaier»
_Berlin 8. IV._
AtMeß
für Damenschneiderei
vom einfachsten bis hochelegantesten Genre,
bei prompter Bedienung und äußerst
billigen Preisen empfiehlt
S. H-ck,
Leopoldstraße 29, Eingang Wredeplatz
MstlMgskllpltMen
find in größeren und kleineren Beträgen
gegen vorschriftsmäßige Versicherung aus-
zuleihen. Verlagscheine wollen abgegeben
werden bei
L. Schmitt
stLdt. Stift ungsrechn e r.
n- und Verkauf von Liegenschaften,
Beschaffung und Anlage von Hypo-
theken rc. wird reell besorgt. Anträge
unter N. 210 nimmt entgegen die Ex-
pedition d. Blattes.
NmrMolto-Kartoffkln
per Pfund 15 Pfg.,
neue isl. Matjes-Häringe
wieder frisch eingetroffen.
Kranz Mopp am Markt.
Malta- u. ital. Kartoffeln
neue Matjes-Häringe
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F. Lukan, Plölkstraße 3.
Hafer
verkauft in schöner Qualität
C. Weißgerber Nachfolger
im Faulen Pelz.
ZU leihen gesucht
von einem hiesigen Geschäfts-
mann 5VV Mark aus 20. oder
25. Juli gegen gute nnd sichere
Bürgschaft, sowie pünktliche Zinszahlung.
Zu erfragen in der Expedition.
Herrn Stadtpfarrer 0r. Stu-
benvoll spricht die unterzeich-
nete Gemeinde für die am letz-
ten Sonntag in der Kirche zu
Rohrbach gehaltene herrliche
Predigt den wärmsten Dank aus.
AlllrattzoUsche Gemeinde Rohrbach
bei Heidelberg.
Himbeersaft
Garantie für absolute Reinheit, empfiehlt
_Hauptstraße 20._
lakn-kiÄ ^ai-ouse
Räumlichkeiten beanspruchen,
-um den Preis von Mk. 31000
Hauptstrasse 115.
Haus-Berkaus
mit geringer Anzahlung, wäre Gelegen-
heit geboten, ein sehr paffendes Haus zu
erwerben. Näheres in der Expedition
Sofort zu verkaufen
aus freier Hand unter annehmbarm Be-
dingungen ein Haus in bester Lage der
Stadt und in der Nähe des Marktplatzes
mit gut eingerichteter Metzig u. Stallung.
Auskunft ertheilt die Expedition.
Mrthschast o. Gekonoumgeballde
in einem größeren Landorte in der Nähe
von Sinsheim, bestehend aus einem zwei-
stöckigen Wohnhaus mit gangbarer Wirth-
schaft, Scheuer, Stallung, Hof und
Garten, sowie 18 Morgen Güter, theils
mit Obstbäumen angelegt, unter günstigen
Bedingungen aus freier Hand zu ver-
kaufen. Auskunft ertheilt die Geschäfts-
Agentur KarlWelde, Bergheimer-
straße No. 24._
ZN Verkaufen.
Neue und getragene Herren- u. Knaben-
Anzüge, Hosen, Joppen, Westen, farbige
Hemden, Blousen, Schürzen, Socken,
Schuhe, Stiefel und Weißzeug.
Engelhorn, Fischmarkt 22 an der Heilig-
geistkirche.
Sck» Baden, 4. Juli. Bei Kaiserstuhl, auf dem
^Nweizerufer des Rheins, wurde die Leiche der Frau
tränst Singen gelandet, die sich in Schaffhausen er-
hatte.
Vermischtes.
ten ffff ^^bstmord eines Liebesp aars.j Solda-
früh durch den Grünewald bei Berlin inar-
die f"hden im Jagen 72, dicht hinter dem Halensee,
üborkt » jungen Mädchens, neben welchem ein blut-
frai, verwundeter junger Mann kauerte. Auf Be-
len "k, derselbe an, daß er sich habe erschießen wol-
d„'.ader sich nicht zu Tode getroffen Hütte und nunmehr
v Blutverlust zu sehr erschöpft sei, um die Thal
Kloo und so seiner Braut, die sich selbst getödtet,
lottoi"i. können. Auf die von den Soldaten bei der Chor-
den oer Behörde erstattete Anzeige wurde von dersel-
eirie«" Verführung des Verwundeten, der im Besitze
dort! ^heil noch geladenen Revolvers war, nach dem
. gcu städtischen Krankenhause veranlaßt, während die Leiche
Mngen Mädchens nach der Leichenhalle geschafft wurde.
N» .^euenheim.
erschiene Sorten
Mlnmlmsser
iufl-ffcher Füllung sowie
haben bei
^^lfZeorg Keller.
. - Eberbach.
Drahtgeflechte
8 wm^^bis^a^Uigen Breite" von
Stachelt».«,., 00 mm. Maschenweiten,
Hanner ff Draht, Draht
Heinr. Weihrauch.
6'tzßegFM Smheim.
Ctr. Nm auf Lieferung von 1800
200Ltr Locomotivkohlen und
Itast unk'e,rer Gaskoaks frei in die An-
riimmt °st° Sorte für Winter 1888-89
Sin--i?^st^b 14 Tagen entgegen,
^'nshenn, den 27. Juni 1888.
—Verwaltung.
Wir, Mannheim.
Waldkirschsn u.
Imbeeren
-——.-Httm. Löb-Stern ä- Co.
Lokales.
4. Juli S- Juli. (Unabhängigkeitserklärung.) Am
von «Mm Jahres 1776 riß sich nach schweren Kämpfen Amerika
Nkläruim los und erfolgte die feierliche Unabhängigkeits-
wsirdiap" Ps nunmehr frei gewordenen Amerikas. Diesen denk-
W sesui^l .begehen alljährlich die Bürger der neuen Welt
kaner Weise. Aber auch die im Ausland lebenden Ameri-
vop "ff. diesem Tage der Befreiung ihres Vaterlandes
»llinerik^-rl" I°ch eingedenk. So feierte gestern der hiesige
laduna m^lub" den Tag in würdigster Weise. Auf Ein-
Dr. Vorstandes Herrn Dr. Salomon und der Herren
Stieda Borland und Kestner fanden sich die Mit-
don dei-A' ds auf der „Philosophen-Höhe" ein, woselbst ein
in allen Kesselbach Wittwe hergestclltes Feuerwerk, das
die Klänn bjff" als sehr gelungen bezerchnet werden muß, und
«am alten Heidelberger Orchesters der Feier einen
Küch- ,,„ff würdigen Charakter und eigenen Reiz verliehen.
Äffchen übri * Leinhos ließen ebenfalls nichts zu
deraesl.§^üelberg, 5. Juli. (Bergbahnliches.) Wie aus der
Albern st°2"wtlichen Mittheilung ersichtlich, wurde der „Hei-
iUm Nn,, ^^^n- und Bergbahn-Gesellschaft" die Concession
^«Iken^ff .Betrieb einer Drahtseilbahn auf Schloß und
schon s?n Nachdem die Finanzirung des Unternehmens
hiesigen "ffS?rer Zeit gesichert ist, dürfte nach Mittheilung der
äffenden ar ^ff""st noch im Laufe dieses Monats mit den be-
stvnneu iten und zwar vorerst in der Zwingerstraße be-
lu Ende » k ^fblben voraussichtlich zur Mitte nächsten Jahres
* c-,fuhrt werden.
flau.) rffiöclberg, 5. Juli. (Keine empfehlenswerthe Geschäfts-
ihn: beko„„, enges Dienstmädchen, welches seine Kleider einer
Nicht weni„ ".Fr"" zur Reparatur übergeben hatte, erschrack
Frau die m die Wahrnehmung machen mußte, daß die
wüst ffwlder, statt sie reparirt wieder zurückzugeben, ver-
für stch verwendet hatte. Die sonderbare
* klrffV"m daher wegen Unterschlagung zur Anzeige.
sich die Mn,, lberg, 5. Juli. (Unsittliche.) Am gestrigen Tage sah
^basten "^.veranlaßt, einen dahier wohnhaften „Herrn" zu
i^ Sinn- fffflcher in bringendem Verdachte steht, ein Verbrechen
Ferneren 176 R.-Str.-G.-B. begangen zu haben. - Des
hinter Scka legitimations- und mittellose Individuen
"chkeiten o i Riegel verbracht werden, weil sie sich Unsitt-
* s>^i!?ubten und die Gegend unsicher machten.
Tgglöhn^ "Eerg, 5. Juli. (Bestohlen.) Einem hier zugereisten
welcher in einem Gasthause mit einem ihm unbe-
Eppelheim.
Dampfdresch^^ Heizer für meine
--Heorg I. Wesch.
Dossenheim.
EL Traubcnwcin
—— " Heinr, Graber.
H nUgkTeu z st einach.
SU verkaufen°be^^ ^tute) billig
-— - Jakob Reinhard, Müller.
kannten Menschen das Schlafzimmer innehatte, wurde von Letz-
terem das Portemonnaie sammt dem Geldinhalt gestohlen. Der
Thäter ist verduftet.
KaNdM-Berichts.
Frankfurt, 4. Juli.
(Tf f e c t en s o ci s k ä l.) Umsätze bis 6V« Uhr Abends.
Creditactien 254'/», 255Vs, 254°/«, V« b. Staatsbahnactien 190-/°,
V« b. Lombarden 78, '/«, '7» b. u. G. Galizier 170V«, V- b.
u. G. Disconto-Commandit 215.60, 70, 30, 40, 30 b. u. G.
Darmstädter Bank 151.80, 152 b. Dresdener Bank 134.50 b. u.
G. ult. Meininger Bank 98.70 b. u. G. Ungar. Creditbank
247, V» b. Berliner Handelsgesellschaft 166.40 b. Albrecht 43V2,
°/- b. Elbthal IE/4, ISO'/,, 149»/, b. u. G. Böhm. Nordbahn
149'/« b. u. G. Graz-Köflacher 185'/, b. Localbahnen 111'/, b.
u. G. Bad. Anilin 264.70 b. u. G. Türk. Tabak 101, 20 b.
Lissaboner 84.50 b. u. G. Mecklenburger 163.70 b. Marien-
burger 70.60, 50, 71 b. Mittelmeer 128.10, 127.90. Prince
Henri 53.40, 70 b. Neue Gotthard 123.10, 20 b. Gotthard-
Actien 131.60, 40, 50 b. Schweizer Central 117.20 b. Schw.
Nordost-Stamm 86.60, 50 b. Nordost Prior.-Actien 114.30, 10 b.
Bern-Jura 96.70 b. Union 89.40 b. SchweizerWest-Stamm-
Actien 29.70 b. Schweizer Prior.-Actien 106.35 b. 4proc. ungar.
Goldrente 83.60, 70, 55 b. ult. Oesterr. Goldrente 92.10 b.
1880er Ruffen 83.80 b. compt. 2. Orient 59.20 b. 3. Orient
59.10 b. u. G. Egypter 83.45 b. u. G. Argentinier 95.50 etw.
b. u. G. Mexicaner 91.50 b. ult. Spanier 73.20 b. u. G.
5proc. Italiener 97.80 b. Türken 14.90b. Türke Loose 11.80 b.
Serb. Tabak 81,15 b. u. G. Egypt. Tribut 85.60 b. u. G. cpt.
6'/, Uhr: Creditactien 254»/,. Disconto-Komm. 215.20.
Elbthal 150.
Bei animirtem Verkehr war die Stimmung recht fest, in-
dessen konnten die höchsten Course nicht voll behauptet werden.
Von österr. Bahnen Elbthal sowie Localbahnen gefragt.
Heldrlver!?, 5. Juli. (AnsangS-Tourse der heutigen
MittagS-Börsen) Franksurt.
Oesterr. Trcdit-Actien.
255'/,
Staatsbahn.
190»/,
Lombardm.
78»/,
Galiz. Karl-Ludwigsbahn ....
172
DiSconto-Tommandit.
215.60
Gotthard Eiseubahn-Actien....
131.80
4 pCt. Ungar. Goldrcnte ....
83.60
4 pTt. Egypter.
83.75
Spanier.
73.10
Türken.
15.
Werteste Nachrichten.
Wien, 4. Juli. Die im Auswärtigen Amte abge-
haltene Conferenz über die Abschaffung der Zucker-
prämien beschloß, dem österreichisch-ungarischen Vertreter
bei der Londoner Conferenz, Grafen Küfstein, dahinge-
hende Instruktion mitzugeben, daß Oesterreich-Ungarn prin-
cipiell geneigt sei, in gewisser Zeit die Zuckerprämien auf-
zugeben. Die ablehnende Haltung Amerikas lasse aber
die praktische Durchführung der Beseitigung der Zucker-
prämien kaum in Bälde erwarten. — Eine Zusammen-
kunft Bismarck's mit Kalnocky und Crispi wird
mit ziemlicher Bestimmtheit in Aussicht gestellt, den Ort
weiß man nicht anzugeben. Crispi wird nach Karlsbad
kommen, um seine Familie abzuholen. Die Ministerbe-
gegnung wird vielleicht demnach dort stattfinden.
Sofia, 4. Juli. Botschafts-Berichte aus Konstanti-
nopel an die hiesigen ausländischen Agenturen bestätigen,
daß demnächst ein russischer Vorschlag in der bul-
garischen Frage zu erwarten ist. Kennt man auch
daselbst den Vorschlag nicht genau, so ist doch sicher, daß
Rußland Conzessionen an den Fürsten Ferdinand nicht
machen, sondern auf den alten Protesten basirend, diesmal
einen Throncandidaten nominircn wird, dessen allseitige
Annahme man erhofft.
Sprechsaal.
Gleiches Recht für Alle.
Für die unter dieser Rubrik erscheinenden Artikel ist unsere Re-
daction dem Publikum gegenüber nicht verantwortlich. Jedermann
steht der Sprechsaal jedoch unentgeltlich zur Verfügung.
Nachschrift zu dem Artikel: Etwas über automatische
Waagen.
Kürzlich sprach ich an dieser Stelle darüber, wie durch die
Mangelhaftigkeit der automatischen Waage im hiesigen Schloß-
parke das Publikum leicht Uebervortheilungen erleiden kann.
Nun ist die Waage wieder so weit hergestellt, daß sie das Ge-
wicht richtig angiebt (am Montag wenigstens that sie es, wovon
ich mich selbst überzeugte). Wer bürgt jedoch dafür, daß die
Waage den Dienst nicht plötzlich wieder versagt? In diesem
Falle ist das Publikum wieder in derselben Lage, die mir Ver-
anlassung zu meinem vorigen Artikel gab. Ich sprach damals
den berechtigten Wunsch aus, man möge die Waagen so ein-
richten, daß auch ein Zehnpfenniastück wieder zum Vorschein
komme, wenn dieselben nicht in Ordnung sind, oder man möge
doch den Namen des Besitzers an den öffentlichen Waagen an-
bringen. Dieses Letztere ist recht dringend zu wünschen, und ich
bin verwundert, warum der Besitzer sich gescheut hat möglichst
bald seinen Namen (mit Wohnungsangabe) an den öffentlich
aufgestellten Waagen anbringen zu lassen. Ob an der Waage
die Fabriksfirma oder der Patentinhaber zu lesen ist, das bleibt
dem Publikum ziemlich gleichgültig; jedoch an wen man sich
zu wenden hat, wenn man durch Mangelhaftigkeit
derWaaqeübervorthe ilt ist, darauf kommteswesent-
li ch an. Sollte diese Nothwendigkeit von dem Besitzer unberück-
sichtigt bleiben, so darf man wünschen, daß die Behörden eine
Aufstellung solcher Waagen an öffentlichen Plätzen im Interesse
des Publikums gänzlich verbieten. — Mir sind Fälle bekannt
geworden, wo man sogar zwei und mehr Zehnpfennigstücke hinter
einander hineinsteckte, um die hartnäckige Waage zur Thätigkeit
zu zwingen — natürlich vergebens.
Ich nehme an, daß der Besitzer das auf diese Weise ein-
genommene Geld, als nicht verdientes, gern wieder zurück-
erstatten wird. Ebenso darf ich wohl annehmen, daß diejenigen
Personen, die vergeblich Zehnpfennigstücke der Waage überant-
worteten, diese nicht für sich zurückverlangen, wohl aber gern
den Armen zuwenden werden. Wer daher eine Zurückgabe von
vergeblich in die Waage geworfenen Zehnpfennigstücken ver-
langen kann, wird gebeten, Namens- und Wohnungsangabe
Dreikönigstraße 3 I. unter dem Zeichen L gefälligst niederlegen
zu wollen.
Heidelberg, den 3. Juli 1888. Student L.
-t-
Nachdem die Kehrselabfuhr von Seiten der Stadt eist bis
1. Januar ins Leben tritt, bemühen sich einige Privatunter-
nehmer, noch diese kurze Zeit zum Nachtheil des Publikums zu
benützen, solches ordentlich auszubeuten. Früher wurde als ge-
ringster Preis pr. Monat 40—50 Pfg. erhoben, und obwohl es
im Sommer wenig Asche gibt, haben dieselben die Abfuhr bereits
seit 1. März auf 80 Pfg. bis 1 Mk. erhöht. Um den Kehrsel
nun los zu kriegen, bleibt dem Publikum nichts Anderes übrig,
als diesen hohen Preis ferner zu zahlen, während manche An-
dere, denen doch der Preis zu hoch, sich nicht anders zu helfen
wissen, als die Abfälle ungesetzlicher Weise auf heimlichen Wegen
an das Neckarvorland oder in entlegenen Straßen tragen zu
lassen; solcher Mißstand sollte doch beseitigt werden.
Vielleicht ließe sich die Grubenentleerung oder der Tonnenhof
herbei — den Wünschen vieler Einwohner nachzukommen —,
den Kehrsel wenigstens gegen billigere Vergütung abzuholen,
welche diese Abfälle zur Compostbcreitung gewiß nöthig haben.
dl. N.
s
l-
e
id
c-
d-
h-
z»
er
rs
N,
u-
en
it-
ist-
>er
vit
en-
;er
ort
che
>ste
Donaueschingen bad. Schwarzwald.
LLin praktisch erfahrener selbstständiger
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beim Tunnelban Anstellung.
H. v. Mulert,
_Ingenieur und Bauunternehmer.
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Ein tüchtiger Bildhauer
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dauernde Beschäftigung bei gutem Lohn.
Val. John, Bildhauern. Grabsteingeschäft
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Unentgeltlich'LLf'LS
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8nel»t, mit, auch ohne Borwissen,
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tüchtiger, solider und cautions-
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etwas blau und belzig, werden zu
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dingungen ein Haus in bester Lage der
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in einem größeren Landorte in der Nähe
von Sinsheim, bestehend aus einem zwei-
stöckigen Wohnhaus mit gangbarer Wirth-
schaft, Scheuer, Stallung, Hof und
Garten, sowie 18 Morgen Güter, theils
mit Obstbäumen angelegt, unter günstigen
Bedingungen aus freier Hand zu ver-
kaufen. Auskunft ertheilt die Geschäfts-
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Neue und getragene Herren- u. Knaben-
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Hemden, Blousen, Schürzen, Socken,
Schuhe, Stiefel und Weißzeug.
Engelhorn, Fischmarkt 22 an der Heilig-
geistkirche.
Sck» Baden, 4. Juli. Bei Kaiserstuhl, auf dem
^Nweizerufer des Rheins, wurde die Leiche der Frau
tränst Singen gelandet, die sich in Schaffhausen er-
hatte.
Vermischtes.
ten ffff ^^bstmord eines Liebesp aars.j Solda-
früh durch den Grünewald bei Berlin inar-
die f"hden im Jagen 72, dicht hinter dem Halensee,
üborkt » jungen Mädchens, neben welchem ein blut-
frai, verwundeter junger Mann kauerte. Auf Be-
len "k, derselbe an, daß er sich habe erschießen wol-
d„'.ader sich nicht zu Tode getroffen Hütte und nunmehr
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Kloo und so seiner Braut, die sich selbst getödtet,
lottoi"i. können. Auf die von den Soldaten bei der Chor-
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eirie«" Verführung des Verwundeten, der im Besitze
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wsirdiap" Ps nunmehr frei gewordenen Amerikas. Diesen denk-
W sesui^l .begehen alljährlich die Bürger der neuen Welt
kaner Weise. Aber auch die im Ausland lebenden Ameri-
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laduna m^lub" den Tag in würdigster Weise. Auf Ein-
Dr. Vorstandes Herrn Dr. Salomon und der Herren
Stieda Borland und Kestner fanden sich die Mit-
don dei-A' ds auf der „Philosophen-Höhe" ein, woselbst ein
in allen Kesselbach Wittwe hergestclltes Feuerwerk, das
die Klänn bjff" als sehr gelungen bezerchnet werden muß, und
«am alten Heidelberger Orchesters der Feier einen
Küch- ,,„ff würdigen Charakter und eigenen Reiz verliehen.
Äffchen übri * Leinhos ließen ebenfalls nichts zu
deraesl.§^üelberg, 5. Juli. (Bergbahnliches.) Wie aus der
Albern st°2"wtlichen Mittheilung ersichtlich, wurde der „Hei-
iUm Nn,, ^^^n- und Bergbahn-Gesellschaft" die Concession
^«Iken^ff .Betrieb einer Drahtseilbahn auf Schloß und
schon s?n Nachdem die Finanzirung des Unternehmens
hiesigen "ffS?rer Zeit gesichert ist, dürfte nach Mittheilung der
äffenden ar ^ff""st noch im Laufe dieses Monats mit den be-
stvnneu iten und zwar vorerst in der Zwingerstraße be-
lu Ende » k ^fblben voraussichtlich zur Mitte nächsten Jahres
* c-,fuhrt werden.
flau.) rffiöclberg, 5. Juli. (Keine empfehlenswerthe Geschäfts-
ihn: beko„„, enges Dienstmädchen, welches seine Kleider einer
Nicht weni„ ".Fr"" zur Reparatur übergeben hatte, erschrack
Frau die m die Wahrnehmung machen mußte, daß die
wüst ffwlder, statt sie reparirt wieder zurückzugeben, ver-
für stch verwendet hatte. Die sonderbare
* klrffV"m daher wegen Unterschlagung zur Anzeige.
sich die Mn,, lberg, 5. Juli. (Unsittliche.) Am gestrigen Tage sah
^basten "^.veranlaßt, einen dahier wohnhaften „Herrn" zu
i^ Sinn- fffflcher in bringendem Verdachte steht, ein Verbrechen
Ferneren 176 R.-Str.-G.-B. begangen zu haben. - Des
hinter Scka legitimations- und mittellose Individuen
"chkeiten o i Riegel verbracht werden, weil sie sich Unsitt-
* s>^i!?ubten und die Gegend unsicher machten.
Tgglöhn^ "Eerg, 5. Juli. (Bestohlen.) Einem hier zugereisten
welcher in einem Gasthause mit einem ihm unbe-
Eppelheim.
Dampfdresch^^ Heizer für meine
--Heorg I. Wesch.
Dossenheim.
EL Traubcnwcin
—— " Heinr, Graber.
H nUgkTeu z st einach.
SU verkaufen°be^^ ^tute) billig
-— - Jakob Reinhard, Müller.
kannten Menschen das Schlafzimmer innehatte, wurde von Letz-
terem das Portemonnaie sammt dem Geldinhalt gestohlen. Der
Thäter ist verduftet.
KaNdM-Berichts.
Frankfurt, 4. Juli.
(Tf f e c t en s o ci s k ä l.) Umsätze bis 6V« Uhr Abends.
Creditactien 254'/», 255Vs, 254°/«, V« b. Staatsbahnactien 190-/°,
V« b. Lombarden 78, '/«, '7» b. u. G. Galizier 170V«, V- b.
u. G. Disconto-Commandit 215.60, 70, 30, 40, 30 b. u. G.
Darmstädter Bank 151.80, 152 b. Dresdener Bank 134.50 b. u.
G. ult. Meininger Bank 98.70 b. u. G. Ungar. Creditbank
247, V» b. Berliner Handelsgesellschaft 166.40 b. Albrecht 43V2,
°/- b. Elbthal IE/4, ISO'/,, 149»/, b. u. G. Böhm. Nordbahn
149'/« b. u. G. Graz-Köflacher 185'/, b. Localbahnen 111'/, b.
u. G. Bad. Anilin 264.70 b. u. G. Türk. Tabak 101, 20 b.
Lissaboner 84.50 b. u. G. Mecklenburger 163.70 b. Marien-
burger 70.60, 50, 71 b. Mittelmeer 128.10, 127.90. Prince
Henri 53.40, 70 b. Neue Gotthard 123.10, 20 b. Gotthard-
Actien 131.60, 40, 50 b. Schweizer Central 117.20 b. Schw.
Nordost-Stamm 86.60, 50 b. Nordost Prior.-Actien 114.30, 10 b.
Bern-Jura 96.70 b. Union 89.40 b. SchweizerWest-Stamm-
Actien 29.70 b. Schweizer Prior.-Actien 106.35 b. 4proc. ungar.
Goldrente 83.60, 70, 55 b. ult. Oesterr. Goldrente 92.10 b.
1880er Ruffen 83.80 b. compt. 2. Orient 59.20 b. 3. Orient
59.10 b. u. G. Egypter 83.45 b. u. G. Argentinier 95.50 etw.
b. u. G. Mexicaner 91.50 b. ult. Spanier 73.20 b. u. G.
5proc. Italiener 97.80 b. Türken 14.90b. Türke Loose 11.80 b.
Serb. Tabak 81,15 b. u. G. Egypt. Tribut 85.60 b. u. G. cpt.
6'/, Uhr: Creditactien 254»/,. Disconto-Komm. 215.20.
Elbthal 150.
Bei animirtem Verkehr war die Stimmung recht fest, in-
dessen konnten die höchsten Course nicht voll behauptet werden.
Von österr. Bahnen Elbthal sowie Localbahnen gefragt.
Heldrlver!?, 5. Juli. (AnsangS-Tourse der heutigen
MittagS-Börsen) Franksurt.
Oesterr. Trcdit-Actien.
255'/,
Staatsbahn.
190»/,
Lombardm.
78»/,
Galiz. Karl-Ludwigsbahn ....
172
DiSconto-Tommandit.
215.60
Gotthard Eiseubahn-Actien....
131.80
4 pCt. Ungar. Goldrcnte ....
83.60
4 pTt. Egypter.
83.75
Spanier.
73.10
Türken.
15.
Werteste Nachrichten.
Wien, 4. Juli. Die im Auswärtigen Amte abge-
haltene Conferenz über die Abschaffung der Zucker-
prämien beschloß, dem österreichisch-ungarischen Vertreter
bei der Londoner Conferenz, Grafen Küfstein, dahinge-
hende Instruktion mitzugeben, daß Oesterreich-Ungarn prin-
cipiell geneigt sei, in gewisser Zeit die Zuckerprämien auf-
zugeben. Die ablehnende Haltung Amerikas lasse aber
die praktische Durchführung der Beseitigung der Zucker-
prämien kaum in Bälde erwarten. — Eine Zusammen-
kunft Bismarck's mit Kalnocky und Crispi wird
mit ziemlicher Bestimmtheit in Aussicht gestellt, den Ort
weiß man nicht anzugeben. Crispi wird nach Karlsbad
kommen, um seine Familie abzuholen. Die Ministerbe-
gegnung wird vielleicht demnach dort stattfinden.
Sofia, 4. Juli. Botschafts-Berichte aus Konstanti-
nopel an die hiesigen ausländischen Agenturen bestätigen,
daß demnächst ein russischer Vorschlag in der bul-
garischen Frage zu erwarten ist. Kennt man auch
daselbst den Vorschlag nicht genau, so ist doch sicher, daß
Rußland Conzessionen an den Fürsten Ferdinand nicht
machen, sondern auf den alten Protesten basirend, diesmal
einen Throncandidaten nominircn wird, dessen allseitige
Annahme man erhofft.
Sprechsaal.
Gleiches Recht für Alle.
Für die unter dieser Rubrik erscheinenden Artikel ist unsere Re-
daction dem Publikum gegenüber nicht verantwortlich. Jedermann
steht der Sprechsaal jedoch unentgeltlich zur Verfügung.
Nachschrift zu dem Artikel: Etwas über automatische
Waagen.
Kürzlich sprach ich an dieser Stelle darüber, wie durch die
Mangelhaftigkeit der automatischen Waage im hiesigen Schloß-
parke das Publikum leicht Uebervortheilungen erleiden kann.
Nun ist die Waage wieder so weit hergestellt, daß sie das Ge-
wicht richtig angiebt (am Montag wenigstens that sie es, wovon
ich mich selbst überzeugte). Wer bürgt jedoch dafür, daß die
Waage den Dienst nicht plötzlich wieder versagt? In diesem
Falle ist das Publikum wieder in derselben Lage, die mir Ver-
anlassung zu meinem vorigen Artikel gab. Ich sprach damals
den berechtigten Wunsch aus, man möge die Waagen so ein-
richten, daß auch ein Zehnpfenniastück wieder zum Vorschein
komme, wenn dieselben nicht in Ordnung sind, oder man möge
doch den Namen des Besitzers an den öffentlichen Waagen an-
bringen. Dieses Letztere ist recht dringend zu wünschen, und ich
bin verwundert, warum der Besitzer sich gescheut hat möglichst
bald seinen Namen (mit Wohnungsangabe) an den öffentlich
aufgestellten Waagen anbringen zu lassen. Ob an der Waage
die Fabriksfirma oder der Patentinhaber zu lesen ist, das bleibt
dem Publikum ziemlich gleichgültig; jedoch an wen man sich
zu wenden hat, wenn man durch Mangelhaftigkeit
derWaaqeübervorthe ilt ist, darauf kommteswesent-
li ch an. Sollte diese Nothwendigkeit von dem Besitzer unberück-
sichtigt bleiben, so darf man wünschen, daß die Behörden eine
Aufstellung solcher Waagen an öffentlichen Plätzen im Interesse
des Publikums gänzlich verbieten. — Mir sind Fälle bekannt
geworden, wo man sogar zwei und mehr Zehnpfennigstücke hinter
einander hineinsteckte, um die hartnäckige Waage zur Thätigkeit
zu zwingen — natürlich vergebens.
Ich nehme an, daß der Besitzer das auf diese Weise ein-
genommene Geld, als nicht verdientes, gern wieder zurück-
erstatten wird. Ebenso darf ich wohl annehmen, daß diejenigen
Personen, die vergeblich Zehnpfennigstücke der Waage überant-
worteten, diese nicht für sich zurückverlangen, wohl aber gern
den Armen zuwenden werden. Wer daher eine Zurückgabe von
vergeblich in die Waage geworfenen Zehnpfennigstücken ver-
langen kann, wird gebeten, Namens- und Wohnungsangabe
Dreikönigstraße 3 I. unter dem Zeichen L gefälligst niederlegen
zu wollen.
Heidelberg, den 3. Juli 1888. Student L.
-t-
Nachdem die Kehrselabfuhr von Seiten der Stadt eist bis
1. Januar ins Leben tritt, bemühen sich einige Privatunter-
nehmer, noch diese kurze Zeit zum Nachtheil des Publikums zu
benützen, solches ordentlich auszubeuten. Früher wurde als ge-
ringster Preis pr. Monat 40—50 Pfg. erhoben, und obwohl es
im Sommer wenig Asche gibt, haben dieselben die Abfuhr bereits
seit 1. März auf 80 Pfg. bis 1 Mk. erhöht. Um den Kehrsel
nun los zu kriegen, bleibt dem Publikum nichts Anderes übrig,
als diesen hohen Preis ferner zu zahlen, während manche An-
dere, denen doch der Preis zu hoch, sich nicht anders zu helfen
wissen, als die Abfälle ungesetzlicher Weise auf heimlichen Wegen
an das Neckarvorland oder in entlegenen Straßen tragen zu
lassen; solcher Mißstand sollte doch beseitigt werden.
Vielleicht ließe sich die Grubenentleerung oder der Tonnenhof
herbei — den Wünschen vieler Einwohner nachzukommen —,
den Kehrsel wenigstens gegen billigere Vergütung abzuholen,
welche diese Abfälle zur Compostbcreitung gewiß nöthig haben.
dl. N.