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VILLA ALBANI.
würde die sepulcrale Beziehung der scenischen Attribute
und des bakehischen Tanzes (vgl. n. 429) in den Sarko-
phagreliefs reichliche Analogieen finden. Doch sind auch
noch andere Auffassungen zulässig, Beispiels halber die,
dass ein Römer, der sich von den öffentlichen Geschäften
zurückgezogen, die marmorne Meta in seiner Villa auf-
stellen liess als ein Denkmal, welches den Abschluss sei-
ner politischen oder militärischen Laufbahn bezeichnete.
Zoega bassi rilievi antichi dl Roma I 34. Vgl. Braun Ruinen
und Museen p. 611 n. 1. Hauser die neu-attischen Reliefs
p. 87 n. 4.
Vorhalle des Hauptgebäudes.
701 (51) Stark ergänztes männliches Sitzbild.
Der Körper zeigt das Motiv der sitzenden Zeusstatuen.
Der ihm aufgesetzte lorbeerbekränzte Kopf (ergänzt die Nase)
ist antik aber schwerlich zugehörig, da das ganze ihn
mit dem Körper verbindende Halsstück von moderner
Hand herrührt. Er verräth eine oberflächliche Ähnlichkeit
mit dem Porträt des Augustus.
Clarac IV pl. 912 A n. 2334A. Vgl. Bernoulli römische Ikono-
graphie II 1 p. 32 n. 22.
702 (52) Hermenbüste des Hermes.
Ergänzt Nase und Lippen.
Auf dem Schafte sind zwei lateinische und ein grie-
chisches Epigramm angebracht. Während das letztere
den Dedicanten namhaft macht und den Wunsch aus-
spricht, dass sich der Gott diesem und dessen Hause
gnädig erweisen möge, zählen die lateinischen Inschriften
die Thätigkeiten auf, denen Hermes oblag, und heben
beide hervor, dass er die Palaestra erfunden habe. Dieser
letztere Gesichtspunkt scheint die Bildung des Kopfes
bestimmt zu haben, der von den gewöhnlichen Hermes-
typen abweicht und durch das breite kräftige Gesicht wie
den starken Nacken an Herakles erinnert.
Corpus inscr. gr. III 5953. Braun Ruinen und Museen p. 620
n. 7. Kaihel epigrainmata graeca ex lapidibus c.ollecta n. 816.
VILLA ALBANI.
würde die sepulcrale Beziehung der scenischen Attribute
und des bakehischen Tanzes (vgl. n. 429) in den Sarko-
phagreliefs reichliche Analogieen finden. Doch sind auch
noch andere Auffassungen zulässig, Beispiels halber die,
dass ein Römer, der sich von den öffentlichen Geschäften
zurückgezogen, die marmorne Meta in seiner Villa auf-
stellen liess als ein Denkmal, welches den Abschluss sei-
ner politischen oder militärischen Laufbahn bezeichnete.
Zoega bassi rilievi antichi dl Roma I 34. Vgl. Braun Ruinen
und Museen p. 611 n. 1. Hauser die neu-attischen Reliefs
p. 87 n. 4.
Vorhalle des Hauptgebäudes.
701 (51) Stark ergänztes männliches Sitzbild.
Der Körper zeigt das Motiv der sitzenden Zeusstatuen.
Der ihm aufgesetzte lorbeerbekränzte Kopf (ergänzt die Nase)
ist antik aber schwerlich zugehörig, da das ganze ihn
mit dem Körper verbindende Halsstück von moderner
Hand herrührt. Er verräth eine oberflächliche Ähnlichkeit
mit dem Porträt des Augustus.
Clarac IV pl. 912 A n. 2334A. Vgl. Bernoulli römische Ikono-
graphie II 1 p. 32 n. 22.
702 (52) Hermenbüste des Hermes.
Ergänzt Nase und Lippen.
Auf dem Schafte sind zwei lateinische und ein grie-
chisches Epigramm angebracht. Während das letztere
den Dedicanten namhaft macht und den Wunsch aus-
spricht, dass sich der Gott diesem und dessen Hause
gnädig erweisen möge, zählen die lateinischen Inschriften
die Thätigkeiten auf, denen Hermes oblag, und heben
beide hervor, dass er die Palaestra erfunden habe. Dieser
letztere Gesichtspunkt scheint die Bildung des Kopfes
bestimmt zu haben, der von den gewöhnlichen Hermes-
typen abweicht und durch das breite kräftige Gesicht wie
den starken Nacken an Herakles erinnert.
Corpus inscr. gr. III 5953. Braun Ruinen und Museen p. 620
n. 7. Kaihel epigrainmata graeca ex lapidibus c.ollecta n. 816.