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Helbig, Wolfgang; Helbig, Wolfgang [Hrsg.]; Reisch, Emil [Hrsg.]
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 2): Die Villen, das Museo Boncompagni, der Palazzo Spada, die Antiken der vatikanischen Bibliothek, das Museo delle Terme — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12283#0066
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50

VILLA ALBANI.

Die an das Hauptgebäude anstosseride Halle.

786 (103) Statuette einer tanzenden Bakehantin.

Ergänzt der 1Jals, die beiden Arme mit den Becken,
das Kopfstück der Nebris, der untere Theil des r.
Unterschenkels, beinahe die ganze Plinthe. Der Kopf
(ergänzt die Nase) ist antik, seine Zugehörigkeit zu
dem Körper aber zweifelhaft.

Die Figur zeichnet sich durch ihre graziöse Bewegung
aus und macht trotz der nachlässigen Ausführung einen
sehr anmuthigen Eindruck. Wie die Arme zu ergänzen
sind, ist zweifelhaft. Vielleicht war der 1. Arm leicht
gekrümmt und über den Kopf erhoben und hielt der
herabgestreckte r. einen gesenkten Thyrsos. Vgl. n. 929.

Clarac IV pl. 69415 n. 1656D. Vgl. Braun Ruinen und Museen
p. 680 n. 66.

787 (106) Satyr mit einem Knaben auf den Schultern.

Die stark restaurierte und rücksichtslos abgeputzte
Gruppe giebt dasselbe Motiv wie n. 396, jedoch in ent-
gegengesetzter Bewegung wieder.

Gerhard antike Bildwerke T. 103, 2; Prodromus p. 346.
Clarac IV pl. 704 B n. 1628 Ii. Vgl. Berichte der sächs. Ges. d.
Wiss. 1878 p. 117. Koscher Lexikon d. gr. u. rjSm. Myth. 1 p.1124.

788 (112) Angeblicher Kopf des Numa.

Ergänzt die Nase und die Hernie.
Die geläufige Benennung gründet sich auf die Ähn-
lichkeit, welche der Kopf mit den durch römische Gentil-
münzen bekannten Porträts des Numa zeigen soll, wie auf
den Umstand, dass der Mantel über den Hinterkopf ge-
zogen ist, eine bei Sacralbandlungen übliche Anordnung
des Gewandes (vgl. n. 319, 329), die bei dem Bildniss
eines um den Kultus verdienten mythischen Königs be-
sonders am Platze sein würde. Doch ist jene Ähnlichkeit
eine ganz oberflächliche und stellt keines der Münzbilder
Numa mit verhülltem Hinterkopfe dar. Besser begründet
scheint die Erklärung fürPluton. Auf diesen passt sowohl
der Gesammtcharakter des Kopfes wie das über die Stirn
herabfallende Haar. Auch kennen wir sicher beglaubigte
 
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