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MÜSEO GREGORIANO.
vergröbern, gearbeitet habe. Auf der Schulter des Ge-
fässes ist eine Hasenjagd gemalt; eine übergrosse Häsin
wird von einem Hunde und zwei ganz kleinen. Männern
verfolgt, unter dem Hunde ist ein Igel angebracht. Auf
dem Körper der Vase sind sechs Mädchen (in ionischen
Ärmelchitonen) im eiligen Laufe rechtshin dargestellt.
Die Sorgfalt, mit der die Einzelheiten der Körper und
Gewänder graviert sind, entschädigt nicht für den uner-
freulichen Eindruck, den die Figuren in ihrer übertriebe-
nen Lebendigkeit hervorrufen.
Vgl. Kölnische Mittlieil. d. d. archäol. Instit. III S. 177 (Dümmlor).
52 Hydria, Athenische Ritter.
Auf der Schulter des Gefässes sind Scenen aus der
Palästra dargestellt; links kämpfen zwei Paare von Faust-
kämpfern, denen ein Flötenbläscr aufspielt, ein am Boden
sitzender Athlet scheint sich ein Bein zu verbinden; rechts
stobt ein Kampfwart (Athlothet) mit langem Stab und
blickt nach drei Jünglingen, die in gestrecktem Laufe
mit rudernden Armen rechtshin eilen. Das Hauptbild
zeigt uns zwei bärtige Reiter in der Ausrüstung der
athenischen Bitter, die ihre Pferde im Paradeschritt gehen
lassen. »Schön ist Olympiodoros«, »Schön ist Leagros«
lauten die Umschriften; ohne Zweifel sind es eben diese
Persönlichkeiten, die der Maler hier darstellen wollte.
Der eine davon ist gewiss identisch mit jenem Leagros,
der im Jahre 467 als Stratege fiel, so dass also unser Ge-
fäss, das den (auch auf vielen andern Vasen gefeierten)
Mann schon vollbärtig zeigt, dem ersten Jahrzehnt des
fünften Jahrhunderts entstammen wird. Übrigens sind
auch den Pferden Namen beigeschrieben (Thrasos und
Arete: »Muth« und »Tüchtigkeit«).
Mus. Gregor. II T. VIII (A II T. XIV) 1. Vgl. Jahrbuch d. d.
archäol. Instituts II S. 1(33 (Htudniczka). Klein Vasen mit Lieb-
lingsnamen S. 16, 39.
53 Hydria, Brunnenscene.
Auf der Schulter ist der Löwenkampf dos Herakles
(vgl. n. 45) in dem jüngeren Schema, das mit dem Ende
MÜSEO GREGORIANO.
vergröbern, gearbeitet habe. Auf der Schulter des Ge-
fässes ist eine Hasenjagd gemalt; eine übergrosse Häsin
wird von einem Hunde und zwei ganz kleinen. Männern
verfolgt, unter dem Hunde ist ein Igel angebracht. Auf
dem Körper der Vase sind sechs Mädchen (in ionischen
Ärmelchitonen) im eiligen Laufe rechtshin dargestellt.
Die Sorgfalt, mit der die Einzelheiten der Körper und
Gewänder graviert sind, entschädigt nicht für den uner-
freulichen Eindruck, den die Figuren in ihrer übertriebe-
nen Lebendigkeit hervorrufen.
Vgl. Kölnische Mittlieil. d. d. archäol. Instit. III S. 177 (Dümmlor).
52 Hydria, Athenische Ritter.
Auf der Schulter des Gefässes sind Scenen aus der
Palästra dargestellt; links kämpfen zwei Paare von Faust-
kämpfern, denen ein Flötenbläscr aufspielt, ein am Boden
sitzender Athlet scheint sich ein Bein zu verbinden; rechts
stobt ein Kampfwart (Athlothet) mit langem Stab und
blickt nach drei Jünglingen, die in gestrecktem Laufe
mit rudernden Armen rechtshin eilen. Das Hauptbild
zeigt uns zwei bärtige Reiter in der Ausrüstung der
athenischen Bitter, die ihre Pferde im Paradeschritt gehen
lassen. »Schön ist Olympiodoros«, »Schön ist Leagros«
lauten die Umschriften; ohne Zweifel sind es eben diese
Persönlichkeiten, die der Maler hier darstellen wollte.
Der eine davon ist gewiss identisch mit jenem Leagros,
der im Jahre 467 als Stratege fiel, so dass also unser Ge-
fäss, das den (auch auf vielen andern Vasen gefeierten)
Mann schon vollbärtig zeigt, dem ersten Jahrzehnt des
fünften Jahrhunderts entstammen wird. Übrigens sind
auch den Pferden Namen beigeschrieben (Thrasos und
Arete: »Muth« und »Tüchtigkeit«).
Mus. Gregor. II T. VIII (A II T. XIV) 1. Vgl. Jahrbuch d. d.
archäol. Instituts II S. 1(33 (Htudniczka). Klein Vasen mit Lieb-
lingsnamen S. 16, 39.
53 Hydria, Brunnenscene.
Auf der Schulter ist der Löwenkampf dos Herakles
(vgl. n. 45) in dem jüngeren Schema, das mit dem Ende