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Helbig, Wolfgang; Helbig, Wolfgang [Editor]; Reisch, Emil [Editor]
Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom (Band 2): Die Villen, das Museo Boncompagni, der Palazzo Spada, die Antiken der vatikanischen Bibliothek, das Museo delle Terme — Leipzig, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.12283#0378
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368

MUSEO KIROHERIANO.

unsern Kundgang links von der Eingangsthür. Unter den
zahlreichen Terracottareliefs, deren decorative Bestim-
mung oben S. 213 besprochen worden ist, sind hervor-
zuheben:

40 Farbige Terracottaplatte, Nillandschaft.

Zwei auf Pflastern ruhende Bogen umschliessen phan-
tastisch gehaltene Landschaftsbilder vom Nil zur Zeit der
Überschwemmung. Links sehen wir am Ufer eine runde
Hütte, auf der ein Storch steht, neben ihr auf einer Klinc
eine gelagerte Frau, im Vordergrund watet ein Nilpferd
in den Fluthen des Flusses, während über einer riesigen
Wasserpflanze ein Krokodil kauert. Hechts steht im
Hintergrund eine viereckige Hütte, auf deren Dach zwei
Störche stehen, auf dem Nile fährt ein Boot mit zwei
pygmäenhaft gebildeten Kuderern, weiter vorne erscheinen
ein Krokodil und ein Wasservogel. Bruchstücke ähnlicher
Keliefs sind n. 54 und 90. Im Gesammtcharakter er-
innert die Darstellung lebhaft an andere Nilbilder der
alexandrinischen Kunst, insbesondere an die Basis der
Nilstatue (Band I S. 317).

Die zahlreichen Repliken zeigen im Einzelnen manche Abwei-
chungen. Vgl. beispielsweise Gori Inscript. antiquac in Etruriiio
urbibus extantes I T. 19. Combe Terracottas in the British Mu-
seum T. XX 36. Campana Opero in plastica T. 114. Vgl. Wörmann
Die Landschaft in der Kunst der alten Völker S. 300. Das Fragment
einer gleichen Platte befindet sich im Etruskischen Museum des Va-
tikan (s. oben S. 218), ein vollständiges Exemplar im Oonservatoren-
palast (s. Bd. I S. 465.).

72 Terracottaplatte, Stieropfernde Niken. Vgl. in
demselben Saal n. 117, 151, 164'—166 u. 8. w.
Diese Gruppe, die in mancherlei Varianten und in
allen Denkmälergattungen wiederkehrt, ist hier rein de-
corativ verwendet. Vgl. oben S. 12 n. 723.

100 Terracottaplatte, Hierodulen.

Zwei Hierodulen (Tempeldienerinncn) mit eignnthüm-
lichem kalathosartigem Kopfputz — man hat sie auch für
flügellose Siegesgöttinnen erklärt — tanzen zu beiden
 
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