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Hugo Helbing <München> [Editor]
Die Sammlung von Pannwitz, München: Kunst und Kunstgewerbe des XV.-XVIII. Jahrhunderts ; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag den 24. und Mittwoch den 25. Oktober 1905 — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.15811#0038
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20

SKULPTUREN IN HOLZ.

Nr. 105.

110 Gotische Figur, den heiligen Florian darstellend. Gegenstück zu Nr. 109.

In vollem gotischem Harnisch, einen barettartigen Hut auf
dem Lockenhaupte und mit vorn offener, übereinander geschlagener
Uberjacke angetan, eine kostümlich hoch interessante und äußerst
selten vorkommende Darstellung. In der Linken hält er den (er-
gänzten) Speer, in der Rechten den Wasserkübel, dessen Inhalt er
auf eine brennende Burg gießt. »Gleich vollkommene, runde Figur
und von gleicher Qualität und Meisterschaft, wie die vorige, dessen
Gegenstück es ist.« So Katalog Kuppelmayr 1. c. — Die Entfernung
des späteren Anstrichs ließ auch bei dieser Figur den ursprünglichen
Bolus in überraschender Erhaltung hervortreten. Siehe beispiels-
weise das braunrote Barett, die lachsfarbenen Hosen, das blaue
Futter der Ärmel etc Schwäbisch. XV. Jahrhundert.

Hohe 117 cm.

Siehe Tafel XXX i.

Provenienz: Kollektion Rudolf Kuppelmayr, München.

111 Stehender Ritter, vollrund in Holz geschnitzt.

Ein vergoldeter Mantel fällt über die Rüstung, den Kopf
bedeckt ein Helm. Die rechte Hand stützt einen Schild mit
Wappen auf den Boden, die linke Hand hält den Schaft einer Lanze. Renaissance. Höhe cm.

112 Die Bekehrung Sauls. Holzrelief, Eichenholz, fast vollrund behandelt.

In felsiger Landschaft bergabschreitend ist das Pferd des Apostels gestürzt. Letzterer selbst, das Gesicht visionär nach
oben gekehrt, den Körper von faltiger Gewandung umhüllt, wird von einem Landsknecht in der Tracht des beginnenden XVI. Jahr-
hunderts gestützt. Links ein weiterer Reiter in kriegerischer Gewandung. Bewegte, kostümlich interessante Komposition. Tiefbraune
Patina. Französisch. Um 1500. Höhe 7; cm. Breite jo cm.

Siehe Textabbildung.

Provenienz: Kollektion Charles Stein, Paris.

113 Gotisches Wappen als Totenschild. Holz, poly-

chromiert.

Der Schild ist vierfach geteilt und zeigt in den korrespondieren-
den Feldern teils Schachbrettmuster in Rot und Gold, teils Hirschgeweihe
auf metallenem Grunde. Die Helmdecken zierliches, vollrund gearbeitetes
gotisches Blätterwerk. Das Ganze von einem durch Rosetten belebten, kreis-
runden Stab umzogen. Am Rand in gotischen Buchstaben die Inschrift:
„2Ils man jati 151? jar an bem brüten Dunbers&ag nach berrt betigen (Dfterfcag
ftarb 5er <£6el Dttö coeft. ^rantj Scftenf von Sdjenfenftain 5er mager 5em (Bot
genaö". Deutsch. Anfang des XVI. Jahrhunderts. Durchmesser 4S cm.

Siehe Textabbildung Seite 21.

114 Das Fürstlich Liechtensteinsche Wappen. Holz, in

Üriginal-Polychromierung und Vergoldung.

Der vierfach geteilte Schild zeigt in je zwei Feldern einen springen-
den Löwen auf weißem Grund, in den beiden anderen, nochmals geteilten
Feldern einen steigenden Löwen auf silbernem Grund. Der mittlere Helm
der Bekrönung, mit Türkenbund und drei Straußenfedern geziert, wird flankiert
von zwei weiteren Helmen mit den Wappentieren des Schildes. Die Helm-
decken vergoldet. Deutsch. XVIII. Jahrhundert. Höhe 67 cm. Breite 72 cm.

Siehe Textabbildung Seite 21.

Nr. 112.

115 Wappen. Holz, polychromiert und vergoldet.

Im vierfach geteilten Schild verschiedene I^mblemc, insbesondere ein Löwe, der einen Blütenzweig hält und ein Sporn. Aus
dem Schild springt eine, eine Bischofsmütze tragende Frauenfigur hervor. Die Zier des linksseitigen Helmes: Ein Löwe mit Bischofs-
 
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