Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Antiquitäten, besonders Schmuck, Miniaturen, Kleinplastik, Holzskulpturen, Möbel, Textilien, Gemälde, Stiche und Bücher: Sammlung des Herrn Universitätsprofessors Dr. Robert Piloty, Würzburg ; [Auktion in der Galerie Helbing in München, Dienstag, den 14., Mittwoch, den 15. und Donnerstag, den 16. November 1911] — München, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15821#0055
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4i

566 Rokoko-Paravent. Auf Klauenfüßen ruht der reichgeschnitzte Rokokorahmen, das Lichtmaß
von rechteckiger Grundform, in der Bekrönung eine große Kartusche von ovaler Grundform. In
dieser eine Malerei, die zwei Amoretten darstellt, wie sie ein Herz zeichnen. Der Rahmen weiß
mit reicher Schattierung in Gold. Höhe 181 cm, Breite 100 cm.

567 Gotisches Chorgestühl. Vier Sitze zwischen fünf Pfeilern, die jeder ein durchbrochenes gotisches
Maßwerkfensterchen und an der Stirnseite Schnitzereien, Löwen und menschliche Halbfiguren
zeigen. Höhe 120 cm, Breite 236 cm, Tiefe 39 cm.
Abbildung Tafel 22.

568 Portal. Ein Paar Säulen tragen den Bogen. Die Säulen selbst sind gebildet durch Doppelserpen-
tinen, die, ineinander verschlungen, um einen schwachen glatten Stab aufsteigen und mit einfachen
geschnitzten Blättern und Beeren belegt sind. Als Basen und Kapitelle, letztere besonders reich
geschnitzt, sind stilisierte Blumenkelche gegeben. Als Unterbau der Säulen sind schmucklose,
achtfach gekantete Sockel verwandt. Der Bogen ist in der Mitte geknickt, bildet also einen Doppel-
bogen und endet jederseits in Spiralschnecken. Der ganze Bogen zeigt Blattwerk in reicher Schnit-
zerei, die ebenso wie die der Säulen, Kapitelle und Basen vergoldet ist. ÜDie Säulen selbst, sowohl
die Serpentinen, wie der zentrale Stab, sind braun gestrichen. Spät-Barock.

Höhe der Säulen je 250 cm, Bogenspannung 216 cm.

Metallarbeiten.

569 Drei Fragmente der in Blei ausgeführten figürlichen Dekoration eines Gerätes oder wahrschein-
licher eines Sarkophages. Zwei zeigen Reste einer Viktoria, das dritte eine Jünglingsfigur. Helle-
nistisch-orientalisch. Höhe 17 bis 13 cm.

57° Antiker Henkel. Halbseitig gearbeitet, eng tordiert, als Enden Schlangenköpfe.

Bronze mit Spuren ehemaliger Vergoldung. Länge 9 cm.

571 Römische Rohrmündung mit Tigerkopf. Kurze Röhre, sich an dem einen Ende erweiternd, am
anderen Ende der Tierkopf. Bronze. Länge 10 cm.

572 Römisches Fragment. Kannelierte Röhre mit Widderkopf als Schlußstück. Länge 7,5 cm.

573 Römisches Rasiermesser. Sehr breite Sichelform, am Rande der Innenseite einfache Dekoration:
Band gefüllt mit schraffierten langschenkeligen Dreiecken, elegante Grifföse. 11: 9 cm.

574 Gotisches Vortragskreuz, kupfervergoldet. Die Kreuzarme, reich gegliedert, haben an den Enden
und als Auflagen des Zentrums jederseits getriebene resp. gegossene und ziselierte Zierstücke:
A: Crucifixus, im Zentrum auf den Endstücken der Arme die hl. Frauen und Johannes der Evan-
gelist in Brustbildern und in betender Haltung. B: Im Zentrum Gott Vater thronend mit seg-
nender Geste und an den Endstücken die Zeichen der Evangelisten. Die Flächen des Kreuzes,
aus einzelnen kleinen Platten zusammengesetzt und auf einem Zinnkern alt aufgenietet, zeigen
ein einfaches Rautenmuster, die einzelnen Rhomben abwechselnd leer, also glatte Felder, und mit
eingepunzten Punkten gefüllt. Deutsch, 15. Jahrhundert. Höhe 34 cm, Breite 28 cm.
Abbildung Tafel 27.

575 Kußtafel. Viereckiger Bronzerahmen, teilweise vergoldet mit spätgotischen Ornamentbordüren
und mit bunten Steinen besetzt. Im Innern unter Glas ein Stück Reliquienstoff.

Höhe 14,5 cm, Breite 14 cm.

6
 
Annotationen