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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Alte vorwiegend süddeutsche Fayencen und Porzellane, Gläser, Arbeiten in Edelmetall, Bronze und Zinn, Skulpturen, Möbel, Gobelins und Kostüme, Miniaturen etc.: aus den Nachlässen Dr. Hans Stegmann, München † Direktor des Bayerischen Nationalmuseums, Dr. Wilhelm Schmidt, München † Direktor der Graph. Sammlung München, Prof. A. v. Wierusz-Kowalski, München, Rudolf Hübel, Meran, sowie aus Münchener und Stuttgarter Privatbesitz ; [Versteigerung in München in der Galerie Helbing ... 17. bis 19. April 1917] — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.23303#0030
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i8

310 Pokal. Kristallglas. Achtpaßfuß und gequetschter Schaftknauf, Fassettenschliff. Achtseitige, ins Rund

übergehende Glockenkupa mit Bogen-, Fassetten- und Medaillonschliff. Blau überfangen, die Medaillons
mit Tiefschnitt: Blumenkörbe. Böhmen. Um 1820. Höhe 16 cm. Abbildung Tafel XX.

311 Deckelpokal. Kristallglas. Achtseitiger, im Kielbogen ausgezackter Fuß. Massivbaluster, Glockenkupa;
von der achtseitigen Fassettierung ins Rund übergehend. Auf der Kupa vier große ausgeschliffene Schilder.
Deckel analog dem Fuß, mit großem Knauf. Der ganze Pokal rot überfangen, auf der Kupa Tiefschnitt:
Hirschjagd mit zwei Hirschen, Meute und Jäger. Böhmen. Zweites Rokoko. Um 1840. Höhe 42 cm.

_ Abbildung Tafel XIX.

Metall.

Edelmetall. Goldschmiedearbeiten.

312 Abendmahlskelch. Runder Fuß mit gekörntem Grund. Darauf aufgesetzt fünf getriebene Rundmedaillons

mit Szenen aus dem Leben Christi und Mariä. Nodus mit fünf Viereckrotulis, darauf Kreuzrosette in Niello.
Glatte Kupa. Fuß und Nodus spätgotisch, wohl noch 15. Jahrhundert. Silber, vergoldet. Feingehalts-
zeichen 12. In alter Holzkapsel. Höhe 22 cm, Gewicht 416 gr. Abbildung Tafel XXI.

313 Krug. Walzenform. Fußgesims als Viertelstab, mit getriebenem Bänderwerk und Blumen. Mantel mit

zwei Dekorstreifen, unten Laub- und Bandwerk getrieben, oben entsprechender Dekor graviert. Ähnlich
ornamentierter Deckel, den eine große Kugel bekrönt. Gegossener Volutenhenkel mit kleinen Voluten
als Scharnierheber. Beschauzeichen Augsburg (Rosenberg 172?); Meistermarke AB im Queroval (Ro-
senberg, 457: Albrecht Biller, 1663—1720). Um 1720. Silber, teilvergoldet. Höhe 17,5 cm, Gewicht
600 gr. Abbildung Tafel XXV.

314 Zunftpokal. Einer Schreinerzunft. Runder Fuß mit Akanthusstab, Perlschnur und sechs abwechselnd
querovalen und herzförmigen Buckeln. Auf drei derselben gravierte Schreinerwerkzeuge. Ansatz zum
Schaft mit sechs Flachbuckeln. Schaftstange mit durchbrochenen Voluten, Perlstäben und Tropfen-
anhängern, oben und unten mit geschnittenem Silberwerk. Glockenkupa, die untere Hälfte mit doppelt-
gespitzten, die obere mit sieben länglichen Buckeln, letztere mit gekörntem Grund. Deckel mit sieben,
gleichfalls gekörnten Rundbuckeln, bekrönt von einem Wappenhalter als Schreinergesell mit Maßstab
und Schild, darauf Zunftinsignien und Jahrzahl 1697. Beschauzeichen (auf Kupa und Deckel) Augsburg,
Meistermarke HS (ineinandergestellt) (Rosenberg 346, Unbekannter Meister um Mitte des 17. Jahr-
hunderts). Auf dem Fuß Beschauzeichen München und Meistermarke FK (F undeutlich, wohl Franz Keßler,
vgl. Frankenburger, S. 480). Silber, vergoldet. Höhe 51,5 cm, Gewicht 1130 gr. Abbildung Tafel XXII.

315 Nautiluspokal. Nautilus mit geschnittenem Arabeskendekor und zwei ovalen Bildreserven: Schiffe auf

hoher See und Walfisch, in Schwarzlotgravierung. Dreipaßfuß: Drei Muscheln, auf welchen Delphine
stehen, darüber Meerjungfer, die mit den erhobenen Händen den Nautilus stützt. Nautilus mit Akanthus-
ornamenten, in der Bekrönung Figürchen: Neptun mit dem Dreizack; auf einem Delphin reitend. Um
1700. Deutsch. Montierung, Fuß und Schaft Silber, vergoldet. Undeutliche Beschaumarken. Höhe 40 cm,
Gewicht (gesamt) 945 gr. Abbildung Tafel XXIII.

316 Nautiluspokal. Nautilus mit gravierter Schwarzlotzeichnung: Schwan und Schmetterlinge. Fuß mit ovaler

Standfläche, reiches getriebenes Akanthuswerk, barock, um 1680. Als Schaft ein posaunenblasender Engel.
Die Montierung des Nautilus bekrönt von einem Fortunafigürchen. Fuß, Schaft und Montierung Silber,
teilweise vergoldet. Deutsch. Höhe 43 cm. Gewicht (gesamt) 1015 gr. Abbildung Tafel XXIV.

317 Madonna mit Kind. Vollplastische Elfenbeinschnitzerei auf Specksteinsockel. Mit vergoldeten Krönchen.
Süddeutsch. Um 1700. Höhe 26 cm.

318 Schmuckkassette. Flache, achtseitige Truhenform mit Scharnierdeckel. Wandung in vergoldetem Silber,
darauf silberne Filigranmuster mit Edelsteinen und Halbedelsteinen montiert. Auf sechs Kugelfüßen in
Amethyst. Die Dekorelemente sind Voluten und Akanthus. Deckel mit erhabenem Randreif und ver-
senktem Fond. In der Mitte als Henkelknauf eine Gemme, darauf Pelikan mit Jungen. Regencestil um
1730. Auf dem Boden undeutliches Beschauzeichen mit P. Altes Pappfutteral mit Goldpressung und
Malerei. Höhe 5 cm, Breite 12 cm, Länge 20 cm, Gewicht (ohne Futteral) 670 gr. Abbildung Tafel XXV.

319 Steinbockbecher. Walzenform, aus dem Horn eines Steinbocks gedreht. Mantel reliefiert: Jäger in einer
Gebirgslandschaft jagen auf Bär und Steinbock. 18. Jahrhundert. Boden und Mundrand mit Silber
montiert. Höhe 11,5 cm.

320 Monstranz. Auf drei Bergkristallkugeln ruhen drei gegossene vergoldete Delphine als Füße; auf dem Kopf

rote Edelsteine. Der silberne Schaft ruht auf einer großen Kugel und hat Vasennodus und Knopf mit
sechs Edelsteinen. Die Lunula umgibt ein Kreuz, gebildet aus vier großen und vier kleinen Bergkristall-
tafeln in Diamantschliff. Drei weitere Tafeln zwischen den Füßen. Die Fassung besteht aus Rahmen-
leisten mit Engelsköpfchen und Lilien. Das Gehäuse der Lunula achtseitig. Die Bekrönung bildet eine
gegossene Statuette der Madonna mit Kind in Strahlenkranz. Die Dekorelemente barock. Silber, ver-
goldet. Höhe 65 cm. Gewicht des Silbers ca. 2500 gr. ' Abbildung Tafel XXI.
 
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