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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Alte vorwiegend süddeutsche Fayencen und Porzellane, Gläser, Arbeiten in Edelmetall, Bronze und Zinn, Skulpturen, Möbel, Gobelins und Kostüme, Miniaturen etc.: aus den Nachlässen Dr. Hans Stegmann, München † Direktor des Bayerischen Nationalmuseums, Dr. Wilhelm Schmidt, München † Direktor der Graph. Sammlung München, Prof. A. v. Wierusz-Kowalski, München, Rudolf Hübel, Meran, sowie aus Münchener und Stuttgarter Privatbesitz ; [Versteigerung in München in der Galerie Helbing ... 17. bis 19. April 1917] — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.23303#0042
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564a Taschenuhr. Von J. Leroux, London. Charing Cross. Das Goldemailgehäuse bez.: Fr6re Huaut
pinx et invt. Gold. Das Gehäuse innen und außen von den Brüdern Huaut emailliert und bemalt:
außen Meleager und Atalante. am Rande vier Landschaften in Kartuschen, innen gekröntes Wappen.
Um 1675. Aus der Sammlung Kann, Paris. Durchm. 0,043 m. Abbildung Tafel XXV.

Mobiliar.

Möbel.

565 Truhenbank mit hoher Rüeklehne. Schmale, langgestreckte Form. Die Stirnseite mit vier, die Flanken
mit je zwei Feldern. Die Rückwand besitzt drei Felderreihen übereinander. Die geraden Armstützen mit
aufgesetzten Docken, die als langgestreckte kauernde Löwen geschnitzt sind. Sämtliche Felder sind mit
reichem Maß- und Faltwerk in der Art der rheinisch-belgischen Spätgotik um 1500 ausgesetzt. Das auf-
schlagende Sitzbrett mit Hängekloben; Schloßblech in Schmiedeeisen mit Lilienenden. Dunkles getöntes
Eichenholz. Teilweise ergänzt und überarbeitet. Höhe 162 cm, Breite 162 cm, Tiefe 47 cm.

Abbildung Tafel XXXVI.

566 Truhe. Rechteckig, auf zwei vorn in Löwenköpfe auslaufenden Leisten ruhend. Im Innern umgeben die
Mitte an Seiten und Rückwand eingebaute schmale Schubladen und Deckelfächer mit Beinknöpfen und
eingelegten hellen Holzstreifen. An der Innenfläche des Deckels grenzen Buchsintarsien mit Beinknöpfen
ein Rechteck ab und bilden an dessen Innenseite geometrische Figuren. Zwei Eisenbänder in Scharnieren
dienen als Deckelstütze und laufen in durchbrochen gearbeitete Rosetten aus. In der Mitte das mit zwei
weiteren Rosetten durchsetzte Schloßband. An der Vorderwand der Truhe ist außen das schön gearbeitete
Schloß mit gekreuztem, in vier Scheibenrosetten endigendem Bänderpaar angebracht. Seitlich zwei eiserne
bewegliche Griffe. Aus den Marken; östliches Oberitalien. 15.—16. Jahrhundert. Nußbaumholz. (Eine
gleiche Truhe im Kunstgewerbemuseum in Berlin. Vgl. Bode, »Die italienischen Hausmöbel der Renaissance«
S. 61, Abb. 80.) Höhe 44 cm, Breite 91,5 cm, Tiefe 54 cm.

567 Truhenartiger Kasten. Der rechteckige Kasten mit profiliertem Unterbau ruht vorn auf zwei Löwenfüßen
und rückwärts auf einem Brett. Die Randleisten des vorderen und der seitlichen Felder profiliert. Am
unteren Deckelrand geschnitzter Eierstabfries. Innen links oben ein eingebautes Fach. Italien. 16. Jahr-
hundert. Nußbaumholz. Höhe 50 cm, Breite 57 cm, Tiefe 41 cm.

568 Cassapanca. Auf ausladender Basis erhebt sich der rechteckige Truhensitz, dessen Sitzfläche in der Mitte

aufklappbar und mit Schloß versehen ist. Die Vorderwand eingeteilt in ein breitrechteckiges Rahmen-
werkfeld in der Mitte und zwei seitliche in Hochrechteck, in die zwei geschnitzte Rollwerkkartuschen mit
Schuppen- und Palmettenornamenten eingelassen sind. Die Seitenwände gleichfalls mit Rahmenwerk.
In der Mitte der oblongen Rückwand in profiliert-breitrechteckiger Umrahmung eine wappenartige Roll-
werkkartusche mit Tuchbehängen und hochovaler Mitte, in der ein aufrechtstehender Löwe. Als Abschluß
ein kräftiges Zahnschnittgesims. Die an die Rückwand angefügten niedrigeren Seitenwangen haben über
profilierter rechteckigerBasis innen und außen konkav geschwungene Oberteile, die Deckplatte ist geschweift
und vorn kapitellmäßig in Volutenpaaren mit Eierstab aufgerollt. An den Vorderseiten der Wangen ge-
schnitzte Maskenköpfe mit Palmettenbekrönung und Rollwerkumrandung. Florentinisch. 16. Jahrhundert.
Nußbaumholz. Höhe 123 cm, Breite 177 cm, Tiefe 65 cm. Abbildung Tafel XXXV.

569 Kredenz. Auf Kugelfüßen. In der Vorderwand sind symmetrisch zwischen drei Pfostenflächen mit ge-
rahmten und geschnitzten Rosettenflechtwerkbändern als Füllung zwei Türen mit Rahmenwerk und runden
Griffen auf kreisförmig gedrechselten Scheiben angebracht. In die vorderen Ecken sind vor die zurück-
springenden Seitenwandungen zwei gedrechselte Balustersäulen eingestellt. Die Seitenwände mit Rahmen-
werkfüllung. Darüber an den Seiten umlaufend geschnitztes Konsolengesims, in dem an der Vorderseite
zwei Schubladen angebracht sind. Unter der Abschlußplatte ein Eierstabfries. Florentinisch. Mitte des
16. Jahrhunderts. Nußbaumholz. Höhe 122 cm, Breite 189 cm, Tiefe 61 cm. Abbildung Tafel XXXV.

570 Tisch. Oblonge Form. Auf platten Kugeln ruhen die unten vierkantig-pyramidalen und mit erhabenen
Füllungen versehenen Balusterfüße. Darüber die an den Ecken verkröpft vorspringende Zarge mit gekehlten
Profilierungen an den Rändern. Italienisch. 16. Jahrhundert. Nußbaumholz. Höhe 76 cm, Breite 177 cm,
Tiefe 86 cm.

571 Tischchen. Die Füße unten vierkantig, oben in Balusterform gedrechselt, mit verbindenden vierseitigen
Fußleisten. In der Zarge Schublade. Die Platte seitlich mit abgeschrägten Einschubleisten befestigt.
Italienische Spätrenaissance. Nußbaumholz. Höhe 68 cm, Breite 76 cm, Tiefe 50 cm.

572 Tisch. Schlanke, gedrechselte Balusterfüße mit drei gedrechselten Stegen tragen die Zarge, in der eine
Schublade angebracht ist. Die vorspringende Tischplatte seitlich in geschweiften Einschubleisten befestigt.
Italien. 17. Jahrhundert. Höhe 65 cm, Breite 115 cm, Tiefe 57 cm.
 
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