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_ ,8 —

Daraus folgt aber, daß, wenn wir bei der bild-
lichen Darstellung von der Formvorstellung aus-
gehend, zu einer ihr entsprechenden Gesamter-
scheinung gelangen, sozusagen eine Gleichung
zwischen der Daseinsform und der Erscheinung
ziehen wollen, dies nicht erreicht wird, wenn wir
die einzelnen Bewegungs- oder Formvorstellungen
Stück für Stück direkt als Gesichtseindruck fassen
und auf diese Weise addierend eine Gesamter-
scheinung zusammensetzen. Denn bei solchem
Einzelumsatz fassen wir das Einzelne nicht in
seiner Wirkungsbedingtheit durch das Ganze und
für das Ganze auf, sondern immer als abgeschlos-
sene Einzelheit.

Wir sind also gezwungen, unsere Formvor-
stellung in solche Erscheinungsfaktoren umzusetzen,
welche erst innerhalb der gemeinschaftlichen
Wirkung durch ihr Zusammenwirken zu einer
Gleichung der Form werden. Denn es handelt
sich ja nicht nur darum, daß Tiefenvorstellungen
in Flächeneindrücke umgewandelt werden und als
ein Nebeneinander im einheitlichen Sehakt aufge-
faßt werden können, sondern darum, daß der ge-
samte Flächeneindruck einen richtigen Gesamt-
eindruck für die Formvorstellung abgibt.

Wir können die Werte der Daseinsform als
Zahlenwerte, auffassen, und wie man in der Al-
gebra von dem Zahlenwert abstrahiert und den
Wert nur als Verhältnismöglichkeit von a zu b
 
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