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fördernd auf die einheitliche Vorstellung, läßt sie
erstarken und weist naturgemäß immer auf die
elementaren künstlerischen Probleme hin.
Einen solchen Darstellungsprozeß bietet das
freie Heraushauen aus dem Stein, und es scheint
mir deshalb geboten, darauf näher einzugehen. -
Die Plastik ist unzweifelhaft aus der Zeich-
nung entstanden, indem diese durch Vertiefung
zum Relief führte. Wir müssen sie als eine Be-
lebung der Fläche auffassen. Auch bei der ersten
Rundplastik beschreibt sie noch einen einheit-
lichen Raum. So haben die alten Aegypter aus
einfachen Steinwürfeln kauernde Figuren ge-
meißelt, wobei die Steinwandungen vollständig
erhalten bleiben, aber zu Gliedern einer kauern-
den Figur geworden sind. In derselben Weise,
wie wir aus gewisser Entfernung einen Stein-
würfel für einen kauernden Menschen halten
können hat sich der Steinwürfel wirklich in
eine Figur umgewandelt. Der Stein verliert da-
mit seine Gegenständlichkeit in der Vorstel-
lung, existiert aber im stillen als Gesamtform
der Figur fort. Das Auge empfindet diese Raum-
einheit, wie bei der Zeichnung die einheitliche
Bild- oder Sehfläche. Und wie durch die Phan-
tasie aus dem einfachen Steinwürfel eine Figur
entstanden ist, so führt die Figur beim Beschauer
wiederum zur einfachsten Sehempfindung zurück.
Für solche plastische Bilder wurde der Stein zu-
fördernd auf die einheitliche Vorstellung, läßt sie
erstarken und weist naturgemäß immer auf die
elementaren künstlerischen Probleme hin.
Einen solchen Darstellungsprozeß bietet das
freie Heraushauen aus dem Stein, und es scheint
mir deshalb geboten, darauf näher einzugehen. -
Die Plastik ist unzweifelhaft aus der Zeich-
nung entstanden, indem diese durch Vertiefung
zum Relief führte. Wir müssen sie als eine Be-
lebung der Fläche auffassen. Auch bei der ersten
Rundplastik beschreibt sie noch einen einheit-
lichen Raum. So haben die alten Aegypter aus
einfachen Steinwürfeln kauernde Figuren ge-
meißelt, wobei die Steinwandungen vollständig
erhalten bleiben, aber zu Gliedern einer kauern-
den Figur geworden sind. In derselben Weise,
wie wir aus gewisser Entfernung einen Stein-
würfel für einen kauernden Menschen halten
können hat sich der Steinwürfel wirklich in
eine Figur umgewandelt. Der Stein verliert da-
mit seine Gegenständlichkeit in der Vorstel-
lung, existiert aber im stillen als Gesamtform
der Figur fort. Das Auge empfindet diese Raum-
einheit, wie bei der Zeichnung die einheitliche
Bild- oder Sehfläche. Und wie durch die Phan-
tasie aus dem einfachen Steinwürfel eine Figur
entstanden ist, so führt die Figur beim Beschauer
wiederum zur einfachsten Sehempfindung zurück.
Für solche plastische Bilder wurde der Stein zu-