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I. Kapitel. Die Anfänge bis zur großen Bimssanderuption

porion (Emborio) zu einem Paß von ehemals weniger als 80 m und steigt zu dem langgestreckten
Bergrücken des Erzengel Gabriel (Gawrilos), dessen größte Höhe 174 m beträgt. Von ihm aus
sind die Bilder Fig. 27 und 28 aufgenommen, welche den Blick auf den höheren Doppelberg
zeigen. Ein dritter Ausläufer erstreckt sich in südöstlicher Richtung. Hier besteht das
Zwischenglied aus einem 264m hohen, ehemals, als die Schluchten nach beiden Seiten noch
nicht mit Bimssand gefüllt waren, vielleicht noch schwerer als jetzt ersteigbaren Sattel. "Von
dort aus erhebt sich eine Kuppe bis zu 369 m, um in einem länglichen Rücken fast ununter-
brochen erst allmählich, dann steil ins Meer abzufallen — das Messavuno, früher der Berg des
h. Stephanos genannt. Zwischen ihm und dem „Gabrielsberg" bestand jedenfalls eine mehr
oder weniger tiefe Bucht. Auch nach Nordost und Südost war das Messavuno schroff, und
besonders in den unteren Teilen kaum ersteigbar. Im Norden ragte aus dem Meere eine
Klippe auf, etwa bis zu 30m Höhe, der Monolithos.

Fig. 27. Der Eliasberg vorn Gabrielberge aus. Dorf Emporion mit dem Turm Gulas (Band I 349).
Rechts das Messavuno. Aufnahme von R. Zahn.

Die größten Ausdehnungen dieser Insel betrugen von NW nach SO etwa 6, von
SSW nach NNO etwa 7 km. Menschliche Ansiedelungen auf ihr können wir für diese Zeit
nicht nachweisen. Dieser Nachweis wird für das Messavuno, das in verschiedenen Richtungen
ziemlich sorgfältig durchforscht ist, eine relativ größere Vollständigkeit und Anspruch auf
Zutrauen haben, als für den Propheten Elias, für die Höhen des Gabriel und von Pyrgos.
Behaglich war es sicherlich hier nicht, wenn der dreifache Vulkan bei Akrotiri in Thätigkeit trat;
der Herd der Ausbrüche lag damals für einen großen Teil dieses Gebirges noch erheblich
näher als in späteren Zeiten. Außerdem fällt es uns nicht ein, die Frage zu erörtern, wie es
in jener weit zurückgelegenen Zeit mit der Verbreitung der Menschen in jenen Gegenden
überhaupt stand.
DRinggeb?rgehe Nun ern°b sich aus dem Meere, hauptsächlich durch Lavaergüsse, von einem nördlicher

gelegenen Centrum aus ein mächtiges vulkanisches Ringgebirge, dessen Gipfel etwa da gelegen
haben wird, wo später die Kaymenen auftauchten. Ueber seine Höhe und Gestalt gehen
freilich die Ansichten der Sachverständigen weit auseinander. Ein Erosionsthal ging vom
Gipfel über Aspronisi hinweg, ein anderes, wohl das tiefste, verlief in der Richtung zwischen
 
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