Stadt und Häfen. Münzen. Späte Befestigungen
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Kaiser aufgestellt; zwei des Marcus, zwei des Septimius Severus, vermutlich auch zwei des
Caracalla, und eine des Alexander Severus. Als Proben sind hier die Prunkinschriften des
Antoninus Pius und Alexander Severus nebeneinander gesetzt (Fig. 117 und 118). Der erste
Blick bemerkt die gesuchte Eleganz; bei näherem Hinsehen merkt man freilich die Zeichen
des Verfalls.
Unter Marcus und Commodus erhielt Thera noch einmal das Münzrecht — oder machte Münzrecht
von dem vorhandenen Rechte Gebrauch. Der letzte Schatten der ehemaligen Autonomie!
Die uralten Kultbilder und das jüngere des pythischen Apoll als Musenführers, sowie der auf
dem Schwan reitende Gott erscheinen als Typen. (S. oben S. 65. 71. Tafel 7.)
Im III. Jahrhundert beweist gerade ein Münzfund aus der Nekropole an der Seilada,
600 (früher 3000?) Bronzemünzen des Gallienus (253—268 n. Chr.) und der Salonina, das größte
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Fig. 118. Prunkinschrift des Septimius Severus, I. G. XII 3, 1397 (nach Abklatsch).
Unglück; wahrscheinlich sind sie während der Gotennot vergraben worden (L. Ross Insel-
reisen I 81).
In dieser Zeit der Not ist wahrscheinlich zum Schutze der Stadt jene Befestigung ^te^e"
angelegt worden, deren Spuren man noch jetzt sieht. Da, wo die Straße von der Seilada her klagen
die letzte Krümmung machte, um die Höhe des Berges (beim H. Stephanos) zu erreichen,
wurde aus dem gerade vorhandenen Material ein starkes befestigtes Thor gebaut, und von da
eine Mauer nach beiden Seiten fast in gleicher Höhe (298—305 m über dem Meere) weiter-
geführt bis zum Stephanoshügel, dessen schroffer Abfall einen natürlichen Abschluß darbot,
auf der einen Seite, dem Steilabfall über der Grotte Stephana auf der anderen Seite. Vielleicht
noch später baute man die Mauer, die sich vom H. Stephanos auf dem Grat heraufzieht.
Im Norden und Osten hat man sich in größerer Tiefe (255—236 m Seehöhe) durch Anlage
des „Luri" gesichert. Für die Einzelheiten verweise ich auf die Ausführungen Wilskis, sowie
auf A. Schiffs Bemerkungen zum Luri im Anhange. Manches ist auch schon bei der all-
gemeinen Besprechung der Stadtanlage erwähnt worden.
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Kaiser aufgestellt; zwei des Marcus, zwei des Septimius Severus, vermutlich auch zwei des
Caracalla, und eine des Alexander Severus. Als Proben sind hier die Prunkinschriften des
Antoninus Pius und Alexander Severus nebeneinander gesetzt (Fig. 117 und 118). Der erste
Blick bemerkt die gesuchte Eleganz; bei näherem Hinsehen merkt man freilich die Zeichen
des Verfalls.
Unter Marcus und Commodus erhielt Thera noch einmal das Münzrecht — oder machte Münzrecht
von dem vorhandenen Rechte Gebrauch. Der letzte Schatten der ehemaligen Autonomie!
Die uralten Kultbilder und das jüngere des pythischen Apoll als Musenführers, sowie der auf
dem Schwan reitende Gott erscheinen als Typen. (S. oben S. 65. 71. Tafel 7.)
Im III. Jahrhundert beweist gerade ein Münzfund aus der Nekropole an der Seilada,
600 (früher 3000?) Bronzemünzen des Gallienus (253—268 n. Chr.) und der Salonina, das größte
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Fig. 118. Prunkinschrift des Septimius Severus, I. G. XII 3, 1397 (nach Abklatsch).
Unglück; wahrscheinlich sind sie während der Gotennot vergraben worden (L. Ross Insel-
reisen I 81).
In dieser Zeit der Not ist wahrscheinlich zum Schutze der Stadt jene Befestigung ^te^e"
angelegt worden, deren Spuren man noch jetzt sieht. Da, wo die Straße von der Seilada her klagen
die letzte Krümmung machte, um die Höhe des Berges (beim H. Stephanos) zu erreichen,
wurde aus dem gerade vorhandenen Material ein starkes befestigtes Thor gebaut, und von da
eine Mauer nach beiden Seiten fast in gleicher Höhe (298—305 m über dem Meere) weiter-
geführt bis zum Stephanoshügel, dessen schroffer Abfall einen natürlichen Abschluß darbot,
auf der einen Seite, dem Steilabfall über der Grotte Stephana auf der anderen Seite. Vielleicht
noch später baute man die Mauer, die sich vom H. Stephanos auf dem Grat heraufzieht.
Im Norden und Osten hat man sich in größerer Tiefe (255—236 m Seehöhe) durch Anlage
des „Luri" gesichert. Für die Einzelheiten verweise ich auf die Ausführungen Wilskis, sowie
auf A. Schiffs Bemerkungen zum Luri im Anhange. Manches ist auch schon bei der all-
gemeinen Besprechung der Stadtanlage erwähnt worden.