Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT
Die Bearbeitung des vorliegenden Bandes verlangte einen erheblichen Aufwand
an Ausdauer. Abgesehen von einem Lehrlingsbuche der Breslauer Zinngiesserinnung
scheint der ganze ehemalige Bestand an Zunftarchivalien der schlesischen Zinngiesser
den Weg alles Vergänglichen gegangen zu sein. Wenigstens hat sich trotz eifrigen
Nachforschens nichts davon auffinden lassen. Auch das in den Ratsarchiven einzelner
Städte noch vorhandene Aktenmaterial aus dem amtlichen Verkehr der Magistrate mit
ihren Zinngiessern konnte bei seiner Dürftigkeit und Unvollständigkeit keinen Ersatz
für die verschwundenen Zunftbücher bieten. Sollten trotz dieses Mangels an geeigneten
Quellen dennoch einigermassen abgerundete und befriedigende Meisterlisten geschaffen
werden, blieb nur der langwierige Weg einer höchst zeitraubenden Durchsicht zahl-
reicher Kirchen-, Bürger-, Schöppen-, Stadt-, Steuer-, Kontrakt- und Grundbücher übrig.
Wenn auch häufig unterbrochen, hat sich diese Arbeit über 25 Jahre erstreckt. Dank-
bar gedenke ich der Hilfe, die mir bei meinem Beginnen in verschiedenen Städten
zuteil geworden ist. Freundlichst bemüht um die Förderung meiner Studien waren
die Herren Archivdirektoren Professor Dr. Wendt und Geheimer Archivrat Dr. Wutke
in Breslau, Zeichenlehrer Günther in Brieg, Museumsleiter Dr. Heinevetter in Gleiwitz,
Stadtarchivar Professor Dr. Jecht in Görlitz, Stadtarchivar und Stadtrat Hugo Schmidt in
Grünberg, Stadtarchivar Professor ZumWinkel und Oberlandmesser Hellmich in Liegnitz,
Architekt Tarteyna in Namslau, Geheimer Justizrat Dr. Dittrich in Neisse, G. Hyckel
in Ratibor, Pastor Söhnel in Raudten, Hauptlehrer Michael in Sagan, Museumsdirektor
Dr. Braun in Troppau und Studienrat Dr. Gollnisch in Wohlau. Die archivalische
Bearbeitung des Abschnittes Sprottau wurde in der liebenswürdigsten Weise durch
Herrn Dr. Matuszkiewicz übernommen. Einige mein Material ergänzende Hinweise auf
die Beziehungen der Zinngiesser zum Glockengiesserhandwerk verdanke ich Herrn Dr.
Bimler in Breslau. Derselbe beabsichtigt die Herausgabe einer Publikation über schle-
sische Glocken und wird dabei Gelegenheit haben, noch genauer auf die engen Be-
ziehungen zwischen Zinn- und Glockengiesserhandwerk einzugehen. Für die Beseitigung
wirtschaftlicher Hindernisse bei den notwendigen Studienreisen und der Herstellung der
Abbildungen sorgte wie bei den früher erschienenen Bänden in geradezu vorbildlicher
Art Herr Rittergutsbesitzer Dr. Ernst Gallinek auf Krysanowitz.
Der Umfang des schlesischen Teiles gestattete, diesem Bande noch zwei Anhänge
mit Nachrichten über die Zinngiesser der ehemaligen Provinz Posen und über die von
Böhmen, Mähren und des ehemals österreichischen Anteils von Schlesien anzugliedern.
Im ersten Anhang wurde bei den nachbarlichen Beziehungen zu Schlesien besonderer
Wert auf die Zinngiesser von Fraustadt und Lissa gelegt. Die zuvorkommende Unter-
stützung des Herrn Präparandenlehrers Fr. Pfützenreiter in Fraustadt führte denn auch
zum gewünschten Ziele. Bei den ehemaligen engen Beziehungen Schlesiens zu Mähren
und Böhmen wird auch die Aufnahme des zweiten Anhanges an dieser Stelle nicht
ganz willkürlich erscheinen. Neue archivalische Forschungen werden für diesen Teil
 
Annotationen