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52

Breslau

Lfde.
Nr.

181

Stadt- Meister-
zeichen Zeichen


Meister — Gegenstand — Eigentümer

Andreas Hilger (Hylger, Hilliger, Hillinger, Heyliger),
dritter Sohn des Kannen- und Glockengiessers Oswald
Hilger zu Freiberg in Sachsen, lernt bei seinem Vater
und arbeitet als Geselle zusammen mit seinem älteren
Bruder Martin in der Giesshütte des Vaters. Ist 1512
und 1513 an dem Umguss von vier Glocken für die Marien-
kirche in Zwickau beteiligt. Giesstim Aufträge des Vaters
1516 mit seinem Bruder Martin eine Glocke in Görlitz.
Als nach dem Tode des Vaters (f 1517) sein Bruder
Martin 1519 die väterliche Giesshütte ankauft, verlässt
Andreas seine Vaterstadt Freiberg und siedelt nach Breslau
über (Mitteil, des Freib. Altertumsvereins Heft 39 S. 29f.),
wo er Dienstag n. Divis. Apost. (17. Juli) 1520 das Bürger-
recht erwirbt und Mitglied der Kannengiesserzeche wird
(Bürgerb. V Bl. 10b. — Catalogus civium v. 1525 u. 1544)-
Kauft Dienstag nach Laurentii (14. Aug.) 1520 von den
Brüdern Dominicus und Franciscus Milde das Giesshaus
des Kannengiessers George Milde samt Garten und Zu-
behör auf der Hundegasse bei Hans Brockendorffs Erbe;
am 7. Juni 1529 wird über völlige Bezahlung quittiert
(Traditionsb. III Bl. 135. Signaturb. LXXX S. 147)- Er-
wirbt Mittw. n. Nat. Marie (10. Sept.) 1522 das Haus des
Frantz Vogel neben Hans Angermund am Ring und leistet
dafür am 17. Januar 1531 die Restzahlung. Verreicht
auf dieses Haus am 25. Okt. 1531 und 7. April 153 5
dem Ludwig Pfinzig 4 bzw. 6 ungar. Gulden jährl. Zins;
getilgt am 29. März 1539- (Traditionsb. IV Bl. 22; V
Bl. 112 b. Signaturb. LXXXI S. 237, 240. Schöppenb.
XXIII Bl. 86b). Erhält 1521 den Auftrag, eine Glocke
für Görlitz mit dem Stadtwappen und dem Bilde St. Peters
zu giessen (Schlesiens Vorzeit III S. 435 f■)- Giesst 1560
im Mönchsgarten zu Lauban zwei Glocken für die dortige
Dreifaltigkeitskirche (untergegangen 1590 bzw. 1760. —
E. Brückner, Die Glocken der Oberlausitz, in Neues Lau-
sitz. Magazin 82, Görlitz 1906, S. 10, 13, 38, 39, 70, 91).
Hilgers Tochter Elisabeth heiratet im Juli 1549 den Kan-
nengiessergesellen Hans Büttner, der in Brieg Meister
wird (Bresl. Mar. Magdalk.).

182

Jacob Puntsch (Buntsch), erwirbt Montag n. Matthei
(23. Sept.) 1521 das Bürgerrecht (Bürgerb. V Bl. 12b).
Am 26. Februar 1533 bürgen für ihn Hans Foyt und
Mauricius Scheyttra, weil er Unrechte Zinnprobe ver-
arbeitet hat; zwischen dem 3. März 1533 und dem Jahr-
 
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