Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 151 —

Ferner sind die unter dem 2. März und 18. Mai, 1656 erwähnten
Aktenstücke heranzuziehen.

Geertghe Dircx, Wittwe eines Trompeters Abraham Claesz,
ist nach Saskia's Tode in Rembrandt's Haus gekommen als Aut-
wärterin des einjährigen Titus (No. 117, § 1).

Sie besass damals nichts (Ibidem, § 2).

Rembrandt hat sie geliebt und, wie sie behauptet, geschlecht-
lichen Umgang mit ihr gepflegt (No. 123, § 1).

Sie behauptet gleichfalls, dass er ihr die Ehe versprochen
(Ibidem).

Jedenfalls hat er ihr einen Ring und andere reichliche Ge-
schenke gegeben, denn als sie weggeht, erklärt sie, dass sie Alles,
was sie besitzt, in Rembrandfs Haus bekommen hat (No. 123;
No. 117, § 2).

Rembrandt wünscht, dass diese Geschenke (u. A. der „Roos-
ringiL mit Diamanten) nach Geertghe's Tod wieder in den Besitz
des Titus gelangen (No. 117, § 9).

Sie haben daher vefmuthlich früher der Saskia gehört.

Geertghe hat Titus liebgewonnen und ihn im Testament vom
24. Januar 1648 zum Universalerben eingesetzt (No. 113).

Sie hat bald darauf Zank mit Rembrandt bekommen, und es
ist beschlossen, dass sie aus dem Hause gehen soll ( i5. Juni [64g
ist sie noch da: No. 120, §1; 28. Juni 164g nicht mehr: No. 1 17.

§ 4)-

Rembrandt wird ihr eine jährliche Unterstützung von
160 Gulden geben, falls sie ihr oben erwähntes Testament auf-
recht hält (No. 117, §§ 6—8).

Geertghe muss eine hochgradig aufgeregte Natur gewesen -
oder allmälig geworden sein, denn sie weigert sich sogar, sich
die zwischen Rembrandt und ihr abgemachten Bedingungen vor-
lesen zu lassen (No. 121, § 2).

Dagegen ladet sie Rembrandt am 25. September 164g vor
Gericht (No. 118).

Rembrandt erscheint nicht, versucht jedoch nochmals, ausser-
gerichtlich sich mit ihr zu verständigen (No. 121, 10. Oktober
1649).

Er macht einen neuen Kontraktentwurf (No. i23 § 4;
14. Oktober 164g).
 
Annotationen