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Lukas Giordano.
^ukas Giordano, ward im Jahre 1632 zu Neapel ge-.
Lodren, wo fein Vater ein mittelmäßiger Maler war.
Als diesem von den Mönchen zu St. Onuphrius eine Ar-
beit aufgetragen wurde , und er sich in Verlegenheit be-
fand, so malte Lukas ein Kind zu dieser Arbeit, und da
-er Vater, der einen andern Maler zu Hülfe gerufen hat-
te, zurück kam und den Sohn fragte, wer dieses Kind
gemalet habe, so wollte er auf seine Versicherung, selbes
gemalt zu haben, nicht glauben, bis der dazumal sieben-
jährige Giordano das zweyte noch dazu malte. Der Vice-
könig besah dieses Meisterstück des jungen Giordano,
schenkte ihm einige Pistolen und empfahl ihn der Auf-
sicht seines ersten Hofmalers Ribera, wo er neun Jahre
lang außerordentlich an Geschicklichkeit zunaym. Aus Be-
gierde die Malereyen in Rom und Venedig zu sehen,
verließ er heimlich die Stadt Neapel und gleng nach Rom,
wo ihn sein Vater, der ihn allenthalben aufsuchte, nach
einiger Zeit bey einer Zeichnung in der St. Peterskirche
fand. Nun reisten sie miteinander nach Bologna, Par-
ma und Venedig, und der Sohn machte allenthalben Skiz-
zen und Zeichnungen, die der Vater um theures Geld ver-
kaufte. Dieser trieb ihn daher immer zur Arbeit an^
machte das Essen zurecht und sagte; , I'a prestv*
Lukas Giordano.
^ukas Giordano, ward im Jahre 1632 zu Neapel ge-.
Lodren, wo fein Vater ein mittelmäßiger Maler war.
Als diesem von den Mönchen zu St. Onuphrius eine Ar-
beit aufgetragen wurde , und er sich in Verlegenheit be-
fand, so malte Lukas ein Kind zu dieser Arbeit, und da
-er Vater, der einen andern Maler zu Hülfe gerufen hat-
te, zurück kam und den Sohn fragte, wer dieses Kind
gemalet habe, so wollte er auf seine Versicherung, selbes
gemalt zu haben, nicht glauben, bis der dazumal sieben-
jährige Giordano das zweyte noch dazu malte. Der Vice-
könig besah dieses Meisterstück des jungen Giordano,
schenkte ihm einige Pistolen und empfahl ihn der Auf-
sicht seines ersten Hofmalers Ribera, wo er neun Jahre
lang außerordentlich an Geschicklichkeit zunaym. Aus Be-
gierde die Malereyen in Rom und Venedig zu sehen,
verließ er heimlich die Stadt Neapel und gleng nach Rom,
wo ihn sein Vater, der ihn allenthalben aufsuchte, nach
einiger Zeit bey einer Zeichnung in der St. Peterskirche
fand. Nun reisten sie miteinander nach Bologna, Par-
ma und Venedig, und der Sohn machte allenthalben Skiz-
zen und Zeichnungen, die der Vater um theures Geld ver-
kaufte. Dieser trieb ihn daher immer zur Arbeit an^
machte das Essen zurecht und sagte; , I'a prestv*