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ANNAMBHATTAS TARKASAMGRAHA UND DIPIKA. § I. 5
definiert die Definition. § XII und XIII liefern den Beweis, daß das Gold aus Feuer
besteht und daß die Luft nicht wahrnehmbar, sondern nur erschließbar ist. Es folgt eine
Theorie der Schöpfung und Vernichtung der Materie. In § XVII wird die Existenz
Gottes und der menschlichen Seele bewiesen und in § XXIII das Entwickeltsein der
Qualitäten definiert. § XXXVIII ergänzt die Definition der Ursache durch die Annahme
dreier Arten von Nebensächlichkeit und § XLIV die des Schließens durch den Begriff
des Ortseins. § LVII stellt die den einzelnen Scheingründen anhaftenden Fehler fest.
Der Kommentar zu § LIX enthält feine Beobachtungen über die Erlernung der Sprache
und über die Bedeutung der Wörter. § LXII vertritt die Ansicht, daß der Veda nicht
ewig, sondern von Gott verfaßt sei. § LXIII verwirft die Annahme anderer Arten von
Erkenntnismitteln außer den vier von Annambhatta anerkannten und streift das Problem
der Erkenntnismöglichkeit. § LXXV teilt die Qualitäten in allgemeine und besondere
ein. § LXXX verwirft die Annahme einiger Abarten der Negation und § LXXXI die-
jenige von mehr als sieben Kategorieen. Hierauf diskutiert der Verfasser die Bedeutung
der Vorschriften des Veda und schließt mit der Behauptung, daß sein System zur Erlösung
führe, deren einziges Mittel die Erkenntnis sei.

§ I. Das Gebet.
Den Herrn des Alls in (mein) Herz gelegt habend (und meinen) Lehrern
Verehrung erwiesen habend, wird (von mir) der Tarlcasamgraha verfaßt zum
leichten Verständnis der Knaben.
Mich niedergeworfen habend vor dem Herrn des Alls, der die Form des Samba4)
hat, der Göttin der Bede (und meinem) Lehrer1 2), verfasse ich die Dipikä (d. i. die Er-
leuchterin) des Tarkasamgraha, einen für Knaben geeigneten Kommentar.
(In dem Verse) “Den Herrn des Alls” u. s. w. erklärt (der Verfasser sein) Vorhaben,
indem er zur Unterweisung der Schüler ein Gebet (mangala) verfaßt, welches in der An-
rufung (seiner) Schutzgottheit besteht (und) dessen Notwendigkeit zur ungehinderten Vol-
lendung eines geplanten Buches aus einem heiligen Text erhellt, der aus den Gewohnheiten
der Frommen erschlossen wird.
E i n w u r f.
Das Gebet ist kein Mittel zur Vollendung, da ein Fehlgehen an Konkomitanz und
Ausschließung3 4) (stattfindet). Denn, wie man sieht, sind die Kiranävcdi u. s. w.4) nicht
1) D. i. Ardhanärisvara.
2) N. bevorzugt die Lesart giräm gurum und faßt diese Worte als Apposition zu Visvesvaram.
3) Über ‘Konkomitanz’ und ‘Ausschließung’ s. § XLVIII und über ‘Fehlgehen’ § LIII.
4) N. liest ‘die Kädambarl u. s. w.’ Ebenso die Mitabhäshini zur Saptapadärtlu, Benares
1893, p. 1. — Kiranävali ist der Titel von Udayanächäryas unvollendetem Kommentar zu Pra-
sastapädas Kommentar zum Vaiseshikasütra.
 
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