Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ANNAMBHATTAS TARKASAMGRAHA UND DtPIKÄ. § LXI, LXII. 41
das Verstandenwerden des Gegenstandes der Worte ohne einen langen Zwischenraum. (Im
Text ist das Wort) ‘Aussprechen’ gebraucht1), da (dieses) jenes (nämlich das Verstanden-
werden) befördert.
§ LXI. Fortsetzung.
Ein Ausspruch, dem Abhängigkeit u. s. w. fehlen, ist kein Erkenntnismittel.
Z. B. sind die Worte ‘die Kuh, das Pferd, der Mann, der Elephant’ kein Er-
kenntnismittel, da ihnen die Abhängigkeit fehlt. (Der Satz): ‘er sprenge mit
Feuer’ ist kein Erkenntnismittel, da ihm die Vereinbarkeit fehlt. Wenn Worte
wie ‘bringe’ (und) ‘die Kuh’ nicht nach einander, (sondern) mit einem Zwischen-
räume von drei Stunden ausgesprochen werden, so sind sie kein Erkenntnismittel,
da ihnen die Nachbarschaft abgeht.
“Die Kuh, das Pferd” u. s. w. — Siehe (auf S. 40) ein (anderes) Beispiel der fehlenden
Abhängigkeit, (nämlich) ‘der Topf das Objektsein’ u. s. w.
§ LXII. Der Ausspruch.
Der Ausspruch ist zweifach : vedisch und weltlich. Die vedischen sind sämmt-
lich Erkenntnismittel, da sie von Gott gesprochen sind. Unter den weltlichen
aber sind (nur) diejenigen Erkenntnismittel, welche von glaubwürdigen Männern
gesprochen sind; (alle) anderen sind keine Erkenntnis mittel.
(Mit den Worten) “der Ausspruch” u. s. w. teilt er den Ausspruch ein. (Mit den
Worten) “die vedischen sind sämmtlich” u. s. w. gibt er die Besonderheit der vedischen
(Aussprüche) an.
E i n w u r f.
Wie kann der Veda von Gott gesprochen sein, da er anfangslos ist?2)
Erwiderung.
Der Veda muß von einer Person herrühren, da er eine Menge von Aussprüchen ist,
wie das Bhärata u. s. w. Und es ist nicht etwa die (fehlende) Bedingung der Besitz eines
Verfassers, dessen man sich erinnert. Denn (dieser) durchdringt das Beweismittel 3), da auch
beim Veda Gautama u. s. w. vermittelst der ununterbrochenen Reihe von Schülern sich
des Verfassers erinnerten, und da ein heiliger Text (erklärt): ‘Aus diesem sich kasteienden
(Prajäpati) entstanden die drei Vedas.’4)
E i n w u r f.
Die Buchstaben (yarna} sind ewig auf Grund der Wiedererkennung: ‘Dies ist derselbe
G-Laut, (den ich früher gehört habe)’. Wie kann somit der Veda vergänglich sein?
1) N. liest uktam statt yuktam.
2) Der Opponent ist ein Mimäriisaka. — N.
3) Während eine (fehlende) Bedingung das Beweismittel nicht durchdringt; s. § LVI.
4) Dies ist ein gekürztes Zitat aus Satapathdbrahmana, XI, 5, 8; vgl. Muirs Original Sanskrit
Texts, Vol. III, p. 4 f.
Abhandlungen d. K. Ges. d. Wiss. zu Göttingen. Phil.-hist. Kl. N. F. Band 9, 6
 
Annotationen