ein Scepterstab hinzuzudenken? Neben ihm ein
Thier (Schaf? Hund?), sich anschmiegend.
478. Etruskische Porträtbüste einer Frau; neu
sind Nasenspitze Kinn Hals und Büste (mit den vorn
zusammengeknüpften Flechten). Zu beachten ist die
kunstvolle Frisur.
481 (617). Zu demselben Sarkophag (zwischen
vier Seulen die Unterwelts-Thür und rechts und links
je ein Camillus, der eine mit Patera und Urceus, der
andere mit Korb) gehört auch no. 473: zwischen vier
Seulen ein Mann und zwei Frauen, die eine mit einer
Tafel.
484. Frauenbüste in Schleier (der auf dem Kopfe
dieselben beiden kleinen Erhöhungen bildet wie bei der
älteren Ilerculanensischen Gewandstatue in Dresden
no. 163: abg. zB. Miiller-Wieseler DaK. I 68, 372); neu
Nase und Kinn, Einiges am Schleier, Büste. Das Haar
ist einfachst zurückgescheitelt. Sehr ansprechend im
Eindruck; könnte wol aus Campanien stammen?
500 (645). Sarkophag mit der Darstellung von
achtzehn Knaben, die mit Steinchen oder Nüszen
spielen. So grob und gewöhnlich die Arbeit ist, so
reizend sind die Composition und die Motive, die
Cavedoni (p. 68 s) nicht richtig erkannt hat. Die
wenigen Ergänzungen sind richtig ausgeführt. Es
ist, so viel ich ersehe, die vollständigste Replik
unter allen bis jetzt erhaltenen oder mir bekannt
gewordenen Sarkophagreliefs mit ähnlichen Darstel-
lungen42). Die Darstellung auf dem Sarkophag in
««) Hierher gehören:
I Serie.
a Sarkophag in Catajo.
B Vaticanischer Sarkophag (dreizehn Kinder): abg.
und besprochen von Melchiorri Atti dell' Acc. pontif. II
p. 147 ss.
c Sarkophag (zwölf Knaben) aus Ostia im Vatican:
abg. und bespr. von Gerhard Ant. Bildw. Tat. 65 und Prodr.
S. 309f; vgl. auch Hyperbor. Stud. I S. 147.
II Serie.
a Kindersarkophag (sieben Eroten), für ein christliches
Kind gemacht oder verwendet, einst im Cortile des Palazzo
Rondinini zu Rom: abg. Guattani Mon. ined. 1786 Maggio
Tav. 3; Becq de Fouquieres Jeux des Anc.2 p. 124; vgl.
CIGr. 9805.
b Sarkophagrelief' (einst Mattei, dann Campana) mit
sieben Kindern: abg. und bespr. von Friedländer Annali 1857
Tav. BC. p. 142 ss (eine moderne Copie in Ince Blundell
Hall: Michaelis Arch. Ztg.1874 S. 80, 247).
Welcher Serie der Sarkophag Lansdownehouse bei
Michaelis Arch. Ztg. 1874 S. 35, 4 angehört, vermag ich nicht
zu sagen; das Gleiche gilt vorläufig von dem Sarkophag, der
im Codex Coburgensis abgebildet ist, und kurz beschrieben
wird von Matz Monatsber. der Berl. Akad. 1871 S. 497, 238.
Catajo (a) zerfällt in drei Gruppen; Cavedoni's
dritte und vierte Gruppe bilden nur eine Scene oder
Gruppe. Die erste Gruppe zur Linken hat unser
Sarkophag (a) gemein mit dem Ostiensischen (c):
fünf Knaben, die mit Steinchen oder Nüszen spielen43).
Die zweite Scene, in welcher zwei Spieler (die unter-
einander uneinig geworden sind) handgreiflich werden
und sich prügeln, findet sich auf dem Sarkophag B
wieder, nur dasz auf der Darstellung in Catajo (Ä)
noch auszerdem zwei zuschauende Gespielen zugegen
sind. Die letzte Gruppe endlich haben wieder a und
i? gemein44), nur kommen auf dem Relief in Catajo
noch drei zuschauende Knaben mehr hinzu, von
denen zwei am rechten Ende des Sarkophags stehen;
die Stein- oder Nuszhaufen auf der Erde sind zum
Theil beschädigt.
529 (685). Torso einer Frau, welcher, wie Conze
S. 98* nicht ohne Wahrscheinlichkeit annimmt, aus
Griechenland stammt; ohne jeden Anhalt zu einer Leda
ergänzt.
545 (704). Die sog. Sabina beurtheilt Conze S. 94*
j wie gewöhnlich richtig; ich habe mir übrigens 'beide
Fuszspitzen' als ergänzt notiert.
554 (712). Kolossaler Kopf eines Barbaren-
kriegers, den Cavedoni (p. 72 s.) mit Unrecht für
Commodus hält. Ergänzt sind die Nase die Büste und
Vieles am Löwenfell; die Augäpfel sind angedeutet.
Der Krieger, der nur ein Schnurbärtchen hat, trägt
das Löwenfell über dem Helm, dessen Backenlaschen
mit einer Reiterfigur und einer hockenden trauern-
den45) Frau verziert sind. Decorative Arbeit von
groszer Wirkung. Erinnert im Styl sehr an die
kolossalen Reliefsculpturen der Pergamenischen Ära
im Berliner Museum (kurz erwähnt von Curtius
Berl. Akad. Abb. 1872 S. 62) und gehört gewiss der
Pergamenischen Kunstrichtung und Kunstblüte an.
629. Kopf des Vitellius, der aber unzweifelhaft
modern ist; vgl. dazu oben S. 15, 292.
*3) Auf dem Sarkophag B sind es bei ziemlich gleicher
Darstellung fünf 'Mädchen', die sich an demselben Spiel er-
getzen.
") Das hier gespielte Spiel — heute in Italien 'delle
castella' genannt (Melchiorri 1. c.) — findet sich auch auf C
dargestellt, aber in abweichender Darstellung. Die Stellen der
Alten vgl. bei Wilamowitz-Möllendorff Comment. philol. in
hon. Mommseni p. 398.
*5) Sie umfaszt mit beiden Händen ihr eines Knie; vgl.
dazu Paus. X 31, 5.
Thier (Schaf? Hund?), sich anschmiegend.
478. Etruskische Porträtbüste einer Frau; neu
sind Nasenspitze Kinn Hals und Büste (mit den vorn
zusammengeknüpften Flechten). Zu beachten ist die
kunstvolle Frisur.
481 (617). Zu demselben Sarkophag (zwischen
vier Seulen die Unterwelts-Thür und rechts und links
je ein Camillus, der eine mit Patera und Urceus, der
andere mit Korb) gehört auch no. 473: zwischen vier
Seulen ein Mann und zwei Frauen, die eine mit einer
Tafel.
484. Frauenbüste in Schleier (der auf dem Kopfe
dieselben beiden kleinen Erhöhungen bildet wie bei der
älteren Ilerculanensischen Gewandstatue in Dresden
no. 163: abg. zB. Miiller-Wieseler DaK. I 68, 372); neu
Nase und Kinn, Einiges am Schleier, Büste. Das Haar
ist einfachst zurückgescheitelt. Sehr ansprechend im
Eindruck; könnte wol aus Campanien stammen?
500 (645). Sarkophag mit der Darstellung von
achtzehn Knaben, die mit Steinchen oder Nüszen
spielen. So grob und gewöhnlich die Arbeit ist, so
reizend sind die Composition und die Motive, die
Cavedoni (p. 68 s) nicht richtig erkannt hat. Die
wenigen Ergänzungen sind richtig ausgeführt. Es
ist, so viel ich ersehe, die vollständigste Replik
unter allen bis jetzt erhaltenen oder mir bekannt
gewordenen Sarkophagreliefs mit ähnlichen Darstel-
lungen42). Die Darstellung auf dem Sarkophag in
««) Hierher gehören:
I Serie.
a Sarkophag in Catajo.
B Vaticanischer Sarkophag (dreizehn Kinder): abg.
und besprochen von Melchiorri Atti dell' Acc. pontif. II
p. 147 ss.
c Sarkophag (zwölf Knaben) aus Ostia im Vatican:
abg. und bespr. von Gerhard Ant. Bildw. Tat. 65 und Prodr.
S. 309f; vgl. auch Hyperbor. Stud. I S. 147.
II Serie.
a Kindersarkophag (sieben Eroten), für ein christliches
Kind gemacht oder verwendet, einst im Cortile des Palazzo
Rondinini zu Rom: abg. Guattani Mon. ined. 1786 Maggio
Tav. 3; Becq de Fouquieres Jeux des Anc.2 p. 124; vgl.
CIGr. 9805.
b Sarkophagrelief' (einst Mattei, dann Campana) mit
sieben Kindern: abg. und bespr. von Friedländer Annali 1857
Tav. BC. p. 142 ss (eine moderne Copie in Ince Blundell
Hall: Michaelis Arch. Ztg.1874 S. 80, 247).
Welcher Serie der Sarkophag Lansdownehouse bei
Michaelis Arch. Ztg. 1874 S. 35, 4 angehört, vermag ich nicht
zu sagen; das Gleiche gilt vorläufig von dem Sarkophag, der
im Codex Coburgensis abgebildet ist, und kurz beschrieben
wird von Matz Monatsber. der Berl. Akad. 1871 S. 497, 238.
Catajo (a) zerfällt in drei Gruppen; Cavedoni's
dritte und vierte Gruppe bilden nur eine Scene oder
Gruppe. Die erste Gruppe zur Linken hat unser
Sarkophag (a) gemein mit dem Ostiensischen (c):
fünf Knaben, die mit Steinchen oder Nüszen spielen43).
Die zweite Scene, in welcher zwei Spieler (die unter-
einander uneinig geworden sind) handgreiflich werden
und sich prügeln, findet sich auf dem Sarkophag B
wieder, nur dasz auf der Darstellung in Catajo (Ä)
noch auszerdem zwei zuschauende Gespielen zugegen
sind. Die letzte Gruppe endlich haben wieder a und
i? gemein44), nur kommen auf dem Relief in Catajo
noch drei zuschauende Knaben mehr hinzu, von
denen zwei am rechten Ende des Sarkophags stehen;
die Stein- oder Nuszhaufen auf der Erde sind zum
Theil beschädigt.
529 (685). Torso einer Frau, welcher, wie Conze
S. 98* nicht ohne Wahrscheinlichkeit annimmt, aus
Griechenland stammt; ohne jeden Anhalt zu einer Leda
ergänzt.
545 (704). Die sog. Sabina beurtheilt Conze S. 94*
j wie gewöhnlich richtig; ich habe mir übrigens 'beide
Fuszspitzen' als ergänzt notiert.
554 (712). Kolossaler Kopf eines Barbaren-
kriegers, den Cavedoni (p. 72 s.) mit Unrecht für
Commodus hält. Ergänzt sind die Nase die Büste und
Vieles am Löwenfell; die Augäpfel sind angedeutet.
Der Krieger, der nur ein Schnurbärtchen hat, trägt
das Löwenfell über dem Helm, dessen Backenlaschen
mit einer Reiterfigur und einer hockenden trauern-
den45) Frau verziert sind. Decorative Arbeit von
groszer Wirkung. Erinnert im Styl sehr an die
kolossalen Reliefsculpturen der Pergamenischen Ära
im Berliner Museum (kurz erwähnt von Curtius
Berl. Akad. Abb. 1872 S. 62) und gehört gewiss der
Pergamenischen Kunstrichtung und Kunstblüte an.
629. Kopf des Vitellius, der aber unzweifelhaft
modern ist; vgl. dazu oben S. 15, 292.
*3) Auf dem Sarkophag B sind es bei ziemlich gleicher
Darstellung fünf 'Mädchen', die sich an demselben Spiel er-
getzen.
") Das hier gespielte Spiel — heute in Italien 'delle
castella' genannt (Melchiorri 1. c.) — findet sich auch auf C
dargestellt, aber in abweichender Darstellung. Die Stellen der
Alten vgl. bei Wilamowitz-Möllendorff Comment. philol. in
hon. Mommseni p. 398.
*5) Sie umfaszt mit beiden Händen ihr eines Knie; vgl.
dazu Paus. X 31, 5.