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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Henniger, Hans: Neue holländische Eigenheime
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0077

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»BOTTELHOF« IN NUNSPEET/GELDERLAND

BLICK AUF DIE EINFAHRT DER GARAGE

NEUE HOLLÄNDISCHE EIGENHEIME

"f7"7"enn von holländischer Baukunst die Rede ist,
handelt es sich in erster Linie immer um bürger-
liche Architektur. Wir denken an die Wohnhäuser,
die sich straßauf straßab aneinanderreihen, an die
langen Zeilen der Speicherbauten an den Kanälen,
sowie an den Kleinwohnungs- und Landhausbau.

In dieser schlicht verwirklichten Zweckidee liegt
auch die Eigenart und Stärke der modernen hollän-
dischen Baukunst, die durchaus als bodenständig
bezeichnet werden muß und in ihrer herben Farbig-
keit von hohem Reiz ist. Man muß es einmal selbst
gesehen haben, wie sich die Bauten in den Kanälen
spiegeln, wenn sie hinter Baumreihen hervortreten
und im Nebellicht der Meeresatmosphäre aufglänzen
und so die holländische Landschaft auf ganz eigen-
artige Weise akzentuieren.

Was aber der niederländischen Baukunst zu allen
Zeiten den eigenen Charakter gegeben hat und auch
heute noch verleiht, ist die natürliche Einheitlichkeit

1940. III. 1

und die Fülle, Freiheit und Mannigfaltigkeit inner-
halb dieser Einheitlichkeit. Hierfür sind auch die
beiden Bauten der holländischen Architekten Briet
und Rebel, so verschieden sie sich im einzelnen
darstellen, ein schönes Beispiel. Ob sie sich enger an
die Tradition anlehnen, wie das stattliche Landhaus
in Huizen, oder freier gestaltet sind, wie das kleine
Atelierhaus in Hilversum, sie sind beide gleicher-
weise charakteristisch für das gegenwärtige Gesicht
des holländischen Landhausbaues, so daß sie nahezu
als Musterbeispiele bezeichnet werden können. Dar-
über hinaus aber sind sie typisch für die nieder-
ländische Baukunst überhaupt; denn der Landhaus-
bau nimmt im Schaffen der meisten holländischen
Architekten den bedeutendsten Platz ein.

Die Bauart dieser Häuser kehrt in allen Teilen des
Landes wieder, hier häufiger, dort seltener, und es ist
bezeichnend, daß man vor ihnen nicht an einen be-
stimmten Stil oder eine bestimmte Zeit denkt, denn
 
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