»LANDHAUS AM SÜDHANO DES HASENBERGS« NATUROELBER PUTZ, DACH: DUNKLE PFANNEN, LADEN GRAUBRAUN GESTRICHEN
BAU- UND RAUMGESTALTUNG UNSERER ZEIT
ZU DEN ARBEITEN DES ARCHITEKTEN PAUL STOHRER-STUTTGART
Zur Aufgabe des Architekten gehört die Ausprä-
gung der geistigen Gegebenheiten, welche als
Zeit- und Volksgeist die innere Führung seiner Arbeit
liefern. Die konkreten Bauzwecke, denen diese in
den Einzelfällen dient, spielen demgegenüber bloß
die Rolle des Stoffes.
Paul Stohrer tritt mit den hier gezeigten Arbeiten,
die nur einen Teilausschnitt aus seinem Schaffen
der letzten Jahre darstellen, zum ersten Male vor
die breitere Öffentlichkeit. Da er in diesen Arbeiten
sehr verschiedene Aufgaben behandelt - einmal ein
ländliches Wohnhaus, in zwei andern
Fällen Räume aus Gaststättenbetrieben,
die ihre ganz besonderenAnf orderungen
stellten - ermöglichen sie einen Über-
blick über die Breite und Vielseitigkeit
seines Schaffens. Paul Stohrer ist aus
der Stuttgarter Schule hervorgegangen.
Studien und vielfache Zusammenarbeit
mit Kollegen und Künstlern erschlossen
ihm weitere Gestaltungswege und lie-
ßen namentlich auch Anregungen der
Wiener Schule in seinem Schaffen gel-
tend werden. Man sieht diese verschie-
denen Antriebe bei Stohrer in einer
kraftvollen, aktiven Persönlichkeit zu-
sammengefaßt. Spricht in den genann-
1940. IV. 1
ten Gasträumen mehr die formenreiche Phantasie und
die Gabe zur Erzeugung einer stimmunggesättigten
Atmosphäre, so waltet im Landhausbau mehr die
Gabe der klaren, großzügig-praktischen Disposition.
Das erwähnte Landhaus liegt am Südhang des
Hasenbergs in Stuttgart. In ihm war eine reizvolle,
für das Stuttgarter Baugelände typische Aufgabe zu
lösen: ein »Hanghaus«, wie es rings in tausendfachen
Abwandlungen die Höhen um den weiten Talkessel
beherrscht, mit oft schwierigen und deshalb inter-
essanten Niveauverhältnissen. Das Haus wurde im
BAU- UND RAUMGESTALTUNG UNSERER ZEIT
ZU DEN ARBEITEN DES ARCHITEKTEN PAUL STOHRER-STUTTGART
Zur Aufgabe des Architekten gehört die Ausprä-
gung der geistigen Gegebenheiten, welche als
Zeit- und Volksgeist die innere Führung seiner Arbeit
liefern. Die konkreten Bauzwecke, denen diese in
den Einzelfällen dient, spielen demgegenüber bloß
die Rolle des Stoffes.
Paul Stohrer tritt mit den hier gezeigten Arbeiten,
die nur einen Teilausschnitt aus seinem Schaffen
der letzten Jahre darstellen, zum ersten Male vor
die breitere Öffentlichkeit. Da er in diesen Arbeiten
sehr verschiedene Aufgaben behandelt - einmal ein
ländliches Wohnhaus, in zwei andern
Fällen Räume aus Gaststättenbetrieben,
die ihre ganz besonderenAnf orderungen
stellten - ermöglichen sie einen Über-
blick über die Breite und Vielseitigkeit
seines Schaffens. Paul Stohrer ist aus
der Stuttgarter Schule hervorgegangen.
Studien und vielfache Zusammenarbeit
mit Kollegen und Künstlern erschlossen
ihm weitere Gestaltungswege und lie-
ßen namentlich auch Anregungen der
Wiener Schule in seinem Schaffen gel-
tend werden. Man sieht diese verschie-
denen Antriebe bei Stohrer in einer
kraftvollen, aktiven Persönlichkeit zu-
sammengefaßt. Spricht in den genann-
1940. IV. 1
ten Gasträumen mehr die formenreiche Phantasie und
die Gabe zur Erzeugung einer stimmunggesättigten
Atmosphäre, so waltet im Landhausbau mehr die
Gabe der klaren, großzügig-praktischen Disposition.
Das erwähnte Landhaus liegt am Südhang des
Hasenbergs in Stuttgart. In ihm war eine reizvolle,
für das Stuttgarter Baugelände typische Aufgabe zu
lösen: ein »Hanghaus«, wie es rings in tausendfachen
Abwandlungen die Höhen um den weiten Talkessel
beherrscht, mit oft schwierigen und deshalb inter-
essanten Niveauverhältnissen. Das Haus wurde im