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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Verwandlung einer Wohnung: Architekt: Prof. Fritz August Breuhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0141

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INNEN-DE KORATION

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VERWANDLUNG EINER WOHNUNG

ARCHITEKT: PROF. FRITZ AUGUST BREUHAUS

Die Umgestaltung einer Wohnung, die Verwand-
lung von Räumen und ihre Abstimmung auf die
Bedürfnisse und Wunschvorstellungen des neuen Be-
sitzers gehören zu den schwierigsten und darum reiz-
vollsten Aufgaben des Architekten. Die zu überneh-
menden »feststehenden« Gegebenheiten des Vorhan-
denen setzen unelastische Grenzen und legen Be-
schränkungen auf. Diese Hemmungen ohne Verge-
waltigung zu überwinden, vermögen nur schöpfe-
rische Phantasie und ein absolutes Raumgefühl. Das
intuitive Einfühlen in die immanenten Entwicklungs-
möglichkeiten der Räume und ihrer Zuordnung, die
irrtumsfreie Vorhersicht des Geplanten und Bezweck-
ten, sind die unerläßlichen Voraussetzungen für ein
gutes Gelingen des Unternehmens. Es gilt, in der ver-
wandelten Umwelt Geist und Gesinnung des neuen
Bewohners so selbstverständlich einziehen zu lassen,
als ob es sich nicht um eine Umgestaltung, sondern
um eine ungebundene, freie Neuschöpfung handelt.
Eine Wohnung, die dem Besucher verraten würde,

daß sie umgebaut ist, bewiese zugleich, daß es dem
Architekten nicht ganz gelungen ist, eine organische
Lösung der ihm gestellten Aufgabe zu finden. Manche
Um- und Einbauten zwingen und zwängen alte Räu-
me in eine neue Gestalt derart, daß die so veränderte
Wohnung gleichsam immer fremd im Hause bleibt.

Wir zeigen heute Bilder von einem Wohnungsum-
bau in Jägerndorf durch Prof. Fritz August Breuhaus,
bei dem der vorhandene Bau gegen die Neuformung
einen Widerstand zu leisten schien, der sich nur
durch die in langer Erfahrung gereifte künstlerische
Sicherheit desArchitekten erfolgreich überwinden ließ.
So konnte dem neuen Bewohner, den Beruf und Nei-
gung zur geselligen, unaufdringlichen Repräsentation
bestimmen, eine Umwelt geschaffen werden, die ihm
selber eine behagliche Wohnstätte bietet, zugleich
aber auch sich freundlich dem Gast öffnet.

Die Eingangshalle (Abb. gegenüber), befreit von
unnötigen Einrichtungsgegenständen, will durch
Gradlinigkeit und klare Proportionen, die von der sau-
 
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