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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Ein Berliner Vorort-Wohnhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0169

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TERRASSE UND TÜREN ZUM ESSZIMMER

ENTW. ARCHITEKT FRITZ GLANTZ - BERLIN

EIN BERLINER VORORT-WOHNHAUS

Bei dieser Arbeit des Berliner Architekten Fritz
Glantz galt es vor allem, gewisser Schwierig-
keiten Herr zu werden,die sich aus der Spannung zwi-
schen dem vorgeschriebenen Bebauungsplan und der
besonderen Art der Raumbedürfnisse ergaben. Nach
dem Wunsche des Bauherrn waren alle Tageswohn-
räume samt der Küche im Erdgeschoß unterzubrin-
gen, so daß für dieses der weitaus größere Raumbedarf
bestand. Auf der andern Seite forderte der behördliche
Bebauungsplan aber 2 Vollgeschosse mit genau fest-
gelegten Traufen- und Sockelhöhen. Die Planung
mußte also von »oben« her gelöst werden, d. h. das
obere Vollgeschoß wurde maßgebend für die Haupt-
dimensionen des Grundrisses. Dem größeren Raum-
bedarf des Erdgeschosses wurde dabei in der Weise
Rechnung getragen, daß das Speisezimmer als Anbau
mit einer anschließenden Terrasse in das Garten-
gelände vorgeschoben wurde (vgl. Abb. oben). Die
Terrasse bildet eine Örtlichkeit für sich und ist als
solche durch das pfeilergetragene Dach betont.

Weiter wurde die Grundrißgestaltung bestimmt

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durch die Forderung, daß die Diele gelegentlich als
ungestörter, wohnlicher Aufenthaltsraum benützt
werden könne. Dies führte zur Abgliederung eines
Wirtschaftsteils, in welchem Garderobe, Küche, An-
richte so beisammen liegen, daß die Diele weder zum
Öffnen der Haustüre noch zum Anrichten durch-
schritten zu werden braucht.

Vom Eingang aus betritt man zunächst einen klei-
nen Vorraum, der zugleich die Kleiderablage enthält;
er ist mit elfenbeingetönter Wachsfarbe gestrichen,
die Metallteile sind verchromt. Von da geht es links
zur Diele (Abb. S. 161, mit Durchblick zum Vorraum
durch die Tür im Hintergrund). In ihr setzt die Treppe
zum Obergeschoß an. Die Wände sind mit elfenbein-
farbener, zitronengelb überspritzter Rauhfasertapete
bekleidet. Im gleichen Ton, nur etwas dunkler, sind
auch die Fußleisten und Türflächen, die Treppenwan-
gen sowie die Stoßstufen gehalten, während die Tritt-
stufen ein abgestimmtes Grau zeigen. Die Treppe
deckt ein roter Läufer; rot ist auch der Grund der Vor-
hänge, die ein Blumenmuster in Weiß und Gelb tragen.
 
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