Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

DOI Artikel:
Deutsche Wohnkultur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0210

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
200

INNEN-DEKORATION

tung und Umriß entsprechen, sie im Ausdruck har-
monisch ergänzen und ihre Eigenart unterstreichen.
- Alle diese Möbel zeigen eine klare Struktur und
eine überlegene, erstaunlich feinsinnige Durchbil-
dung. Und ihr Zusammenklang mit Geräten und
Teppichen, Vorhängen und Bildern schafft eine Atmo-
sphäre von Klarheit, Frische und Erlesenheit.

Was von der Zusammenstellung innerhalb der ein-
zelnen Kojen gesagt werden konnte: daß die Teile
sich in organischer Gliederung zum Bild zusammen-
schließen - das gilt in gleichem Maße auch für die
Ausstellung als Ganzes. Gesamtbild und Raumfolge
sind mit sehr geschickten Mitteln zu einer einheit-
lichen Wirkung gebracht. Der zur Verfügung gestellte
Saal erhielt durch Einziehung einer neuen Seiten-
wand und die Einfügung eines erhöht angebrachten
Parkettfußbodens unter den Kojen eine veränderte
Gestalt, die nun einen sehr ansprechenden Rahmen
für die Ausstellungsfolge abgab. Als Gelenk zwischen
dem Eingangsraum und dem Hauptsaal wurde durch
Vorhänge eine Nische gebildet, die den »festlich ge-
deckten Tisch« aufnahm (Abb. S. 193). Mit dieser
Nische wird vor dem Eintritt in den eigentlichen Aus-
stellungsraum ein neuer, markanter Blickpunkt ge-
schaffen, und zugleich dem Weg, den der Besucher

zurückzulegen hat, eine klare Führung gegeben. Die
übersichtliche räumliche Gliederung setzt sich im
großen Saal fort, wo Tischvitrinen den Rhythmus der
Kojenfolge begleiten. Alles ist dazu angetan, den Be-
sucher auf eine kulturvolle und wohltuende Weise
aufzunehmen, in den besonderen Charakter der Aus-
stellung einzuführen und zu neuen Eindrücken unauf-
fällig weiterzuleiten. Und ein Reichtum an Einfällen
läßt die Schau viel umfassender erscheinen, als sie in
Wahrheit ist.

Abschließend darf gesagt werden, daß durch kon-
sequentes Festhalten an einem frei entworfenen idea-
len Plan und durch die Beschränkung auf das wirk-
lich Wesentliche eine nicht leichte Aufgabe in ihrer
Weise vollendet gelöst worden ist. Es kann kein
Zweifel darüber bestehen, daß die werbende Wirkung
dieser Ausstellung groß war. Diese Wirkung wird auch
in wirtschaftlicher Hinsicht bedeutungsvoll werden,
trotzdem die Absichten, die den Aufbau der deutschen
Abteilung bestimmten, lediglich auf kulturelle Ziele
gerichtet waren. - Daß eine Ausstellung von so gro-
ßem erzieherischen Wert und so hoher Qualität mitten
im Kriege geschaffen werden konnte, ist ein schöner
Beweis für die Leistungsfähigkeit der deutschen In-
dustrie und die Tatkraft der verantwortlichen Leitung.

»SCHLAFZIMMER« RIEGELAHORN MIT GESCHALTEM WEIDENGEFLECHT. - ENTW. H. GRETSCH, AUSF.'.MQNCH—FÖRTH
STOFFE LINDGRÜN, LEHNSESSEL MIT BRAUNSCHWARZ-GRÜNEM DRUCKSTOFF: KALMAR —WIEN. - FOTO: CR1MELLA
 
Annotationen