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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Frauen schmücken sich
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0222

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212

INN EN-DE KORATI ON

FRAUEN SCHMÜCKEN SICH, wenn sie zum Feste
gehen. Sie bringen edle Steine und edle Metalle in
Verbindung mit ihrer körperlichen Erscheinung und
heben diese damit in einen Bereich weiterer und
dauernder Werte. Die Stimmung eines Festes — was
ist sie andres als das Hineingehobenwerden unsrer
alltäglichen Existenz in einen höheren, schwungvol-
leren Zusammenhang? Analog wirft der Schmuck das
Leuchten einer ungemeinen, schönen Wertwelt über
die leibliche Erscheinung. Schmuck will dabei, wenn
er im rechten Geiste gestaltet ist, nicht verschönern,
sondern bestätigen; er soll nicht verändern, sondern
Wesen sinnvoll hervorheben. Die Kette folgt als be-

gleitende Melodie den Linien von Hals und Nacken,
der Armreif läßt die Armlinie, die er unterbricht, desto
schwungvoller ansteigen. Nach Farbe und Form webt
der Schmuck der körperlichen Erscheinung einen zu-
sätzlichen Beziehungsreichtum ein durch die stummen
Hilfen dessen, was blitzt und schimmert. Vor allem
aber ist es die kunstreiche Form, dieser geistige Wert,
der die Schmuckwirkung trägt: eine Huldigung
der Kunst, welche die Geschmückte erhöht. Denn
eines von Meisterhand geschaffenen Schmuckstückes
wert zu sein durch eigne Anmut und Schönheit,
durch Vornehmheit des Wesens und Gebarens, das
ist keine gering zu schätzende Bewährung. - h. r.

Foto
Lasi

»goldner anhänger und ohrringe« robert fischer - schwab. gmünd
 
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