Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

DOI Artikel:
Ponti, Gio: Italienische Wohnungskunst auf der Triennale
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0235

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INN EN-DEKORATION

225

mehr in allerlei Anwendungen als Friese, Wandfelder,
Bänder, Skulpturen (der weibliche Torso im Hinter-
grund ist eine Arbeit des Bildhauers Remuzzi). Aus
Marmor besteht auch der schwere, säulengetragene
Tisch. Materialverwandt stellen sich dazu blinkende
Metallrohrsessel aus einer Aluminium-Legierung mit
rupfenbespannter Polsterung. Die Deckenleuchte ist
als ein System von einfachen Lichtschalen aus lak-
kiertem Metall mit Kupfer gefaßt.

Noch besser vielleicht bringt der weitläufige
Schreibtisch auf Seite 236/37 das zum Vorschein, was
in der Abteilung für Büroeinrichtung bezweckt ist.
Er besteht aus slawonischer Eiche mit Kristallglas-
platten und ist für das Arbeitszimmer des technischen
Leiters einer Weberei bestimmt. Er hat eine Ausstat-
tung mit fachtechnischen Meßapparaten; der hier-
durch bedingte Bedarf an Absteilflächen, die dicht
um den Sitzplatz geschart sein müssen, hat die
Architekten (de Carli, Angeli, Olivieri) veranlaßt,
das Möbel als einen »Raum im Räume« zu gestalten,
technisch klar, doch zugleich höchst behaglich und
freundlich ansprechend, mit griffnahen Zügen und

Repositorien für Muster oder Zeichnungen versehen.

Eine weitere Sonderabteilung ist den Polster-
möbeln gewidmet. Kühnheit der Polsterverwendung,
daneben eine anmutig-kapriziöse Linie der Möbelge-
staltung spricht aus der Gruppe, die einen großen,
dreigeteilten Palisanderschrank, einen Damenschreib-
tisch und einen Metallrohrsessel vereinigt (Abb.
S. 215), eine Arbeit des Architekten Giovanni Pesta-
lozza. Der schöngegliederte, auf Metallstützen ru-
hende Schrank hat gepolsterte Türen mit einem groß-
blumigen Bezugstoff von Bevilacqua; zwischen den
Türflächen kommt das dunkelpolierte Holz friesartig
zur Geltung. Das Sesselgestänge trägt mit leichter
Geste die reizvoll angeordnete Polsterung mit der
kapitonnierten Rücklehne. Der Schreibtisch ist als
einfacher Kasten mit Kristallglasplatte gestaltet, der
auf gekreuzten Stützen aus vergoldeter Bronze ruht
und ganz mit einem rotgemusterten Silberstoff (von
Vittorio Ferrari) bespannt ist. Eine beschwingte, lie-
benswürdige Eleganz zeichnet diese Möbelgruppe aus.

Aus dem innigen Verhältnis, welches die neuita-
lienische Gestaltungsweise gerade zu den bedingten,
 
Annotationen