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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Ein Wohnhauspaar für geistige Arbeiter
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0257

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QUERSCHNITT »HAUS SCHUG« ENTWURF: ARCHITEKT OTTO ZOLLINGER-SAARBRÜCKEN

kargen Raumbedingungen erstaunlich schwungvolle
und großzügige Wirkungen abgewonnen. Der Wohn-
und Arbeitsabteil umfaßt eine große Bücherwand mit
ausklappbarem Arbeitstisch (Abb. S. 248 und 251),
sodann zwischen den Fenstern ein Ruhesofa und
endlich eine Fenstersitzgruppe mit Tisch, Sesseln und
Couch (Abb. S. 250). Die letztere ist auf drei Seiten
mit einem kräftigen Holzrahmen umschlossen, wo-
durch die Sitzgruppe eine festere räumliche Fassung
erhält. Indem die Rückwand der Couch genau auf
den niedrigen Bücherschrank trifft, der drüben als
Treppenwange der nach oben führenden Stiege dient,
bildet sie mit ihm eine Achse, welche die Scheidung
zwischen Wohn- und Speiseabteil schön betont (vgl.
Grundriß). Der Speiseabteil ist behaglich zwischen
die Außenwand und die Wand des einspringenden
Vorplatzes geborgen, liegt also in einem eignen »Ge-

häuse«, ohne daß die Verknüpfung mit dem Gesamt-
raum notleidet. Zu ihm gehört der Küchenaufzug
hinter der Couch, der Eßplatz mit rechteckigem
Tisch und das frei im Raum stehende Büfett, das mit
seiner festen Rückwand den Ansatz der Treppe zum
Dachgeschoß verbirgt. Gerade diese Treppenpartie
trägt mit ihrer reizvollen Lösung Wertvolles zur Be-
schwingung des Raumbildes bei; sie liefert anregende
Überschneidungen und bringt auch erwünschte Be-
wegung in die Deckenfläche. Das Büfett bildet mit
der benachbarten Eingangstür und den getäfelten
Wandteilen einen Zusammenhang, der sich in der
einheitlichen Behandlung des Holzwerks (Ahorn
hell natur mit braunen Abfassungen) bekundet. Der
Eßplatz hat Tageslicht von zwei, ja von drei Seiten;
zu ihm gehört speziell die Dreifenstergruppe und
das Einzelfenster an der Nordwestecke (Abb. S. 242).
 
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