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Vančura, Jiří: Prager Wohnräume
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0305
INNEN-DE KOR AT ION 295
»ESSZIMMER« TAPETE: BEIGE, STUHLSLTZE: SCHWEINSLEDER, ORIENT-TEPPICH
Mein eigenes Schaffen sucht seinen Standort da,
wo die neuen Tendenzen belebend wirksam werden,
aber zugleich vor der Ausartung in unbeherrschtes
dekoratives Formenspiel bewahrt bleiben. Die Rück-
sicht auf eine klare seelische Gesamtwirkung der
Räume steht im Vordergrund; Formvollendung und
Zweckmäßigkeit sollen sich auf gleicher Höhe be-
gegnen. Daneben ist meinen Arbeiten eine erziehe-
rische Einwirkung auf die Auftraggeber im Sinne
guter moderner Wohnarchitektur zugedacht. Be-
sonderer Wert wird überall auf die farbige Organi-
sation der Räume und auf eine ansprechende Füh-
rung des natürlichen und künstlichen Lichtes gelegt.
Diese Elemente kommen als eigentliche Träger der
Raumstimmung, des Wohnbehagens in Ansatz. Sie
sprechen unmittelbarer als die formale Gestaltung,
sie erreichen das Gemüt ohne Umweg und drücken
das Empfinden des Architekten am klarsten aus.
Die hier folgenden Abbildungen mögen dartun, wie
weit es gelungen ist, die angedeuteten Strebensziele
zu verwirklichen. Persönlich möchte ich zu dieser
Wiedergabe meiner Arbeiten in der »Innen-Deko-
ration« bemerken, daß ich sie unter dem Gesichts-
punkt einer künftigen kulturellen Arbeitsgemein-
schaft zwischen Deutschland und dem böhmisch-
mährischen Protektoratsgebiet begrüße. - j. v.
1940. X. 3*
»ESSZIMMER« TAPETE: BEIGE, STUHLSLTZE: SCHWEINSLEDER, ORIENT-TEPPICH
Mein eigenes Schaffen sucht seinen Standort da,
wo die neuen Tendenzen belebend wirksam werden,
aber zugleich vor der Ausartung in unbeherrschtes
dekoratives Formenspiel bewahrt bleiben. Die Rück-
sicht auf eine klare seelische Gesamtwirkung der
Räume steht im Vordergrund; Formvollendung und
Zweckmäßigkeit sollen sich auf gleicher Höhe be-
gegnen. Daneben ist meinen Arbeiten eine erziehe-
rische Einwirkung auf die Auftraggeber im Sinne
guter moderner Wohnarchitektur zugedacht. Be-
sonderer Wert wird überall auf die farbige Organi-
sation der Räume und auf eine ansprechende Füh-
rung des natürlichen und künstlichen Lichtes gelegt.
Diese Elemente kommen als eigentliche Träger der
Raumstimmung, des Wohnbehagens in Ansatz. Sie
sprechen unmittelbarer als die formale Gestaltung,
sie erreichen das Gemüt ohne Umweg und drücken
das Empfinden des Architekten am klarsten aus.
Die hier folgenden Abbildungen mögen dartun, wie
weit es gelungen ist, die angedeuteten Strebensziele
zu verwirklichen. Persönlich möchte ich zu dieser
Wiedergabe meiner Arbeiten in der »Innen-Deko-
ration« bemerken, daß ich sie unter dem Gesichts-
punkt einer künftigen kulturellen Arbeitsgemein-
schaft zwischen Deutschland und dem böhmisch-
mährischen Protektoratsgebiet begrüße. - j. v.
1940. X. 3*