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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0307

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INNEN-DEKORATION

297

»SITZPLATZ IM WOHNRAUM« ROT-WE1SS GESTREIFTE POLSTERBEZÜGE, WE1SS-BRAUNER FENSTER VORHANG

ZU DEN BILDERN. Unsere Folge umfaßt zwei
Wohnraumgruppen, welche übereinstimmend
das Streben des Architekten bekunden, mit Hilfe aus-
drucksvoller, sprechender Elemente Raumbilder auf-
zubauen, die das Gemüt unmittelbar mit freund-
lichen Vorstellungen anreden. Als hauptsächliche
Mittel dienen hierzu schöne Stoff- und Farbenwerte,
eine warmblütige, handwerksechte Möbelkonstruk-
tion und eine durchdachte Raumgliederung, welche
verschiedentlich einzelne Sonderräume im selben
Zimmer entstehen läßt. So setzt sich z. B. im Wohn-
zimmer Dr. B. der zur Bücherwand gehörige Ar-
beitswinkel (Abb. S. 292) auf bestimmte Weise gegen
die Sitzgruppe vor dem Kamin ab (Abb. S. 293). Die
Bücherei umfaßt als kräftiger Holzumbau aus dunk-
ler Eiche die zum Eßzimmer führende Tür (Abb.
S. 294) und gibt dieser, wie der ganzen Wand, eine
feste tektonische Note. Ein Lese- und Arbeitstisch in
kerniger Pultform, mit einer Plattenbespannung aus
hellem Leder und einem schönen schmiedeeisernen
Leuchter, gesellt sich hinzu. Das dunkle Holzwerk
hebt sich von der beigefarbenen Tapete wirksam ab.
Zu der Sitzgruppe vor dem aus Ziegeln gemauerten

Kamin gehört ein breites Polstersofa mit blaugrünem
Kretonnebezug, ein ziegelrot bespannter Lehnsessel
und eine Sitztruhe mit lose aufgehängten Rücken-
polstern. An allen Geräten bemerkt man charakter-
volle Formen und Profile im Geist des alten Bürger-
hauses und der alten Tischlerwerkstatt. Der Glastüre
beim Kamin wird eine diagonale Übergitterung zum
Schmuck. - Dieselbe Note formenfroher handwerk-
licher Gestaltung klingt in dem benachbarten Eß-
zimmer an (Abb. S. 295). Der Tisch ist als Wangen-
tisch mit derber Stegverbindung gefaßt, die Stühle
geben mit ihren schweinsledernen Bezügen, ihren
Stablehnen und geschweiften Rückenleisten ein be-
lebtes Bild. Die Deckenleuchte aus Bandeisen, mit
Seilen an gekreuzten Holzleisten befestigt, schlägt
den gemütlich-derben Ton des Matrosenstils an (Abb.
S. 299). Auch hier sind die Wände beige tapeziert.

Zur Wohnung Dr.-Ing. K. gehören die in den
folgenden Bildern gezeigten Ausschnitte aus dem
Wohnraum, dem Herrenzimmer und dem Schlaf-
zimmer. Im Wohnraum (Abb. S. 296-298) hat die
Kaminwand eine besonders liebevolle Durchbildung
erfahren. Sie umfaßt außer der Feuerstelle und zwei
 
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