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In dem Bibliothekszimmer
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INN EN-DEKORATION
351
IN DEM BIBLIOTHEKZIMMER von Schreiber-
Hamburger Werkstätten, eingerichtet im Hause
W. in Falkenstein bei Blankenese, bewährt sich wie-
der wie bei der vorher geschilderten Trinkstube ein
Streben nach dem sprechenden Raumbild, das als
Ganzes konzipiert ist und sich in ausdrucksvollen
Gliederungen bewegt. Doch geht das Bibliothekzim-
mer naturgemäß ganz andere Wege der Gestaltung,
es liegt mehr in der Richtung repräsentativer Wohn-
lichkeit und weltläufiger Eleganz. Grundriß und Auf-
riß haben Klang und fließende Melodie, zeigen ein
leichtes Spiel der Gelenke. In schönem Zusammen-
wirken begegnet sich die Kreislinie der Plafondfül-
lung mit dem straffen, kubischen Aufbau des Gesamt-
raumes und mit der herben Rechtwinkligkeit aller
Unterteilungen an den eingebauten Möbeln. Das Mo-
tiv der Senkrechten wird durch den plastisch vortre-
tenden Kaminkörper und die strenge Streifenmase-
rung des naturbelassenen Palisanderholzes unterstri-
chen. Aber mit gleichem Nachdruck webt sich überall
die Horizontale ein, hauptsächlich getragen von den
Bücherreihen in den offenen Wandregalen. Das kost-
bare Palisanderholzwerk beherrscht den ganzen
Raum. Aus ihm besteht die überall um Schranktiefe
vorgezogene Wandbekleidung mit den zahlreichen
Einbauten, ferner die Türnischen und Türfüllungen,
die Fenster- und Wandbrüstungen und die Heizkör-
perverkleidung. Um die Schönheit dieses edlen Werk-
stoffes zur Geltung zu bringen, sind vielfach klare,
glatte Flächen entfaltet, so an der Wand mit dem
kunstverglasten Schiebefenster, welche mit halbrun-
dem Abschluß in die rechte anschließende Fenster-
nische greift (Abb. oben), so auch an den breiten Boh-
lenstützen des Rundtisches und des Schreibtisches
(Abb. S. 352). Die Bücherrepositorien weisen bei aller
Straffheit eine ansprechende Einteilung auf, die sie
unterhaltsam macht; die Reihenwirkung der offenen
Gefache ist durch geschlossene Schrankräume unter-
brochen, unter denen sich mehrere Schubladen mit
breiten Knopfgriffen übereinander schichten. Die
Bücherregale, die Türnische und der Rahmen des
wappengeschmückten Schiebefensters schließen nach
oben mit einer in gleicher Höhe durchgehendenSims-
leiste ab; dadurch entsteht eine klare Zusammenfas-
351
IN DEM BIBLIOTHEKZIMMER von Schreiber-
Hamburger Werkstätten, eingerichtet im Hause
W. in Falkenstein bei Blankenese, bewährt sich wie-
der wie bei der vorher geschilderten Trinkstube ein
Streben nach dem sprechenden Raumbild, das als
Ganzes konzipiert ist und sich in ausdrucksvollen
Gliederungen bewegt. Doch geht das Bibliothekzim-
mer naturgemäß ganz andere Wege der Gestaltung,
es liegt mehr in der Richtung repräsentativer Wohn-
lichkeit und weltläufiger Eleganz. Grundriß und Auf-
riß haben Klang und fließende Melodie, zeigen ein
leichtes Spiel der Gelenke. In schönem Zusammen-
wirken begegnet sich die Kreislinie der Plafondfül-
lung mit dem straffen, kubischen Aufbau des Gesamt-
raumes und mit der herben Rechtwinkligkeit aller
Unterteilungen an den eingebauten Möbeln. Das Mo-
tiv der Senkrechten wird durch den plastisch vortre-
tenden Kaminkörper und die strenge Streifenmase-
rung des naturbelassenen Palisanderholzes unterstri-
chen. Aber mit gleichem Nachdruck webt sich überall
die Horizontale ein, hauptsächlich getragen von den
Bücherreihen in den offenen Wandregalen. Das kost-
bare Palisanderholzwerk beherrscht den ganzen
Raum. Aus ihm besteht die überall um Schranktiefe
vorgezogene Wandbekleidung mit den zahlreichen
Einbauten, ferner die Türnischen und Türfüllungen,
die Fenster- und Wandbrüstungen und die Heizkör-
perverkleidung. Um die Schönheit dieses edlen Werk-
stoffes zur Geltung zu bringen, sind vielfach klare,
glatte Flächen entfaltet, so an der Wand mit dem
kunstverglasten Schiebefenster, welche mit halbrun-
dem Abschluß in die rechte anschließende Fenster-
nische greift (Abb. oben), so auch an den breiten Boh-
lenstützen des Rundtisches und des Schreibtisches
(Abb. S. 352). Die Bücherrepositorien weisen bei aller
Straffheit eine ansprechende Einteilung auf, die sie
unterhaltsam macht; die Reihenwirkung der offenen
Gefache ist durch geschlossene Schrankräume unter-
brochen, unter denen sich mehrere Schubladen mit
breiten Knopfgriffen übereinander schichten. Die
Bücherregale, die Türnische und der Rahmen des
wappengeschmückten Schiebefensters schließen nach
oben mit einer in gleicher Höhe durchgehendenSims-
leiste ab; dadurch entsteht eine klare Zusammenfas-