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Zwei gehaltvolle Raumschöpfungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0371
INNEN-DEKOR AT ION
361
HANS HEINZ LÜTTGEN »HERREN-ARBEITSZIMMER« GRÜNGRAUE MOOREICHE GEBÜRSTET, SESSELBEZQGE: GRÜNES LEDER
durch vertiefte rechteckige Felder auf, die in hand-
werksechter Arbeit aus der massiven Platte ausge-
gründet sind. Auch zwischen den Stützen des Tisches
ist Sprossenwerk angebracht. Alle Möbel bestehen aus
Birnbaumholz, matt gedämpft in graurötlichem Ton.
Dazu gesellt sich eine vornehm-gehaltvolle Innenaus-
stattung in mattiertem Mahagoni. Die Stühle haben
gepolsterte Sitze und Rückenlehnen, letztere mit
leichter Absteppung versehen; als Bezug dient ein
gelber Handwebstoff von derber, griffiger Textur. Die
Beschläge bestehen aus Messing. Im ganzen Raum
herrschen feste, klare Formen, Borde und Leisten
weisen gediegene Stärken auf; doch bringen leise
Kurven und Motive der Auflockerung ansprechende
Belebung in das Bild.
Das Herrenarbeitszimmer (Abb. oben) ist in
grüngrauer Mooreiche ausgeführt, außen gebürstet,
innen poliert. Der große Bücherschrank zeigt in be-
haglicher Breitendehnung eine lebendige Gliederung,
in der offene, verglaste und geschlossene Abteilungen
miteinander abwechseln. Der Unterbau, auf derben
Kufen ruhend, präsentiert sich als türenverschlossene
Kastentruhe. Die Türen des Mittelteils bestehen aus
graugrünen Antikglasscheiben, die in brünierte Mes-
singrahmen gefaßt sind. Die oberen Seitenteile sind in
rechteckige, von schmalen Rundstäben umrahmte
Felder aufgelöst, die eine Faltwerkfüllung zeigen,
ähnlich wie wir sie an spätgotischen Schränken und
Truhen kennen. Diese schöne, werkstoffgerechte
Füllung kehrt wieder an dem Hilfsschränkchen, das
seitlich dem Schreibtisch angebaut ist; die technische
Einrichtung dieser Möbelgruppe ist mit Hinblick auf
die Zwecke eines Privatbüros gestaltet. Der Schreib-
sessel hat ein Sitzpolster mit grünem Lederbezug; die
Rücklehne ist mit einem Geflecht aus Schweinsleder-
riemen bespannt. Der freistehende Armsessel mit der
abgesteppten Rückenlehne ist ebenso wie der Sitz
des Schreibstuhls mit grünem Leder bezogen.
Im ganzen läßt sich von dieser »Kleinserie« sagen,
daß sie durchaus geeignet ist, zum Abbau der Vor-
urteile beizutragen, die sich von früheren Zeiten her
an den Begriff der Serienproduktion angehängt haben.
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HANS HEINZ LÜTTGEN »HERREN-ARBEITSZIMMER« GRÜNGRAUE MOOREICHE GEBÜRSTET, SESSELBEZQGE: GRÜNES LEDER
durch vertiefte rechteckige Felder auf, die in hand-
werksechter Arbeit aus der massiven Platte ausge-
gründet sind. Auch zwischen den Stützen des Tisches
ist Sprossenwerk angebracht. Alle Möbel bestehen aus
Birnbaumholz, matt gedämpft in graurötlichem Ton.
Dazu gesellt sich eine vornehm-gehaltvolle Innenaus-
stattung in mattiertem Mahagoni. Die Stühle haben
gepolsterte Sitze und Rückenlehnen, letztere mit
leichter Absteppung versehen; als Bezug dient ein
gelber Handwebstoff von derber, griffiger Textur. Die
Beschläge bestehen aus Messing. Im ganzen Raum
herrschen feste, klare Formen, Borde und Leisten
weisen gediegene Stärken auf; doch bringen leise
Kurven und Motive der Auflockerung ansprechende
Belebung in das Bild.
Das Herrenarbeitszimmer (Abb. oben) ist in
grüngrauer Mooreiche ausgeführt, außen gebürstet,
innen poliert. Der große Bücherschrank zeigt in be-
haglicher Breitendehnung eine lebendige Gliederung,
in der offene, verglaste und geschlossene Abteilungen
miteinander abwechseln. Der Unterbau, auf derben
Kufen ruhend, präsentiert sich als türenverschlossene
Kastentruhe. Die Türen des Mittelteils bestehen aus
graugrünen Antikglasscheiben, die in brünierte Mes-
singrahmen gefaßt sind. Die oberen Seitenteile sind in
rechteckige, von schmalen Rundstäben umrahmte
Felder aufgelöst, die eine Faltwerkfüllung zeigen,
ähnlich wie wir sie an spätgotischen Schränken und
Truhen kennen. Diese schöne, werkstoffgerechte
Füllung kehrt wieder an dem Hilfsschränkchen, das
seitlich dem Schreibtisch angebaut ist; die technische
Einrichtung dieser Möbelgruppe ist mit Hinblick auf
die Zwecke eines Privatbüros gestaltet. Der Schreib-
sessel hat ein Sitzpolster mit grünem Lederbezug; die
Rücklehne ist mit einem Geflecht aus Schweinsleder-
riemen bespannt. Der freistehende Armsessel mit der
abgesteppten Rückenlehne ist ebenso wie der Sitz
des Schreibstuhls mit grünem Leder bezogen.
Im ganzen läßt sich von dieser »Kleinserie« sagen,
daß sie durchaus geeignet ist, zum Abbau der Vor-
urteile beizutragen, die sich von früheren Zeiten her
an den Begriff der Serienproduktion angehängt haben.