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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Hildebrandt, Hans: Landhaus, der Natur geöffnet: Wohnhaus in Zollikon von Werner M. Moser
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0011

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INNEN-DEKO RATI 0 N

NORDWESTANSICHT DES HAUSES v. S. - LINKS; TREPPE ZUM HAUSEINGANG, RECHTS: ANSTIEG ZUM WOHNGARTEN

LANDHAUS, DER NATUR GEÖFFNET

WOHNHAUS IN ZOLLIKON VON WERNER M.MOSER

Der Züricher Architekt Werner M. Moser, von
dem wir heute ein schönes Einfamilienhaus aus
der ländlichen Umgebung der Limatstadt vorführen,
wurde geboren und wuchs heran, als sein Vater Karl
Moser, einer der bedeutendsten und erfolgreichsten
Schweizer Architekten um die Jahrhundertwende,
Erbauer des deutschen Reichsbahnhofs zu Basel und
der Antoniuskirche ebenda, des Züricher Kunsthau-
ses usw., noch in seiner ersten Wahlheimat Karlsruhe
wirkte, deren Stadtbild in den neuen Teilen des rasch
sich ausdehnenden Gemeinwesens er entscheidend
mitbestimmte. Werner Moser selbst war vor seiner
Promotion in Zürich Schüler von Bonatz an der Tech-
nischen Hochschule Stuttgart, so daß ihn, der auch
als Mitarbeiter am Altersheim in Frankfurt a. M.
tätig war, mannigfache Beziehungen mit Deutsch-
land verbinden. Nach Erweiterung seines Gesichts-
kreises durch seine Praxis bei führenden holländi-
schen und amerikanischen Architekten steht er seit
mehr als einem Jahrzehnt mit in der ersten Reihe der
jungen schweizerischen Architektengeneration und
ward weiteren Kreisen vorab bekannt durch die im
Verein mit sechs anderen Architekten erstellte Sied-
lung Neubühl bei Zürich mit ihren rund 200 Wohn-
einheiten, durch das in Gemeinschaft mit Max Ernst
Haefeli und Rudolf Steiger ausgeführte Kongreß-

1942. [. 1

haus in Zürich wie durch seine erst kürzlich voll-
endete Kirche zu Altstetten-Zürich.

Der Sinn für Natur ist dem Schweizer Volke ange-
boren. Er kommt den Architekten besonders zustat-
ten, die dank der Eigenart ihres Landes mit der un-
endlichen Vielgestaltigkeit seiner Bodenoberfläche
immer wieder vor eine neue und einmalige Aufgabe
gestellt werden. Dem organischen Einfügen eines
Baus in seine landschaftliche Umgebung
wird daher von ihnen stets die liebevollste Aufmerk-
samkeit gewidmet, womit eine der wichtigsten Grund-
forderungen an ein Bauwerk erfüllt wird.

Werner Mosers Haus v. S. darf als Muster solcher
Auffassung gelten. Es steht in ziemlicher Höhe über
dem Züricher See am sanft abfallenden Hang des Ost-
ufers, frei, so daß der Blick ungehemmt aus freund-
licher Nähe in weiteste Ferne schweifen kann. Mit
den auf den Anhöhen des Züricher Sees verstreuten
ländlichen Höfen aus früheren Tagen verleugnet die-
ser Bau der Gegenwart seine innere Verwandtschaft
nicht, die wohl vor allem auf der Selbstverständlich-
keit ruht, mit der ein allem Repräsentieren abholdes
Zuhause mit seiner Umwelt verwächst. Ebensowenig
aber die Zugehörigkeit zu unserer Zeit mit ihren so
völlig anders gearteten Anschauungen und Bedürf-
nissen, Baustoffen und Konstruktionen. Schon der
 
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