Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

DOI Artikel:
Sichart, Emma von: Decken für den neuzeitlichen Innenraum: aus der Werkstätte von Elsbeth Wesselhöft, München
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0308

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
300 INNEN-DEKORATI ON

ELSBETH WESSELHÖFT-MÖNCHEN »DECKE IN FILET-TECHNIK FÜR EIN HERRENZIMMER«

DECKEN FÜR DEN NEUZEITLICHEN INNENRAUM

AUS DER WERKSTÄTTE VON ELSBETH WESSELHÖFT-MÜNCHEN

Es ist das Verdienst von Elsbeth Wesselhöft,
München, die Filet-Technik - uraltes Kulturgut
westlicher und östlicher Länder - neu zu beleben und
dem Schmuck des modernen Innenraumes dienstbar
zu machen. An künstlerischem Wert stehen ihre
Arbeiten den berühmten Filetdecken des Weifen-
schatzes (15.—16. Jahrhundert) und den schönsten
italienischen und spanischen Netzstickereien zur
Seite. In ihrer Musterung, in der Vielfältigkeit ihrer
technischen Mittel und in ihrer Auffassung von der
Decke als Bestandteil des heutigen Wohnraumes
aber sind sie als Äußerungen eines zeitgemäßen Stil-
willens zu werten.

Unter den deutschen Künstlerinnen ist Elsbeth
Wesselhöft die erste, die sich ein solches Ziel gesetzt
hat und mit unbeugsamer Sicherheit auf dem von ihr

eingeschlagenen Weg erreicht. Sie will nicht etwa
beliebige Decken schaffen, die für dieses oder jenes
Möbel zu verwenden sind, sondern sie entwirft sie
für einen engumschriebenen Zweck, etwa für eine
Tafel oder eine Kredenz. Als Bestandteil des be-
treffenden Einrichtungsstückes gedacht, haben sie im
Raumbild ihre schmückende Bestimmung zu er-
füllen. Ein stark ausgeprägter Formensinn, eine fast
unerschöpfliche zeichnerische Phantasie und eine
meisterhafte Beherrschung der technischen Mittel
geben ihr dazu die Befähigung. Schon im Entwurf
nimmt sie die Rücksicht auf die verschiedenen Garn-
stärken und als Architektin von Beruf weiß sie genau
die Wirkung der fertigen Arbeit auf dem Möbel, auf
dem Charakter seines Holzes, seiner äußeren Um-
risse abzuschätzen. Nicht in der Hand, sondern im
 
Annotationen