Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

DOI Artikel:
Ein Landhaus am Tyrrhenischen Meer: Entwurf: Architekten Prof. Aldo Bartolucci und Ferdinando Marconcini, Florenz
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0047

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
I NNEN-DE KORATI ON

39



SÄ*





PROFESSOR A.BARTOLUCCl UND F. MARCONCIN1 - FLORENZ »WOHNRAUM MIT BLICK ZUM TREPPENAUFGANG«

sich in klaren rationellen Formen. Das Mauerwerk ist
in terranovabraunem Verputz mit leichtem Bugnato
(gerauhtem Werkstein) gehalten, wodurch sich eine
anmutige Kontrastwirkung zum Grün der umgeben-
den Rasenflächen und Gärten ergibt.

Auch im Innern geht die Planung die Wege eines
betont neuzeitlichen Geschmackes. Der Grundriß ist
klar und sachlich, die Einrichtung ergibt an vielen
Stellen fesselnde, bewegte Bilder unter feiner Nut-
zung erlesener Material- und Farbwerte; der Ge-
sichtspunkt bester moderner Lebenspflege ist überall
zur Geltung gebracht. Die Zimmerdecken sind meist
in zartweißem Stuck gehalten, die Wände ganz hell,
zum Teil tapeziert, mit Stoff oder mit leichten Terra-
kotta-Platten verkleidet, die auf Jute gepreßt sind.

Wir gehen mit genaueren Angaben auf die einzel-
nen Raumbilder ein. - In der kleinen Kleiderablage
des Erdgeschosses (Abb. S. 38) finden wir die Wände
mit gefälteltem grünem Chintz bezogen, dazu eine
elfenbeinfarbig gestrichene Decke und einen Fuß-
bodenbelag aus Botticino-Marmor. Die Gerätschaften,
wie Kleiderhalter, Spiegelrahmen, Konsoltisch, be-
stehen aus hellem Ahornholz, die Metallteile (Kleider-
haken, Drahteinfassung des Spiegels usw.) aus glän-

1942. II. 2

zendem Kupfer. Die Türflächen sowie der Tür- und
Fensterrahmen haben einen Lackanstrich in Oran-
genschalen-Narbung. Über dem großen Wandspiegel,
der die Raumenge in erwünschter Weise erweitert, ist
eine doppelarmige Wandleuchte von eigenartiger
Linienführung angebracht.

Einen Ausschnitt des Wohnzimmers mit Blick zum
Treppenaufgang zeigt die obige Abbildung. Die Wand
hat bis zur Türhöhe eine Bekleidung aus kräftig ge-
riffeltem Stuck in warmtonigem Weiß; die oberen
Wandteile sind zum Plafond gezogen und gleich die-
sem in Elfenbein-Tempera gestrichen. Am oberen
Abschluß der stuckierten Wandzone sind Leucht-
körper eingelassen, welche die Decke bestrahlen; da-
zu kommen noch weitere Deckenstrahler in Form von
Standkelchen und Wandkrippen. Originell ist die
Unterbringung zweier Gemälde (Landschaften von
Margheri) in nischenartigen Vertiefungen mit Um-
rahmungen aus naturfarbener Hanfschnur. Den Bo-
den deckt ein Plattenbelag aus grünem Issorie-Mar-
mor mit heller Aderung. In dem Raum steht ein Nuß-
baummöbel mit doppeltem Bücherfach und zwei seit-
lichen Schrankräumen, deren Türen aus naturfarbi-
gem Ledergeflecht bestehen (man sieht diese Eintei-
 
Annotationen