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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Die Wälder Europas
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0126

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118

DIE WÄLDER EUROPAS

Im Rahmen eines Heftes mit der eingehenden
Würdigung eines Hauses, bei dessen äußerer
Erscheinung und innerer Ausstattung der uralte Lieb-
lingsstoff germanischen Bauens, künstlerischen und
gewerblichen Gestaltens, das Holz, eine ausschlag-
gebende Rolle spielt, mögen vielleicht ein paar Worte
über die gegenwärtige Verteilung der Waldbestände
auf die europäischen Länder willkommen sein. Sie
greifen auf die statistischen Darlegungen zurück,
die sich in Alfred Marquards »Das Hohe Lied vom
Holz« finden. Da sich die Angaben Marquards auf
Feststellungen stützen, die den drei ersten Jahr-
zehnten nach 1900 entstammen, mögen inzwischen
manche Änderungen im einzelnen eingetreten sein.
So ist gewiß dank der energischen Aufforstungs-
politik der faschistischen Regierung das Verhältnis
der bewaldeten zur gesamten Bodenfläche Italiens
heute günstiger, als es in den bei Marquard genannten
18 Prozent zum Ausdruck gelangt. Doch wird seine
Statistik wohl noch weithin ihre Gültigkeit haben.

Reichlich ein Viertel des zum Deutschen Reiche
gehörenden Bodens war im Jahre 1913 mit Wald
bedeckt, während zwei Drittel angenommen werden
für jene Tage, da die römischen Legionen des Varus
alle Schrecken eines Kampfes im germanischen Wald
erfuhren. Bayern, Württemberg, Baden, Hessen,
Elsaß-Lothringen und Thüringen waren und sind
auch jetzt die waldreichsten Bezirke. Unter den
deutschen Nutzholzarten überwiegt das Nadelholz
das Laubholz zahlenmäßig um ein Beträchtliches.
Kiefer, Fichte, Tanne und Lärche standen dabei 1913
etwa in dem Mengeverhältnis von 64:30:4:0,3. In
der Reihe der Harthölzer nimmt die Buche weitaus
die erste Stelle ein. Ihr folgt, wenn auch in erheb-
lichem Abstand, die Eiche, der heilige Baum der
alten Germanen. Die Weichhölzer, wie Birken, Erlen
und Espen, erreichen nur einen Bruchteil der Hart-
hölzer. Wohl kein zweites Land der Erde jedoch
hat so mannigfache Arten edler und schlichter, den
vielfältigsten Nutzungsabsichten wie den verfeinert-
 
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