DOI Artikel:
Henniger, Hans: Landhaus auf Djursholm: Architekten: Lars Magnus Giertz und Nils Tesch, Stockholm
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0243
LANDHAUS AUF DJURSHOLM
ARCHITEKTEN: LARS MAGNUS GIERTZ UND NILS TESCSTOCKHOLM
Ein ebenso reizvolles wie charakteristisches Bei-
spiel dichtester Naturnähe, zugleich aber innerster
Vertrautheit mit der Wirklichkeit, ist das hier wieder-
gegebene Landhaus auf Djursholm.
Es steht auf einer kleinen Anhöhe, hoch genug, um
dem Auge einen ungehinderten Ausblick auf das
blaue Meer zu gestatten, und weit genug von dem im
Süden und Westen vorbeiführenden Strandweg ent-
fernt, daß es Mauern und Hecken nicht bedurfte, um
den Einblick Fremder zu wehren. Dies gilt nicht nur
für das Haus selbst, sondern auch für die große Son-
nenterrasse, die gegen Norden und Westen vollkom-
men windgeschützt ist.
Die weißgeschlämmten Wände, das weißgestri-
chene Holzwerk der Fenster und die weißen Abfall-
rohre bilden ein liebenswürdiges Gegenstück zu dem
dunklen Dach, das ganz ohne Aufbauten ist und in
seiner ruhigen Geschlossenheit aufs glücklichste mit
den weiträumigen Rasenflächen korrespondiert, die
1942. X. 1
sich mit schönem alten Baumbestand rings um das
Haus ausbreiten.
Die strahlende Helligkeit und heitere Gelassenheit
werden auf jeden Beschauer einen wohltuenden Ein-
druck ausüben. Man sieht auf den ersten Blick: Dies
ist ein echtes Landhaus, dessen schlichte Umriß-
linien der Landschaft angepaßt sind. Und wenn das
Auge von dem Bau abschweift, erkennen wir, wie
sicher hier das lebendige Wesen der Natur erfaßt ist,
wie unmittelbar sich Menschenwerk und Natur ver-
einigen. Darum erscheint uns dieser Bau nicht als
Schwächung, sondern als Steigerung der Natur.
Mit gründlicher Kenntnis und großer Liebe zum
Werk sind die Materialien verwendet und die Einzel-
heiten durchgebildet. Mit feinstem Gefühl sind die
Verhältnisse von schützendem Dach und tragender
Wand, von Fenster- und Mauerfläche abgewogen.
Die Fenster sind - wie an der Küste allgemein üblich
- von außen angeschlagen und sitzen mit der Flucht
ARCHITEKTEN: LARS MAGNUS GIERTZ UND NILS TESCSTOCKHOLM
Ein ebenso reizvolles wie charakteristisches Bei-
spiel dichtester Naturnähe, zugleich aber innerster
Vertrautheit mit der Wirklichkeit, ist das hier wieder-
gegebene Landhaus auf Djursholm.
Es steht auf einer kleinen Anhöhe, hoch genug, um
dem Auge einen ungehinderten Ausblick auf das
blaue Meer zu gestatten, und weit genug von dem im
Süden und Westen vorbeiführenden Strandweg ent-
fernt, daß es Mauern und Hecken nicht bedurfte, um
den Einblick Fremder zu wehren. Dies gilt nicht nur
für das Haus selbst, sondern auch für die große Son-
nenterrasse, die gegen Norden und Westen vollkom-
men windgeschützt ist.
Die weißgeschlämmten Wände, das weißgestri-
chene Holzwerk der Fenster und die weißen Abfall-
rohre bilden ein liebenswürdiges Gegenstück zu dem
dunklen Dach, das ganz ohne Aufbauten ist und in
seiner ruhigen Geschlossenheit aufs glücklichste mit
den weiträumigen Rasenflächen korrespondiert, die
1942. X. 1
sich mit schönem alten Baumbestand rings um das
Haus ausbreiten.
Die strahlende Helligkeit und heitere Gelassenheit
werden auf jeden Beschauer einen wohltuenden Ein-
druck ausüben. Man sieht auf den ersten Blick: Dies
ist ein echtes Landhaus, dessen schlichte Umriß-
linien der Landschaft angepaßt sind. Und wenn das
Auge von dem Bau abschweift, erkennen wir, wie
sicher hier das lebendige Wesen der Natur erfaßt ist,
wie unmittelbar sich Menschenwerk und Natur ver-
einigen. Darum erscheint uns dieser Bau nicht als
Schwächung, sondern als Steigerung der Natur.
Mit gründlicher Kenntnis und großer Liebe zum
Werk sind die Materialien verwendet und die Einzel-
heiten durchgebildet. Mit feinstem Gefühl sind die
Verhältnisse von schützendem Dach und tragender
Wand, von Fenster- und Mauerfläche abgewogen.
Die Fenster sind - wie an der Küste allgemein üblich
- von außen angeschlagen und sitzen mit der Flucht